9 Millionen Euro: Hövelhof bekommt neues Feuerwehrquartier

Hövelhof. Es ist eine spezielle Idee, die dem neuen Hövelhofer Feuerwehrgerätehaus sein besonderes Antlitz gibt: Der rote Klinker des 9,3-Millionen-Euro-Baus wird auch rot ausgefugt. Sieben Monate nach Baustart haben Sennewehr und Bürgermeister jetzt den Grundstein gesetzt. Rathauschef Michael Berens spricht beim Anblick des Rotbaus von einem &bdquo;imposanten Gebäude“. Rund 2.300 Quadratmeter Nutzfläche und Platz für zehn Fahrzeuge bietet der Neubau, der an den bisherigen Standort am Alten Markt angrenzt. Das erste Hövelhofer Gerätehaus war hier 1951 entstanden, seitdem gab es regelmäßig An- und Neubauten. Als &bdquo;pragmatisch und modern“ beschreibt Berens, passend mit Feuerwehr-Krawatte ausgestattet, das dreistöckige, rechteckige Gebäude. Die Außenhülle des Sozialtrakts ist fertiggestellt. Für den Grundstein hat die Feuerwehr durch ihren Geschichtsbeauftragten Michael Kesselmeier eine Zeitkapsel befüllen lassen. Sie enthält Fotos historischer Hövelhofer Spritzenhäuser, Bilder der Wehr, Zeitungsartikel und auch ein Handy und einen Meldeempfänger. &bdquo;Diese Zeitzeugnisse möchten wir für unsere Nachfahren bewahren“, sagt Feuerwehr-Leiter Sebastian Lienen. Den kirchlichen Segen zur Grundsteinlegung erteilten Pastor Ulrich Richter für die evangelische Kirche und sein katholischer Kollege, Diakon Reinhard Sandbothe. Viele Mitglieder der Wehr sowie Gäste aus Gemeinderat und Stadtverwaltung waren zum Festakt gekommen. Möglichkeit zur Erweiterung Sie erhielten bei zwei Führungen erste Einblicke in den Neubau. Durchs Gebäude führten der frühere Wehrleiter Peter Kesselmeier und Architektin Olessja Kislizina vom Paderborner Büro Just. Sie nannte im Obergeschoss den Schulungsraum für bis zu 200 Personen das &bdquo;Herzstück“ des neuen Feuerwehrgerätehauses. Der Bereich ist teilbar, sodass hier künftig zwei Gruppen gleichzeitig tagen können. Die vorgesehene Dachterrasse biete Raum für eine mögliche Erweiterung des Schulungsbereichs, wenn künftig mal Notwendigkeit bestünde. Noch nicht gebaut ist die neue Fahrzeughalle, da dafür zunächst das bisherige Gerätehaus abgerissen werden muss. Dies soll laut Lena Kipshagen von Bauamt der Gemeinde Mitte 2024 passieren. Gleichzeitig werde auf der nebenan liegenden Wiese dann eine Zelthalle errichtet, in der für eine Übergangszeit ein Teil der Fahrzeugflotte untergebracht wird. In dieser Zeit sollen die Sozialräume des Neubaus schon für die Wehr nutzbar sein. Die komplette Fertigstellung ist laut Bürgermeister für Sommer 2025 geplant. Feuerwehrchef Lienen ist hoch zufrieden: &bdquo;Ich bin stolz, dass der Neubau des Gerätehauses absolut planmäßig verläuft. Die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Bauamt, dem Projektplanungsbüro, der Feuerwehr sowie von allen beteiligten Firmen hat sich bewährt und zu dem aktuellen Fortschritt beigetragen.“ Steigerung der Kostenschätzungen Einzig noch nicht vergeben ist laut Bürgermeister der Einbau der vorgesehenen Luft-Wärmepumpe. Dennoch ist auch das Rathaus zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten. Berens bestätigt, das Projekt liege &bdquo;im Zeit- und Kostenrahmen“. Dass die künftige Sicherheit für die Hövelhofer Bevölkerung mit fast zehn Millionen Euro zu Buche schlägt, hatte sich zu Beginn der Planungen für den Neubau nicht angedeutet. 2019 war die Kostenschätzung eines Architekten noch von etwa 5,7 Millionen Euro ausgegangen, später wurden 7,7 Millionen Euro avisiert. In seinem Grußwort betonte Berens jedoch die große Bedeutung des Neubaus für die Feuerwehr und die Bevölkerung. Die Investition sei &bdquo;die größte der letzten Jahrzehnte“. Mit dem neuen Gerätehaus verfügten die Einsatzkräfte über die notwendigen Rahmenbedingungen, um Sicherheit für die Gemeinde zu gewährleisten und in den geforderten acht Minuten an allen Einsatzorten zu sein. Bei der Planung habe die Gemeinde Wert auf einen energieeffizienten und nachhaltigen Bau gelegt. Das Gebäude wird nach dem Standard KfW-Effizienzhaus 40 errichtet und mit einer PV-Anlage auf dem Flachdach ausgestattet.

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