Höhenflug mit Hähnchenfleisch: Delbrücker Familienbetrieb gewährt Blicke hinter die Kulissen

Delbrück-Schöning. Als sie bei Borgmeier vor 31 Jahren das Kikok-Hähnchen als Marke erfunden haben, hatte die Branche &bdquo;nur ein müdes Lächeln dafür übrig“, erinnert sich Heiner Borgmeier. Mittlerweile ist Kikok längst eine Marke für Premium-Hähnchenfleisch, das durch Maisfütterung eine gelbliche Farbe erhält, ohne Antibiotika wächst und auch in der Gastronomie gefragt ist. Über Borgmeier Frischgeflügel aus Schöning lächelt kein Konkurrent mehr. Und die Schöninger Geflügelkönige haben noch viel vor. Kikok ist zwar eine wichtige Marke, produziert wird vor Ort aber viel mehr Fleisch. Das 1948 gegründete Unternehmen sieht sich im Wettbewerb, auch gegen die harte Konkurrenz aus Polen, gut aufgestellt. Das erste Halbjahr war &bdquo;sehr gut“, ist zu hören. &bdquo;Wir profitieren vom Boom beim Hähnchenfleisch“, sagt Werner Borgmeier, der den Betrieb mit 630 Mitarbeitern gemeinsam mit seinem Bruder Heiner in zweiter Generation führt. Weißes Fleisch gilt als gesund, der Markt ist &bdquo;freundlich“, sagt Werner Borgmeier. Um die Nachfrage zuverlässig stillen zu können, hat die Firma am Stammsitz in Schöning von 2022 bis 2024 ein neues Logistikzentrum gebaut, in dessen Planung schon viel Arbeit steckte. Entstanden ist ein 54 Meter langer, 32 Meter breiter und 10 Meter hoher Frischware-Verschiebebahnhof mit fünf Lagerebenen. Das Lager für Behälter und Kartons ist nochmal 25 Meter lang und 16,50 Meter breit. Familie Borgmeier hat der NW und Vertretern der Delbrücker Unternehmer-Gruppe jetzt die Türen zu diesem sonst verschlossenen Firmenteil geöffnet. Delbrücker haben Luft für Expansion Jeden Winkel der Logistikhalle und die Funktion jeder Maschine kennt Sebastian Borgmeier. Der Sohn von Heiner Borgmeier fungiert als Assistent der Geschäftsführung. Wie teuer der Neubau genau war, will die Inhaber-Familie nicht sagen. Aber immerhin soviel: Das Invest belaufe sich auf eine Summe zwischen 20 und 30 Millionen Euro. &bdquo;Damit stellen wir uns für die Zukunft auf“, sagt Sebastian Borgmeier. Pläne für weitere Modernisierungen liegen in der Schublade. Familienbetriebe denken langfristig. Lesen Sie auch: Wirtschaftsbosse im Paderborner Land reden Klartext mit Politikern In der Halle, wo die Paletten für den Abtransport in Richtung Lkw gepackt werden, ist noch genug Luft für kommende Expansionen. &bdquo;Wir kamen aus einer Situation, wo wir Paletten teils mehrmals am Tag umparken mussten, um genug Platz zu haben. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei“, atmet der Mann aus der Junior-Führungsriege durch. Das Borgmeier-Logistikzentrum setzt Maßstäbe und stärkt laut den Betreibern ein Alleinstellungsmerkmal. &bdquo;Wir können die vielfältigsten Produkte zielgerichtet für jeden unserer mehr als 300 Kunden passgenau kommissionieren. Das ist unser großer Vorteil“, sagt Sebastian Borgmeier beim Blick auf die vorbeirasenden Kisten und Produkte. Aus einem Hähnchen entstünden je nach Zubereitung und Verpackung mehr als 300 Artikel. 10.000 Artikelnummern hat der Betrieb insgesamt im Angebot. Manch Kunde nehme nur 50 Kilo Fleisch pro Lieferung ab, andere auch mal zehn Tonnen. Kunden sind Fleischereien, Wochenmarktbeschicker, Systemgastronomen, Frischgeflügelgroßhändler, Veredlungsfirmen und auch Supermärkte. Bestellungen treffen oft erst am Vortag ein. 100 Höfe liefern Borgmeier Hühnchen nach Schöning &bdquo;Nur Discounter beliefern wir nicht. Wir wollen uns nicht von einzelnen Kunden abhängig machen“, sagt Heiner Borgmeier zur Firmenphilosophie. Aus den Regalen des Lagers wird unterdessen aktuell die frische Ware für Abnehmer zusammengestellt - also kommissioniert. Es gibt 16.800 Stellplätze für Verpackungseinheiten. Über Förderbänder findet alles seinen Weg, QR-Codes sorgen für Nachverfolgbarkeit jeder einzelnen Transportkiste. Das scheinbare Chaos hat System, dafür sorgen Computer. Zum Thema: Mit Produkten aus dem Paderborner Land: Westfälisches Essen für die Seele Und wie ist der Weg vom Geflügelhof bis zum Borgmeier-Kunden? Angeliefert werden die lebenden Tiere von 100 Höfen aus einem 100-Kilometer-Umkreis um Delbrück. &bdquo;Bei uns werden die Hühner dann geschlachtet, zerlegt und verpackt, fast alles als Frischware“, erklärt Werner Borgmeier. Pro Tag lassen rund 130.000 Tiere ihr Leben. Frische bedeutet: Geschlachtet wird nachts ab zwei Uhr. Kurz nach vier kommen erste Fleischpackungen per Förderband im Logistikzentrum an. Mehr als 90 Prozent einer Tagesproduktion wird noch am selben Tag zu den deutschlandweiten Zielen gefahren, sagen die Chefs. Ab etwa 16 Uhr machen sich die Borgmeier-Lastwagen auf die Reise. Nur drei bis vier Prozent der Ware geht in den Export. Tiefgekühlt hat manches Produkt dann eine längere Tour vor sich. So wird das Kikok-Huhn aus Schöning etwa besonders in den französischen Überseegebieten Martinique und La Réunion geschätzt. .responsive23-JnVAzhMkFH8a316X-map-0909-borgmeier-delbrueck { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-JnVAzhMkFH8a316X-map-0909-borgmeier-delbrueck { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-JnVAzhMkFH8a316X-map-0909-borgmeier-delbrueck { padding-top: 142.86%; } }

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