Weiterer Investor für Hövelhofs neue Mitte in Sicht

Hövelhof. Nach der Freilegung der Schlossachse geht es in Hövelhof jetzt um einen Neubau auf dem Grundstück des abgerissenen Gasthauses Möller. Über erste Entwürfe für das finale Großprojekt des Ortskernumbaus, an dem die Gemeinde seit acht Jahren arbeitet, wurde in der Vorwoche bei einer digitalen Infoveranstaltung diskutiert. Im Anschluss folgten viele Interessierte der Aufforderung, Meinungen und Fragen an die Verwaltung zu senden. Jetzt haben Bauamtsleiterin Julia Michels und Stellvertreterin Carolin Rüther den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses das Ergebnis der Bürgerbeteiligung vorgelegt. Interessant zudem: Ein zweiter Investor hat offenbar Interesse am Projekt. Nahezu ungekürzt sind die Meinungen und Fragen der Bürger sowie die Antworten der Verwaltung zusammengefasst worden. Nachzulesen auch auf der Gemeinde-Homepage. Die Ratsraktionen werden nun darüber beraten. Entgegen früheren Einschätzungen, schon in der Februar-Sitzung in die Detailplanung einzusteigen, plädiert Bürgermeister Michael Berens (CDU) nun dafür, &bdquo;sich die nötige Zeit zu lassen“. Laut Ratsbeschluss hatte die Paderborner Architektur-Werk-Statt (AWS) den Auftrag erhalten, einen Entwurf vorzulegen, der zu 70 Prozent aus Ortskonzept-Fördermitteln und zu 30 Prozent von der Gemeinde finanziert wird. Berens gab nun bekannt: &bdquo;Nach der Präsentation meldete sich bei AWS ein interessierter Investor. Im Büro der Planer soll ein erstes Gespräch stattfinden, bevor wir erfahren, wer es ist.“Somit könnte es bald zwei Bewerber geben. Der aus Steinhorst stammende Steuerberater Rainer Krukenmeyer hatte sich bereits bei der digitalen Veranstaltung mit einem konkreten Entwurf des Salzkottener Architekturbüros Breithaupt beworben. Beide Pläne sehen eine Gastronomie im Erdgeschoss sowie Büros oder Wohnungen in den Obergeschossen vor. Die AWS-Architekten Uwe Balhorn und Hubert Wewer waren bereits Partner bei der Neugestaltung der Gebäude auf dem Schlosspark-Areal. Planer bringt Tiefgarage ins Gespräch Im Bauausschuss untermauerten sie mit 3D-Animationen ihren Vorschlag, das Gebäude dreigeschossig zu errichten. Auf dem nur 440 Quadratmeter großen Grundstück müsse eine städtebauliche Lücke geschlossen werden. Jeder Meter werde für eine wirtschaftliche Nutzung gebraucht. Ein zweigeschossiger Bau würde neben der mächtigen Senneapotheke den Eindruck eines sauberen Abschlusses stark mindern.Alle Lokalpolitiker lobten das neue digitale Beteiligungsformat. Sie staunten über die vielen Anregungen, Ideen und kritischen Fragen aus der Bevölkerung. Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Tobias Steinrücke und Fraktionschef Udo Neisens (beide CDU) favorisieren erste Beschlussfassungen im April und Marcus Praschan (Grüne) regt an, sich ruhig ein Jahr lang Zeit zu nehmen. Marian Hahne (SPD) fragte nach Parkplätzen und dem Raum für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Die Bewegungsräume würden sich verkleinern, räumte Uwe Ballhorn ein. Es sei erstmal nur um die städtebauliche Konzeption gegangen, brachte er eine Tiefgarage ins Gespräch. Julia Michels bestätigt: &bdquo;Für Verkehrs- und Parkkonzept müssen wir ungewöhnliche Lösungen erarbeiten.“Neisens erkundigte sich nach der Bedeutung des Mansarddachs und der Rooftop-Terrassengestaltung. Die AWS-Planer: &bdquo;Das ist eine Anlehnung ans Dach der benachbarten Kirche. Es bietet mehr Volumen im obersten Geschoss und Photovoltaikelemente wären nicht sichtbar. Die bei Jüngeren beliebte Rooftop-Bar mit Aussicht über den Ortskern würde auch gut zu einem Hotelkonzept passen.“Auf Anfrage von Praschan heißt es von AWS: &bdquo;Ein Architektenwettbewerb für die Maßnahme an diesem Knotenpunkt ist sicher angemessen, wenn auch kostenintensiv. Es muss eine Auslobung mit klaren Definitionen erfolgen, über die ein Preisgericht entscheidet, dass mit Architekten und Hövelhofern besetzt ist. Der Bürgermeister entgegnet: &bdquo;Nach so einem Wettbewerb müssten wir einen Investor suchen, der diese Vorgaben umsetzt. Rainer Krukenmeyer hat bereits signalisiert, dass er bereit ist, über andere Vorschläge zu sprechen. Zudem zeichnet sich bereits ab, dass sich weitere Investoren melden."

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