Großes Weihnachtsgeschenk: Paderborner Familie bekommt rollstuhlgerechtes Auto

Paderborn/Hövelhof. Von einem solchen Weihnachtsgeschenk hätte Familie Hayrapetyan nicht zu träumen gewagt, doch seit dieser Woche steht es vor ihrer Tür: ein Auto, in dem die gesamte Familie inklusive der schwerstbehinderten Tochter Elena (13) Platz hat. Das rollstuhlgerecht umgebaute Mobil hat der Hövelstein-Sozialfonds zum großen Teil finanziert. Mitglieder haben es Familie Hayrapetyan nun überreicht. &bdquo;Wir sind sprachlos, dass wir solch ein Geschenk bekommen, es ist viel mehr als Weihnachten“, sagt Mutter Haykandukht. Sie und ihr Mann Hamlet leben gemeinsam mit Elena und den Söhnen David (8 Jahre) und Aram (6) seit 2016 in Paderborn. 2015 kamen sie aus Armenien nach Deutschland. Hamlet Hayrapetyan arbeitet bei Benteler, die Mutter kümmert sich um die Familie. &bdquo;Für das Auto sind wir sehr sehr dankbar“, sagt sie. Ihr vorheriger Wagen war kaputt gegangen, ein neues Gefährt können sie sich nicht leisten, hatte auch die Beraterin für Teilhabe beim Paritätischen erkannt. Der Wohlfahrtsverband nahm Kontakt zu Hövelstein um den Vorsitzenden Hermann Josef Hüser aus Hövelhof auf. Er hatte gemeinsam mit neun Freunden aus Hövelhof und Steinhorst 2009 beschlossen, bei feierlichen Anlässen auf Geldgeschenke zu verzichten und stattdessen um Spenden für soziale Zwecke zu bitten. Gleichzeitig spenden die Gründer jährlich einen festen Betrag. Weitere Spender haben unterstützt &bdquo;Ein solches Projekt wie diesen Wagen können wir aber nicht immer alleine stemmen“, sagt Hüser bei der Übergabe des fachmännisch im niedersächsischen Apen umgebauten Renault Kangoo. Als weitere Spender zum Geschenk im Wert von 35.000 Euro beigetragen hätten zudem: die Fred-und-Carla-Lottberg-Stiftung, die Tiedje-Stiftung, die WWK-Kinderstiftung, die Aktion Kinderträume der deutschen Fleischwirtschaft, die Diakonie Paderborn-Höxter, der Paderborner Bürgerschützenverein, die Wilhelm-Oberle-Stiftung, die AMF-Bruns-Stiftung und die Gärtner-Stiftung. Besonders profitieren kann nun Tochter Elena, dass die Familie wieder ein Auto besitzt, mit dem alle fünf unterwegs sein können. Die 13-Jährige ist seit ihrer Geburt behindert. Als Ursache wird Sauerstoffmangel genannt. Sie kann demnach nicht sitzen, stehen, ihre Hände nicht benutzen, nicht selbst den Kopf halten, nicht essen und trinken. Zudem leidet sie unter Epilepsie und Entwicklungsstörungen. Elena Hayrapetyan darf niemals allein sein und ihre Aufsichtsperson muss immer ein Notfallmedikament dabeihaben. Sie ist mit dem Pflegegrad fünf eingestuft und zu 100 Prozent schwerbehindert mit den Merkzeichen G, aG, H und B. Doch losgelöst von all diesen Schwierigkeiten, ist Elena ein sehr fröhliches Kind, wie Beobachter sagen. Sie besucht die Liboriusschule, kommuniziert sehr gerne, kennt Menschen und freut sich, wenn sie sich mit einem Bekannten trifft. Sie mag es, Musik zu hören und spazieren zu gehen. Treffenderweise ist ihr Spitzname in der Schule &bdquo;Sonnenschein“. &bdquo;Das war früher viel anstrengender“ Froh sind ihre Eltern nicht nur über die nun möglich gewordene Mobilität, sondern auch, dass sie mittlerweile in einer behindertengerecht ausgestatteten Wohnung leben können. Die drei Stufen zum Hauseingang sind für Vater Hamlet ein Klacks, wenn er den Rollstuhl rauf- oder runterschieben muss: &bdquo;Das war früher viel anstrengender“, sagt er und lacht, während er zum ersten Mal mit seiner Tochter zum neuen, strahlend weißen Auto geht.Trotz Regens strahlen auch alle Hayrapetyans und auch die Gäste von Hövelstein. Sie waren sich schon nach dem ersten Besuch bei der Familie sicher, dass ihre Hilfe hier genau richtig ankommt.

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