Paderborn

Über die wechselvolle Geschichte der Paderborner Alexius-Kapelle

Wo Orthodoxe und Marktbeschicker beten

Wiki Paderborn | © NW

01.05.2017 | 01.05.2017, 10:34

Paderborn. Der Hohe Dom und die Abdinghofkirche bilden für die Angehörigen der beiden großen Konfessionen das Zentrum ihres Glaubens. Zwischen den beiden großen Gotteshäusern aber befindet sich eine Kapelle, die nach einer höchst wechselvollen Geschichte noch einer weiteren Glaubensgemeinschaft eine Heimat gibt.

Die russisch-orthodoxe Gemeinde zu Ehren der Hl. Gottesmutter-Ikone "Feodorovskaya" feiert seit dem Jahr 1998 an jedem Sonntag ab 10 Uhr in der Alexius-Kapelle ihren Gottesdienst. Bereits ab 8.30 Uhr wird die Beichte abgenommen. So ist in den Backsteinbau, der sich hinter der hohen Mauer in Richtung Michaelskloster duckt, neues Leben eingezogen.

Die zwischen 1670 und 1673 errichtete und ursprünglich katholische Kapelle war zu Beginn des 19. Jahrhunderts in preußisches Eigentum übergegangen und wenig später der evangelischen Gemeinde zur Verfügung gestellt worden. Nachdem diese in die Abdinghofkirche umgezogen war, übernahmen die Augustiner-Chorfrauen von St. Michael das Gotteshaus. Dieses wurde im Bombenkrieg 1945 beinahe komplett zerstört und erst in den fünfziger Jahren wieder aufgebaut.

Am Mittwoch jeder Liboriwoche dient die Kapelle aber noch einem ganz besonderen zweck. Dann feiert die katholische Kirche dort den traditionellen Gottesdienst mit den Pottmarktbeschickern.