Die B 68 bekommt mitten in Lichtenau eine weitere Ampel

Lichtenau. Auf einen sichereren Schulweg können sich viele Kinder in Lichtenau freuen – einheimische Autofahrer sowie Pendler durch die Energiestadt müssen sich auf eine zweite Ampel auf der B 68 in der Stadtmitte einstellen. Seit Anfang November ist die gewohnte Fußgängerampel auf der Langen Straße einige dutzend Meter in Richtung Kleinenberg &bdquo;verschoben“. Genau genommen, wurde die bisherige Ampelanlage abgeschaltet und auf Höhe der Sparkasse ein zusätzliches Ampelprovisorium errichtet. Das Ergebnis: Menschen, die zur Sparkasse oder ins Rathaus möchten, nutzen diese Ampel gerne. Schüler und auch Senioren aus der Wohneinrichtung Floerkens Hof vermissen die bisherige Überquerungshilfe.Über die Proteste von aufgebrachten Anwohnern hatte auch nw.de berichtet. Diese zeigen nun offenbar Wirkung, denn die abgeschaltete Ampel soll aus dem Winterschlaf aufgeweckt werden. Dafür hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung votiert – und auch Straßen NRW kann sich der Lösung für eine erweiterte Testphase anschließen. Offenbar favorisiert der Landesbetrieb dies sogar als künftige Dauerlösung. Erstmal ist der neue Ampeltest bis zum 31. Dezember vorgesehen. Die zusätzlichen Kosten in Höhe von 14.700 Euro trägt die Stadt aus dem Etat für 2021. Warum Landesbetrieb und Stadt nicht sofort so handelten, ist nicht ganz klar. Dass die aktuelle Lage keine konsequente Verbesserung bringt, scheint in den Verwaltungen aber endgültig angekommen. In der Ratssitzung hieß es, dass Straßen NRW sogar mitgeteilt habe, dass Lichtenau die einzige NRW-Kommune sei, die mit nur einer Ampel an einer Bundesstraße bedacht sei. Ampeln sollen nicht parallel geschaltet werden Bürgermeisterin Ute Dülfer (parteilos) ist nun beauftragt, mit dem Landesbetrieb Gespräche zu führen, damit die bisherige Fußgängerampel zeitnah wieder in Betrieb genommen werden kann. Nach Angaben der Verwaltung soll es im Januar schon soweit sein. Damit die beiden Ampeln kommunizieren können, muss die alte noch technisch aufgerüstet werden. Klar ist jedoch schon jetzt, dass beide nicht parallel geschaltet werden. Anlass des Verkehrsversuchs, der schon in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen wurde, ist die Abbiegesituation aus Husener Straße und Driburger Straße auf die Lange Straße (B 68). Wie die Anwohner Ende November beklagten, habe die Verschiebung der Ampel in Richtung Osten aber zu den Stoßzeiten keine Verbesserung bei Staus gebracht. Sicherer Fußgängerüberweg sinnvoll Immerhin hat der Versuch laut Verwaltung aber auch ergeben, dass an der Stelle der neuen Ampel ein sicherer Fußgängerüberweg sinnvoll ist. Die Auswertung dazu hat das Verkehrsplanungsbüro Bondzio aus Bochum übernommen, das die Stadt seit Jahren in der Frage der Situation auf der B 68 begleitet. Die Fachleute sind laut einer Mitteilung aber auch der Ansicht – genau wie die Anwohner –, dass an der Stelle der bisherigen Fußgängerampel ebenfalls ein sicherer Überweg vonnöten ist.Aktuell sind die Schulkinder in Richtung Kilian-Grundschule dazu gezwungen, einen üppigen Umweg in Kauf zu nehmen. An der Einmündung der Glockenstraße auf die Husener Straße ist ihr Fußweg zudem so schmal, dass sie ihn mit Tornister nur schwerlich meistern können. Auch die Stadtverwaltung erkennt an: &bdquo;Hier ist eine Gefährdungssituation entstanden, an der es massive Kritik gibt.“Das Problem sei auch dem Kreis als anordnender Behörde bekannt, auch sie sehe &bdquo;das Ganze kritisch“. Konsequenz der Verwaltung: Aus Gründen der Verkehrssicherheit sei es &bdquo;notwendig, die ursprüngliche Ampel wieder in Betrieb zu nehmen, damit der alte Schulweg wieder so genutzt werden kann wie vor dem Verkehrsversuch“. Aus Provisorium kann Dauerlösung werden Auch wenn sich, wie die Bürgermeisterin mitteilt, bei Straßen NRW &bdquo;eine Zustimmung für die dauerhafte Etablierung von zwei Ampelanlagen“ abzeichnet, müsse kurzfristig über eine Änderung der Verkehrsanordnung versucht werden, die alte Ampel wieder zusätzlich in Betrieb zu nehmen. Damit das Provisorium direkt in eine durchgenehmigte Dauerlösung überführt werden kann, wird der Versuch bis Dezember ausgedehnt – auch mit der Option, noch Anpassungen vornehmen zu können. Anwohner, Schulkinder, Eltern und Pendler werden ihn weiter genau beobachten.

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