Hat Dalheim Probleme mit der Löschwasserversorgung?

Lichtenau-Dalheim. Das Feuer der Neujahrsnacht im Schatten des Klosters Dalheim hat ein Nachspiel. Eine Ausbreitung des Dachstuhlbrands konnte die Feuerwehr zwar verhindern, doch noch an der Einsatzstelle kritisierte Einsatzleiter Tobias Jüstel – wie berichtet – die örtliche Wasserversorgung als &bdquo;völlig unzureichend“. Stadtwerke-Chef Hermann Dickgreber, zuständig für die Wasserversorgung der Energiestadt, widerspricht Jüstel nun. Dieser bleibt jedoch auch mit etwas Abstand bei seiner Darstellung und sagt im NW-Gespräch, das Hydrantennetz habe in der Neujahrsnacht nicht genügend Druck geliefert. Die Wehrleute seiner Löschgruppe Dalheim mit dem Löschzug Lichtenau sowie den Löschgruppen Atteln, Henglarn, Husen und Holtheim hätten daraufhin eine Schlauchleitung zum Löschwasserteich in der Klosteranlage gelegt – womit sich die Situation zum Glück verbessert habe. &bdquo;Hätten wir diese Möglichkeit nicht gehabt, hätten wir einen Pendelverkehr mit Löschfahrzeugen für den Wassertransport starten müssen“, sagt Jüstel. Stadtwerke-Chef Dickgreber hat die Kritik am Neujahrstag vernommen und ging mit seinem Team auf Spurensuche. Schon in der Brandnacht sei der diensthabende Stadtwerker nach der Alarmierung rausgefahren und habe die rund 100 Kubikmeter große Löschwasserreserve aus dem unterirdischen Dalheimer Hochbehälter (liegt an der Straße nach Fürstenberg) geöffnet. &bdquo;Unsere Daten des Abends zeigen, dass wir die vorgeschriebene Menge von 48 Kubikmeter Wasser pro Stunde aus einem 300-Meter-Umkreis des Brandortes liefern konnten“, sagt Dickgreber, nachdem die Stadtwerke die Zahlen ausgewertet habe.Die 48 Kubikmeter muss die Stadt in diesem Bereich, das als Wohngebiet ausgewiesen ist, laut Richtlinien zwei Stunden lang liefern, erläutert er. Das benachbarte Kloster (im Besitz des Landschaftsverbands) hat einen separaten Brandschutzplan. In anderen Siedlungsbereichen müssen die Kommunen höheren Wasserdruck bereit halten. So sagt Dickgreber, dass rund ums Wohnheim für behinderte Menschen St. Kilian in der Driburger Straße 96 Kubikmeter vorgeschrieben seien.Behälter werden zusätzlich eingebaut &bdquo;Wir sind nach dem Feuer auch in Dalheim vor Ort gewesen, haben aber kein Problem festgestellt“, sagt der Stadtwerke-Chef. Die Wasserversorgung werde dennoch beobachtet. So sei in Herbram-Wald deshalb ein Löschwasserbehälter mit 100 Kubikmeter für den Notfall eingerichtet worden. Beabsichtigt sei zudem ein wesentlich größerer Tank mit rund 300 Kubikmetern im Gewerbegebiet in Atteln.Doch auch Dalheim soll mehr Wasser bekommen. Laut Dickgreber ist ein unterirdischer Tank für das Ferienhausgebiet vorgesehen, da aktuell das Leitungsnetz dort nicht ausreichend ist. Die Kritik aus der Feuerwehr wollen Stadt und Stadtwerke nicht unbeantwortet stehen lassen, deshalb soll auch der Austausch mit den Wehrleuten gesucht werden, sagt Dickgreber. Bürgermeisterin Ute Dülfer (parteilos) führe Gespräche mit dem Dalheimer Löschgruppenführer Tobias Jüstel und mit der Wehrführung. Schon am Tag nach dem Brand nahm Dülfer den Ort des Geschehens im kleinsten Ortsteil (165 Einwohner) persönlich in Augenschein. Noch in der Nacht war auch Lichtenaus Wehrführer Christoph Michaelis aus Asseln vor Ort. Er sieht keine allgemeinen Probleme mit der Löschwasserversorgung im Stadtgebiet. Wenn mal Betriebe oder Ortsteile am Ende von Leitungen lägen, würde mit Zisternen nachgesteuert. In Dalheim, so sagt er im Rückblick auf die Neujahrsnacht, habe es besonders zu Beginn des Brandeinsatzes am Hydranten geklemmt. &bdquo;Das kann leider mal vorkommen, wenn ein Hydrant über Monate nicht genutzt worden ist.“ Die Ursache des Feuers steht im Übrigen noch nicht fest, am Montag waren Brandermittler vor Ort.

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