
Delbrück. Besucher nehmen sie meist gar nicht wahr, aber ohne sie wären Großveranstaltungen in der Delbrücker Stadthalle praktisch nicht erfolgreich umzusetzen: die Podestaufbauten für Zuschauerplätze im rückwärtigen Teil der großen Halle.Die 120 mobilen Platten mit verstellbaren Füßen, von Hand mühsam auf- und abzubauen, sind nach 25 Jahren jetzt ersetzt worden. Genutzt werden sie nicht nur für den Tribünenaufbau, sondern in Teilen auch, um etwa Kapellen an der Bühne zu platzieren. So kommen sie laut Stadthalle insgesamt etwa 20 Mal pro Jahr zum Einsatz.
Geholfen hat bei der Neuanschaffung eine stattliche Summe aus der europäischen Leader-Förderung. Der Preis für die Podeste beläuft sich auf rund 75.000 Euro, die Förderung übernimmt 53.100 Euro, wie Anja Bauer, Geschäftsführerin der Stadthalle, im Pressegespräch berichtet. „Die bisherigen Podeste waren 25 Jahre alt und jeder Auf- und Abbau war zuletzt ein Abenteuer“, blickt Bauer zurück. Die neuen Modelle seien deutlich leichter und damit handlicher. Für den Aufbau benötigten vier Menschen nun vier Stunden, zuvor wären es mindestens sechs gewesen, so Bauer.
Um die Finanzierung auf die Beine stellen zu können, hatte Bürgermeister Werner Peitz die Idee der Leader-Förderung ins Spiel gebracht. Er selbst ist Vorstandsmitglied der Leaderregion Lippe-Möhnesee mit Sitz in Lippetal. Neben deren Förderzusage unterstützt der Stadthallenbauverein unter dem Vorsitz von Wigbert Rath mit zehn Prozent der Gesamtsumme. Die verbliebenen 20 Prozent übernimmt die Delbrücker Betriebsführungs- und Stadthallen GmbH (Debus) mit Aufsichtsratschef Josef Westerhorstmann an der Spitze. Sie wird zu 74 Prozent von der Stadt und zu 26 Prozent vom Stadthallenbauverein getragen.
Großer Vorteil im Karneval
Rath, der frühere Vorsitzende des Karnevalsvereins Eintracht, sagt zur Anschaffung: „Unsere Stadthalle ist und bleibt eine Halle für alle. Auch deshalb beteiligen wir uns daran, die Technik auf modernstem Stand zu halten. Nach Beleuchtung und Tontechnik waren nun die Podeste einfach dran. Sie sind für viele Veranstaltungen und unsere Vereine in der Halle wichtig.“ Zum Einsatz kommen sie laut Bauer erstmals am Sonntag, wenn Glücksguru Biyon Kattilathu vor ausverkauftem Haus die Bühne betritt.
Die Anschaffung ist vor allem für die zahlreichen großen Termine in der Karnevalssession wertvoll, sagt Bürgermeister Peitz: „Nur weil man auch aus den hinteren Reihen alles gut verfolgen kann, lassen sich große Sitzungen durchführen. Ansonsten käme Unruhe auf und die Stimmung ließe sich nicht so gut transportieren.“
Angeschafft wurden die Podeste über den Delbrücker LDT Veranstaltungsservice von Thorsten Bongartz, die Finanzierung begleitete die örtliche Sparkasse.