Hövelhof. Der Wunsch der Sennegemeinde, Schnittpunkt von zwei überregionalen Fernradwegen zu sein, wird jetzt Wirklichkeit. Durch eine Verlegung des Europa-Radwegs R1 innerhalb Hövelhofs wird jetzt eine doppelte Verknüpfung mit dem Ems-Radweg erreicht, wie die Gemeinde mitteilt.
Das ist das Ergebnis von Abstimmungen mit Institutionen und Behörden, die zeitnah mit einer Neuausschilderung der Route in die Tat umgesetzt werden soll, wie Thomas Westhof, Leiter der Hövelhofer Stabsstelle Marketing mitteilt. Allein 42 neue so genannte "R1-Themeneinschübe" müssten ins offizielle NRW-Radverkehrsnetz installiert werden, daneben zahlreiche neue Pfeil- und Zwischenwegweiser aufgrund der vorgeschriebenen Anordnungen.
Wiedereröffnung der Junkernallee
Tangierte die bisherige Streckenführung nur kurz den Ortsteil Riege im nördlichen Gemeindebereich, werden Radler künftig auch den Ortskern Hövelhofs ansteuern. Möglich wird das durch die Wiedereröffnung der Junkernallee für Fahrradfahrer nach dem Wiederaufbau der Emsbrücke im Jahr 2018. Künftig führt die Radroute über die naturbelassene, autofreie Junkernallee und die Industriestraße zu Bredemeiers Kapelle an der Gütersloher Straße (L 757), wo der Europa-Radweg R1 zum ersten Mal aus westlicher Richtung auf den Ems-Radweg trifft.
Von dort führen beide Routen über die Kirchstraße ins Zentrum der Sennegemeinde. An der Einmündung der Raiffeisenstraße in der Sennestraße trennen sich die beiden Routen dann wieder.Während der Ems-Radweg die Radler entlang der Sennestraße und durch die Moosheide in Richtung Emsquellen lotst, führt der Europa-Radweg über die Von-der-Recke-Straße, vorbei am Sportplatz und durch den Hövelhofer Forst entlang der Bielefelder Straße bis zum Abzweig Hövelrieger Straße. Dort entlang, und später dem Mühlenweg folgend, geht es weiter zur Detmolder Straße, wo kurz vor der Grenze zum Kreis Gütersloh die alte Route des Europa-Radweges wieder erreicht wird.
Gastronomen und Geschäftsleute sollen profitieren
Für Radler bedeutet die Verlegung der Route zwar nur ein kleines Kilometerplus auf dem bislang 315 Kilometer langen Teilstück des Europa-Radweges in Nordrhein-Westfalen, doch dafür „erfahren" sie den neu gestalteten Ortskern mit Schlossgarten und Henkenplatz, freut sich Helena Kottowski von der Stabsstelle Marketing und der Geschäftsstelle Ems-Radweg. Auch die Hövelhofer Gastronomen und Geschäftsleute sollen von den zusätzlichen Fernradlern profitieren, die nun auf rund 9,6 (bisher 4,9 km) Kilometern die Wege in der Sennegemeinde unter ihre Reifen nehmen.
Von der Hoffnung, am Schnittpunkt von Ems- und Europa-Radweg ein Info- und Besucherzentrum für die radelnden Touristen errichten zu können, hat sich Hövelhof noch nicht verabschiedet. Bereits seit fünf Jahren werde um den Zugang zu öffentlichen Fördertöpfen gerungen. „Doch das gestaltet sich schwierig und ist vor allem zeitaufwändig. Jüngste positive Signale aus dem NRW-Heimatministerium sind aufgrund der Coronakrise ins Stocken geraten", berichtet Bürgermeister Michael Berens.
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