Zukunftsinvestition

Wasserstoffprojekt in Lichtenau: Schlafender Riese wird bald aufgeweckt

Für den Bau des Elektrolyseurs wurde nun ein Totalunternehmer aus Hamburg beauftragt. Dieser bezeichnet es als Leuchtturmprojekt für die gesamte Energiewende.

Stefan Freitag (Geschäftsführer Energieservice Westfalen Weser, v. l.), Heiko Iffland (Geschäftsführer Ingenion), Markus Laukamp (Geschäftsführer Westfalen Weser Energiespeicher und -erzeugung), Steve Flechsig (Geschäftsführer Wasserstoff Lichtenau), Georg Wigge (Geschäftsführer Stadtwerke Lichtenau) und Lichtenaus Bürgermeisterin Ute Dülfer freuen sich über die Vertragsunterzeichnung zum Bau des Elektrolyseurs. | © Westfalen Weser

20.11.2025 | 20.11.2025, 09:00

Lichtenau. Das regionale Wasserstoffprojekt „Schlafender Riese“ in Lichtenau geht - wie das Unternehmen Westfalen Weser berichtet - in die nächste Phase: Nach intensiver Planung und EU-weitem Vergabeverfahren seien jetzt die Verträge mit einem Totalunternehmer unterzeichnet worden, der den Bau des 10-Megawatt-Elektrolyseurs in Lichtenau übernimmt.

Den Bau der gesamten Anlage, von der Erzeugung des Wasserstoffs bis zur Abfüllung, übernimmt die Firma Ingenion aus Hamburg. Das Auftragsvolumen der Wasserstofferzeugungsanlage beläuft sich auf knapp 30 Millionen Euro. „Es ist ein Leuchtturmprojekt nicht nur für die Region, sondern für die gesamte Energiewende“, wird Heiko Iffland, Geschäftsführer der Ingenion GmbH, zitiert.

Der Elektrolyseur soll überschüssige Windenergie aus der Region nutzen, um grünen Wasserstoff zu erzeugen. Dieser soll sowohl energieintensive Industriebetriebe als auch den Mobilitätssektor in der Region versorgen.

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Elektrolyseur ist das Herzstück des Projekts

Steve Flechsig, Geschäftsführer der Wasserstoff Lichtenau GmbH, eine gemeinsame Gesellschaft von Westfalen Weser, der Stadt Lichtenau und den Stadtwerken Lichtenau, betont die Bedeutung dieses Schrittes und nennt ihn einen Meilenstein: „Mit der offiziellen Beauftragung stellen wir die Weichen für eine nachhaltige Energieversorgung in der Region und kommen von der Planung in die Umsetzung. Der Elektrolyseur ist das Herzstück unseres Projekts und wird zeigen, wie wir erneuerbare Energien effizient nutzen können, um Industrie und Mobilität in unserer Region klimaneutral zu gestalten.“

Neben dem Bau der Wasserstofferzeugungsanlage gehe es im Projekt „Schlafender Riese“ auch darum, die namensgebende sechs Kilometer lange, aktuell für den Erdgasbetrieb genutzte, Gashochdruckleitung für den Wasserstoffbetrieb umzurüsten. Dieser Projektschritt soll bis zum zweiten Quartal 2027 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme des Elektrolyseurs ist für das dritte Quartal 2027 geplant. Das Projekt „Schlafender Riese“ wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 11,2 Millionen Euro gefördert.