Was ein Hövelhofer Ruheständler im Ehrenamt leistet

Hövelhof. Wenn es das Ehrenamt nicht gäbe, für Hubert Brockmann aus Hövelhof müsste es erfunden werden. Unzählige Posten hatte und hat Brockmann in seinem Leben bereits bekleidet. Am Samstag feiert er seinen 70. Geburtstag. &bdquo;Ich möchte das Ehrenamt allgemein ein bisschen mehr in den Mittelpunkt rücken", sagt der Familienvater. Und wie kam er zu den vielen Ehrenämtern? &bdquo;Ich habe im Ruhestand eine Aufgabe gesucht und war schon immer gerne für Andere da", erzählt er. Vor allem in der Kolpingsfamilie Hövelhof ist er kein Unbekannter. Los ging es dort im Jahr 2002 mit der Vorstandsarbeit. Dort fungierte der gebürtige Delbrücker zunächst für sieben Jahre als Kassierer. Ein Posten, wie gemacht für den bald 70-Jährigen. Denn bevor Brockmann mit 60 Jahren in Altersteilzeit gegangen war, hatte sich der Diplom-Ökonom beim Paderborner Automobilzulieferer Benteler um die Konzernrechnungslegung gekümmert. Erst Vorsitzender, dann Kassierer In der Kolpingsfamilie übernahm Brockmann schließlich 2009 für fünf Jahre den Vorsitz. &bdquo;Dann wollte ich damals Platz machen für jüngere Leute, doch das funktionierte nicht so schnell", erinnert sich Brockmann. Und machte schließlich, nachdem der Vorstand neu aufgestellt wurde, noch eine Periode als Kassierer weiter. Auch, wenn sich immer noch Menschen für ein Ehrenamt finden würden, die Suche für eine Nachfolge gestalte sich in der heutigen Zeit zunehmend schwierig, sagt er. Auf dem Land sei das jedoch noch einfacher als in der Großstadt. Als aus der Kolpingsfamilie heraus 2008 nach einer Idee des damaligen Präses Daniel Meiworm die Lebensmittelhilfe &bdquo;Brot & Mehr" ins Leben gerufen wurde, übernahm das Geburtstagskind die Kassenführung. Schließlich fungierte er drei Jahre als Leiter des Aktionskreises. Zu Beginn nutzten 30 Haushalte die Hilfe, zwischenzeitlich 110, zurzeit sind es 90. Die meisten Bedürftigen haben einen Migrationshintergrund. In guter Erinnerung sind Hubert Brockmann auch die vielen Jahresaktionen der Kolpingsfamilie als Aktionsleiter. Bei einer dieser Aktionen kamen einmal 166.000 Deutsche Mark zusammen. Der ehemalige Bürgermeister Werner Thor war Schirmherr. Badminton im Hobby-Team &bdquo;Ich erinnere mich an Entwicklungsprojekte in Bolivien und Nicaragua. Mit unseren Hilfslieferungen haben wir in Tansania ein Ausbildungszentrum aufgebaut. Die Tischlerwerkstatt funktioniert heute noch", freut sich der 70-Jährige. Eine Haupteinnahmequelle der Kolpingsfamilie war und ist der Waffelstand beim Hövel- und beim Nikolausmarkt. Hier war Brockmann für den Auf- und Abbau zuständig. Neben seiner Tätigkeit als Kassierer im Vorstand des BC Phönix Hövelhof, hier spielte Brockmann viele Jahre im Hobby-Team, war der Jubilar auch für vier Jahre als Schöffe beim Paderborner Landgericht unterwegs. Seit ein paar Jahren gehört der Ehrenamtler auch dem Verwaltungsrat im Caritas-Altenzentrum Haus Bredemeier an und ist rund zehn Jahre beim fahrbaren Mittagstisch als Gruppenleiter aktiv. &bdquo;Meine Frau Mechthild unterstützt mich sehr und hat alle meine Termine im Kopf", verrät er. Dennoch möchte der 70-Jährige &bdquo;ein bisschen kürzer treten. Ich werde nichts Neues mehr annehmen", sagt er. Immerhin: Seit acht Jahren organisiert Brockmann mit viel Freude auch noch Radfahrtouren für 10 bis 15 Personen – ehrenamtlich versteht sich.

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