Schafft Delbrück Raum für Supermarkt, Feuerwehr und Ärzte?

Delbrück. Das Gesicht Delbrücks könnte sich an einer markanten Stelle in den kommenden Jahren deutlich verändern. Investor Jörg Stratmann plant, auf der in seinem Besitz befindlichen Strathe-Wiese zwischen Oststraße, B64 und Hövelhofer Straße, große Projekte umzusetzen. Dabei geht es um einen Supermarkt, möglicherweise ein Ärztehaus und den neuen Standort der Delbrücker Feuerwehr. Pläne für einen Supermarkt samt Drogerieanbieter an der Boker Straße hat seit 20 Jahren auch die Delbrücker Unternehmerfamilie Henke in der Schublade. Sie fühlt sich von der Stadt jedoch aktuell übergangen. Jörg Stratmann bestätigt gegenüber der &bdquo;NW“ seine Pläne, die den Unterlagen für den Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss (Donnerstag, 28. November, 18 Uhr, Rathaus) lediglich anonymisiert zu entnehmen sind. Der Delbrücker betreibt die Entwicklung mit Geschäftspartner Philipp Fecke im gemeinsamen Immobilienunternehmen. &bdquo;Wir möchten das Gelände innerhalb der nächsten drei Jahre weiterentwickeln und führen viele Gespräche. Die Stadt hat ein Zugriffsrecht auf die östliche Fläche neben dem Autohaus für die Feuerwehr“, verrät Stratmann. Im Mai hatten Stratmann und Fecke öffentlich gemacht, dass auf dem Areal ab dem kommenden Jahr Delbrücks neue Polizeiwache entsteht - mit ihnen als Investoren und Vermieter an die Kreispolizeibehörde. Das Feuerwehr-Areal würde nach &bdquo;NW“-Informationen hingegen durch die Stadt gekauft. Eine Delbrücker Fläche scheidet aus In einem so genannten Rahmenplan hat die Stadt nun weitergehende Optionen für die Stratmann-Wiese mit ihren rund 37.000 Quadratmetern veröffentlicht. Auffällig: Das Areal wird samt möglicher Aufteilung in einer Zeichnung detailliert dargestellt, die benachbarten 16.000 Quadratmeter von Familie Henke an der Boker Straße neben dem Euronics-Neubau jedoch nicht. Laut Zeichnung ist auf der Strathe-Wiese ein Lebensmittelmarkt südöstlich der Tankstelle Schnietz möglich, in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Elli-Markt. Das Ärztehaus hätte Platz in Richtung Südwesten zur B64. Derzeit wird die Wiese einmal jährlich als Parkplatz für den Katharinenmarkt genutzt. Stratmann führt nach eigenen Angaben Gespräche mit Vertretern der Discounter Lidl und Aldi, die seit Jahren händeringend große Flächen suchen, um zeitgemäßere und größere Läden in Delbrück anbieten zu können. Spannend: Auch der Marktkauf von Betreiber Henry Kosche ist auf der Suche nach einer großen Fläche, um das Geschäft größer aufstellen zu können. Eines ist immerhin nun klar: Im Bereich von &bdquo;Speits Wiese“ am Busbahnhof gab es laut Stadt keine Einigung zwischen potenziellen Supermarkt-Investoren und Grundstückseigentümern. .responsive23-zuoab8H9zWPZITSP-map-221124-plaene-strathe-wiese { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-zuoab8H9zWPZITSP-map-221124-plaene-strathe-wiese { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-zuoab8H9zWPZITSP-map-221124-plaene-strathe-wiese { padding-top: 142.86%; } } Mit zahlreichen Marktbetreibern habe auch seine Familie seit Jahren Gespräche geführt, sagt unterdessen Ludgerus Henke: &bdquo;Wir sind nun aber irritiert davon, dass die Verwaltungsvorlage den Anschein erweckt, als gehe es für die Stadt nur um die Fläche an der Oststraße. Wir können aktuell ebenfalls Interessenten vorweisen und wünschen uns eine Gleichbehandlung bei der Überprüfung des Einzelhandelskonzepts.“ Spediteur Henke nutzt sein Grundstück an der Boker Straße aktuell für bis zu 50 Sattelzüge und als Lagerfläche. Die Zufahrt eines Supermarktes sei über die Boker Straße möglich, die bestehende Bebauung auf dem Gelände könnte abgerissen werden. Henke befürchtet Vorfestlegung Dass es zu konkreten Planungen auf Grundstücken überhaupt kommen kann, muss nun die Politik erst noch ermöglichen. Sie ist im Bauausschuss gefragt, die Verwaltung zu beauftragen, das zuletzt im Jahr 2021 beschlossene Einzelhandelskonzept zu überprüfen und eine Teilfortschreibung durchzuführen. Erst wenn das neue Konzept zu dem Schluss kommt, ein Lebensmittelmarkt wäre auf einer Fläche zulässig, könnten Investoren zum Zuge kommen. Familie Henke, als Investor aktuell südlich der B64 Bauherr der neuen Rettungswache des Kreises, befürchtet durch die Anmutung der Beschlussvorlage jedoch bereits eine Vorfestlegung zu Stratmanns Gunsten. Im Text der Vorlage lässt die Stadt jedoch verlauten, dass auch &bdquo;alternative Standorte für die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel“ überprüft werden sollen. Das Einzelhandelskonzept solle speziell beim Thema Nahversorgung aufzeigen, wie sich Delbrück in den nächsten Jahren entwickeln kann. Das Ziel laut Verwaltung: &bdquo;Die gewählte Fläche soll die vorhandenen Sortimente und vorhandene Geschäfte stärken und die Entwicklung der Innenstadt und der Nahversorgungszentren der Ortsteile positiv unterstützen.“ Geplant ist, für die Teilfortschreibung des Einzelhandelskonzepts wieder das Hamburger Gutachterbüro Dr. Lademann und Partner zu beauftragen. Die Kosten beziffert die Stadt auf etwa 17.500 Euro. Über die Sitzungsvorlage hinaus will sich Bürgermeister Werner Peitz (parteilos) nicht zur Thematik äußern. Er verweist auf die anstehende Beratung im Ausschuss. Nicht nur die Investoren werden sie gespannt verfolgen.

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