Hövelhof

Jury soll Hövelhofs neue Mitte küren

Bürgermeister Berens schlägt einen Weg vor, der den Gemeinderat und Fachleute stärker einbinden soll. Die bisherigen Zeichnungen auf dem Möller-Areal seien nur "erste Entwürfe".

Bürgermeister Michael Berens möchte, dass der Blick aufs Jagdschloss frei bleibt. | © Gemeinde Hövelhof

08.02.2022 | 08.02.2022, 12:30

Hövelhof. Der nächste Schritt zur Gestaltung von Hövelhofs neuer Mitte soll durch eine Jury begleitet werden. Nach der digitalen Bürgerveranstaltung zu den Gestaltungsentwürfen rund um die Schlossachse will die Gemeindeverwaltung Anregungen und Fragen aus der Bürgerschaft zum Anlass nehmen, eine so genannte Konzeptvergabe durchzuführen. Dabei soll eine Jury die beste Gesamtplanung herausfiltern.

Bürgermeister Michael Berens (CDU) lässt in einer Mitteilung verlauten: „Die Rückmeldungen zeichnen ein vielfältiges Meinungsbild ab und fließen in die weiteren Planungen mit ein.“ Öffentlich vorgestellt wurden bislang zwei Planungen.

Eine ist die so genannte städtebauliche Studie der Paderborner Architektur-Werk-Stadt, die im Auftrag der Gemeinde entstand. Sie sollte zeigen, welche Bebauung aus städtebaulicher Sicht für den Standort passend wäre. Zusätzlich hatte der Steinhorster Investor Rainer Krukenmeier das Architekturbüro Breithaupt Architekten aus Salzkotten damit beauftragt, einen Entwurf zu erstellen.

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In einer Mitteilung aus dem Rathaus bemüht sich Berens nun, beide Varianten nicht als gegensätzlich darzustellen. Sie seien "als erste Gestaltungsentwürfe zu verstehen, um eine Grundlage zur Diskussion zu erhalten". Berens: "Sie stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern geben lediglich eine Richtung vor.“ Ziel sei ein Gesamtkonzept.

Dafür favorisiert der Bürgermeister die Konzeptvergabe. Bei einem solchen Vergabeverfahren erhalte die Kommune Vorschläge zu einer Bebauung. Dabei stehe die Qualität der Konzepte im Vordergrund. Der Zuschlag würde bei diesem Verfahren nicht nach dem Preis vergeben, sondern nach dem besten Konzept.

Die Gemeinde könnte als Grundstückseigentümerin Vorgaben zur Art der Nutzung sowie zur Gestaltung des Gebäudes festlegen, ohne selbst die Rolle des Bauherrn oder Investors zu übernehmen. Dieses lehnt die Gemeinde weiterhin ab.

Die Vorgaben für Investoren

Gefragt wäre auch die Politik. Hier sollten Ziele und Rahmenbedingungen definiert und gewichtet werden, die die Konzepte erfüllen sollen. So könnte die durch den Rat beschlossene gastronomische Nutzung eine Vorgabe für die Bewerber sein. Für die Art der Gastronomie könnten die Investoren unterschiedliche Vorschläge unterbreiten.

„Die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger können als Grundlage für die Ausarbeitung der Rahmenbedingungen dienen“, sagt Berens. So wäre auch ein kleinerer Baukörper denkbar. Die Architekten hatten jeweils eine Dreigeschossigkeit vorgeschlagen, um den Komplex der Senneapotheke zu verdecken.

Eine Jury, so die Sicht des Bürgermeisters, könne aus Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses bestehen. Beratend könnten auch Vertreter der Verwaltung sowie unabhängige Stadtplaner oder Architekten hinzugezogen werden.

Die Jury wäre dafür verantwortlich, die Konzepte anhand zuvor festgelegter Kriterien zu bewerten und dem Rat eine Empfehlung auszusprechen. Die Umsetzung des Konzeptes würde durch einen städtebaulichen Vertrag vereinbart.

Bürgermeister Berens plant aktuell, dem Bau- und Umweltausschuss am 24. März die Vergabe nach Konzeptqualität und mögliche Rahmenbedingungen vorzustellen.