Paderborn

Wie das Hochstift zu seinem Namen kam

Historie: Die Kreise Paderborn und Höxter werden als Hochstiftregion bezeichnet

11.04.2016 | 11.04.2016, 11:17

Paderborn. In diesem Jahr feiern die Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe ihren 25. Geburtstag. Auch Radio Hochstift, der Sender für die Kreise Paderborn und Höxter, wird ein Vierteljahrhundert alt. In diesem Zusammenhang stellt NW-Leser Andreas Daube die Frage, was der Begriff Hochstift überhaupt bedeutet.

Ursprünglich ist das Hochstift mit dem Fürstbistum Paderborn gleichzusetzen. Hier übten die Fürstbischöfe ihre weltliche Macht aus. Das Gebiet umfasste die heutigen Kreise Paderborn und Höxter mit Ausnahme der Fürstabtei Coryey. Dazu kam das Amt Lügde, das heute im Kreis Lippe liegt. Umgekehrt aber gehörte das Dorf Grevenhagen, in dem kaum 50 Menschen lebten und leben, zum Fürstentum Lippe.

Der kirchliche Herrschaftsbereich der Paderborner Bischöfe jedoch reichte weit über das Hochstift hinaus. Die weltliche Herrschaft der Bischöfe nahm zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Ende. 1802 besetzten preußische Truppen das Fürstbistum. Ein Jahr später fiel das Hochstift im Zuge des so genannten Reichsdeputationshauptschlusses an Preußen. Der letzte Fürstbischof, Franz Egon von Fürstenberg, behielt aber seinen Titel. Heute erinnert die Franz-Egon-Straße im Riemekeviertel an den Mann, mit dem eine Epoche zu Ende ging.

Heute wird der Begriff Hochstift identifikationsstiftend verwendet und ist zu einer echten Marke geworden. Neben dem beliebten Lokalradio nutzen beispielsweise auch der Landesbetrieb Wald und Holz (Regionalforstamt Hochstift), der Öffentliche Personennahverkehr (Hochstift-Tarif) und eine erfolgreiche Laufsportserie (Hochstift-Cup) den Namen.

Haben Sie auch eine Frage? Dann schreiben Sie uns unter paderborn@nw.de oder an die Gertrud-Gröninger-Straße 12 in 33012 Paderborn. Wir versuchen, Ihre Fragen zu beantworten und veröffentlichen Antworten immer montags an dieser Stelle.