Tüte Kokain hinterm Fahrersitz: Hövelhofer spricht über sein Leben als Drogenschmuggler

Hövelhof. Er stellte die Tüte mit dem Kokain hinter den Fahrersitz. Mal transportierte er 50 Gramm, mal sechs Kilo. Drogen im Wert von bis zu 60.000 Euro lagen in seinem Wagen. Thorsten L. (Name geändert) war Drogenschmuggler. Er sitzt seit seiner Festnahme 2023 im Gefängnis, aktuell in der Pflege-Abteilung der JVA Hövelhof. Er wurde zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Der 56-Jährige fuhr Kokain aus den Niederlanden nach Deutschland, oft nach Nordrhein-Westfalen. Das Bargeld für die Drogen holte er in Deutschland ab, um es dann zu den Auftraggebern in die Niederlande zu bringen. &bdquo;Es war nicht schlecht. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es noch mal machen. Aber in Zukunft würde ich es nicht mehr machen“, sagt er und lacht beim letzten Satz. Er habe ein Alter erreicht, in dem sich das Risiko nicht mehr lohne. Mehr aus der Themenwoche: Zwei Paderborner über ihren Kokain-Konsum: &bdquo;Ein Albtraum, aus dem ich aufwachen möchte“ Er hat selbst 35 Jahre lang Heroin konsumiert Thorsten L. sitzt im Rollstuhl. Sein linkes Bein wurde wegen einer Blutvergiftung amputiert. Er hat selbst 35 Jahre lang Heroin konsumiert - aber nach eigenen Aussagen nie Kokain. Der gebürtige Rheinländer trägt bei dem Gespräch ein graues Shirt und eine blaue Jogginghose. Während er von seinem Leben erzählt, legt er seine Hände in den Schoß. Er wirkt entspannt. Diese Haltung sei für ihn auch damals wichtig gewesen: &bdquo;Ich hatte die Drogen hinter dem Sitz und habe keinen weiteren Gedanken daran verschwendet. Das muss man ausblenden, man muss locker bleiben“, sagt er abgeklärt. Thorsten L. behauptet, dass es ihm nicht in erster Linie ums Geld gegangen sei. &bdquo;Die Fahrten haben Spaß gemacht. Es ging nach Frankfurt, Wuppertal oder Hamm. Die Städte habe ich mir angeguckt, bin dort Essen gegangen. Das Geld dafür hatte ich ja“, sagt er. Seine Familie wusste nicht Bescheid. Er erzählte ihnen, dass er als Paketbote unterwegs sei. Aus der Serie: Kokain-Konsum in Paderborn auf Rekordhoch: So funktioniert das illegale Geschäft Seine Weste ist nicht weiß. Als junger Mann hat Thorsten L. bereits vier Jahre wegen Autodiebstahls im Gefängnis gesessen. Vor 20 Jahren wurde er das erste Mal beim Drogentransport erwischt, es folgte wieder eine Zeit im Gefängnis. Im November 2023 wurde er dann ein zweites Mal wegen Drogenschmuggels festgenommen und anschließend vom Landgericht Trier verurteilt. Lesen Sie auch: Alle Artikel zur Themenwoche Kokainmarkt in Paderborn Bei der Festnahme saß auch seine Lebensgefährtin mit im Auto. Sie erhielt eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren. Als das Paar festgenommen wurde, hatten sie 400 Gramm Kokain und Heroin dabei. &bdquo;Das war schon ein krasser Tag. Aber mir war klar, dass sie einen irgendwann schnappen“, sagt er. .responsive23-MKvkhj9xuHuuYoLR-bar-grouped-horizontal-konsum-30-tage { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-MKvkhj9xuHuuYoLR-bar-grouped-horizontal-konsum-30-tage { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-MKvkhj9xuHuuYoLR-bar-grouped-horizontal-konsum-30-tage { padding-top: 166.67%; } } Bald verlässt er die JVA in Hövelhof Thorsten L. verlässt die JVA in Hövelhof bald. In wenigen Wochen beginnt seine ambulante Drogentherapie im Rheinland. Er kommt auf Bewährung raus. Wie blickt er auf die letzten Jahrzehnte? Er spricht von einem &bdquo;Leben auf der Überholspur“. Seine Zeit als Drogenschmuggler scheint er nicht zu bereuen. Was er nach eigenen Aussagen bereut, ist sein eigener Konsum. Auf die Frage, was er rückblickend ändern würde, sagt er unmittelbar: &bdquo;Selber keine Drogen mehr nehmen.“ Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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