Delbrücks DRK feiert ein Jahrhundert voller Herzblut

Delbrück. Eigentlich könnte das Rote Kreuz in Delbrück den 110. Geburtstag feiern. Doch der Ortsverband bleibt bescheiden und begeht in diesem Jahr das 100-Jährige. Es ist viel passiert in all den Jahren – gefeiert wird am Sonntag, 15. Dezember, groß in der Stadthalle mit einem Konzert des Landespolizeiorchesters NRW. Vor zehn Jahren entdeckte Heimatforscher Gerhard Kretschmann in einer Chronik der Delbrücker Volksschule einen Hinweis darauf, dass bereits im Sommer 1914 eine Zweigstelle des DRK in Delbrück gegründet wurde. Mit dem damaligen zweiten Vorsitzenden Reinhard Scheipers und dem früheren Vorsitzenden Bernhard Winnemöller forschte er nach neuen Hinweisen. Sie wurden sich jedoch einig, es bei 16. November 1924 als Gründungsdatum zu belassen. An diesem Tag formierten 27 Teilnehmende bei einer Werbeveranstaltung im Hotel Balzer die erste Sanitätskolonne. Julia Kriesten und Martin Münsterteicher haben zum großen Jubiläum die Geschichte ihrer Ortsgruppe und die Arbeit vieler Ehrenamtlicher dokumentiert. Nach den Kriegsjahren startet im April 1947 die Reaktivierung. 1955 finden erste Blutspendetermine statt. 1960 richtet das DRK einen Krankentransportdienst in Delbrück ein. Immer mehr Aufgaben in Delbrück und neue Räume Erste überregionale Einsätze erfordern die Flutkatastrophe in Hamburg (1962) und die &bdquo;Heinrichsflut“ in den Kreisen Paderborn und Büren (1965). Die Gründungen der Züge Nordhagen und Ostenland erfolgen 1968 und 1969. Die Gründung einer Einheit des Katastrophenschutzes steht 1972 an. Im Jahr 1977 wird eine ständig besetzte Rettungswache an der Graf-Sporck-Straße eingerichtet. Sie zieht 1980 in die Räume der neuen Zentralwache an der Südstraße um, wo Polizei und Feuerwehr ihre Standorte haben. 1983 kann das Rote Kreuz in eigene Räume einziehen. 1989 schließen sich die Ortsgruppen Delbrück und Schöning zum &bdquo;DRK-Stadtverband Delbrück“ zusammen, im Jahr 2005 folgen die Westenholzer. 1989 beginnt die Arbeit in der Kleiderkammer, die jetzt als &bdquo;Stöberstübchen Bella Rosso“ ihre Türen öffnet. Seit 1990 führen Auslandshilfe-Transporte zehnmal nach Rumänien, zweimal nach Weißrussland, sechzehnmal ins ehemalige Jugoslawien, zwanzigmal nach Lettland sowie jeweils einmal nach Acari in Peru und in die Ukraine. Aus dem in Delbrück stationierten Sanitätszug heraus gründet Martin Münsterteicher 1991 mit seinem Team eine Schnelle Einsatzgruppe. In diese Zeit fallen auch die Gründungen der Gruppen Seniorensport, Mutter-Kind und Wassergymnastik. Die Rettungshundestaffel ist seit 1996 im Einsatz. Im 75. Jubiläumsjahr 1999 richtet der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe seinen Wettbewerb und die Landesversammlung in Delbrück aus. Langjährige Vorsitzende stehen für Kontinuität Das DRK-Haus wird 2001 um eine Begegnungsstätte, einen Gruppenraum und eine neue Kleiderkammer erweitert. Zu den neuen Herausforderungen seit 2005 gehören Einsätze in der Flüchtlingskrise, eine interkulturelle Gruppe, das Seniorenfrühstück, eine Verpflegungsgruppe mit Feldküche, eine Fahrradstaffel, eine Spendenaktion zur Beschaffung eines eigenen Krankentransportfahrzeugs für den Rettungsdienst, Angebote für die Bevölkerung in den Corona-Jahren und Einsätze nach der Flutkatastrophe in NRW und im Ahrtal im Jahr 2021. Kontinuität der Rotkreuzarbeit in Delbrück gewährleisten langjährige Vorsitzende wie Karl Köring, Rudi Lisson (1976 bis 1990), Bernhard Winnemöller (1990 bis 2009), Olaf Kiefer (2009 bis 2019) und Tanja Tolzmann (seit 2019). Das Benefizkonzert soll am Sonntag, 15. Dezember, nun das Jubiläumsjahr beschließen. 40 Musikerinnen und Musiker des Landespolizeiorchesters sorgen für &bdquo;Weihnachtszauber“ in der Stadthalle. Vor dem Konzert und in der Pause servieren die DRK-Mitglieder Kuchen, Getränke und Snacks. Der Erlös kommt der ehrenamtlichen Jugendarbeit zugute. Tickets gibt es in der Stadthalle, online und an der Tageskasse. Erwachsene zahlen 20 Euro, Kinder bis zum Alter von 16 Jahren 10 Euro. Die Fäden für das Konzert laufen beim Jugendrotkreuz-Gruppenleiter Rouven Kriesten zusammen, der die Verbindung zum Orchester knüpfte. Lesen Sie auch: DRK Delbrück feiert geschichtsträchtiges Jubiläumsfest

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