Delbrück baut und wächst: Stadtverwaltung legt Bilanz vor

Delbrück. Die Untertunnelung der B 64 zur Anbindung der Neubausiedlung Lerchenweg gehört zu den aktuellen Großprojekten der Stadt Delbrück. Jetzt ist die Zufahrt der Rietberger Straße auf die Bundesstraße für voraussichtlich für drei Monate gesperrt, weil zur Anbindung des Baugebiets ein Minikreisverkehr entsteht. Viele weitere Projekte sowie Zahlen und Fakten aus der Verwaltung waren am Donnerstag Thema bei einem Bilanzgespräch der Stadtverwaltung. Bauprojekte Mit der Freigabe der Unterführung rechnet Bauamtsleiter Markus Hückelheim im April. Die Fertigstellung des Minikreisels erwartet er nach der Sommerpause. Als Riesenprojekte unter vielen Baumaßnahmen bezeichnet er den Rathausneubau und die energetische Sanierung des Gymnasiums. Der repräsentative Charakter des Rathauses (Einzug im Herbst) sei inzwischen gut ersichtlich. Im Herbst soll der Einzug erfolgen. &bdquo;Mit aktuell veranschlagten 12,5 Millionen Euro und einer Preissteigerung von 11,7 Prozent müssen wir uns aktuell nicht verstecken“, so seine Einschätzung. Nach den im Stadtrat beschlossenen Einsparungen gegenüber ersten Planungen lägen die Kosten für das Gymnasium jetzt noch bei 23,5 Millionen Euro, wobei alle heutigen Standards eingehalten würden. Das alte Lehrschwimmbecken und die darüberliegende Turnhalle würden in den Sommerferien abgerissen. Für die Zukunft erwartet er angesichts von Zinslage und Konjunkturentwicklung einen Einbruch in privater und gewerblicher Bautätigkeit. Bei Erweiterungen, Umbauten, Aufstockungen und im Gewerbe seien Rückgang schon auszumachen. Grundstücke Heinz Börnemeier, Vertreter des Bürgermeisters und Bereichsleiter Zentrale Dienste, erklärt, die Stadt habe im Vorjahr die vergleichsweise hohe Anzahl von 101 Kaufverträgen für kommunale Grundstücke geschlossen. &bdquo;Bisher gab es lediglich zwei Rückgaben von Grundstücken im Baugebiet Lerchenweg. Das liegt aber daran, dass erst innerhalb von drei Jahren gebaut werden muss“, erläutert Börnemeier. In Sudhagen will er im Sommer neun Grundstücke neben dem neuen Sportgelände anbieten. In Ostenland rechnet er voraussichtlich noch in diesem Jahr mit 20 Plätzen, während die Vermarktung von 20 Grundstücken in Westenholz später anstehe. Wasser und Abwasser Der Tiefbauamtsleiter Olaf Merschmann bestätigt: &bdquo;In die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Höber in Westenholz investieren wir inklusive einer Pumpstation 1,4 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.“ Als herausragende Maßnahme erinnert er an die Inbetriebnahme von zwei Blockheizkraftwerken auf der Kläranlage im Sommer 2022. Die Gesamtkosten von 1,7 Millionen seien zudem in eine Trafostation und eine neue Halle geflossen. Soziales Über drei Investoren, die im Baugebiet Lerchenweg in sozialen Wohnungsbau investieren und demnächst 18 Einheiten zur Verfügung stellen, freut sich Brigitte Strunz, Fachbereichsleiterin Soziales. Aktuell suchten laut Warteliste 76 Parteien im Stadtgebiet geförderten Wohnraum. Ausführlich erläutert sie die Situation von 197 (Stand 31. Dezember 2022) Asylsuchenden und Geduldeten aus 20 Ländern, die in städtischen Unterkünften leben. Als amtlich bekannte Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine vermeldet sie fast 500 Personen seit dem 8. März 2022, darunter viele Kinder. Etwa 125 hätten Delbrück wieder verlassen. 250 wurden in 40 private Wohnungen vermittelt. &bdquo;107 Geflüchtete aus der Ukraine leben noch in zwei Turnhallen, die wir dafür vorhalten“, sagt der Bürgermeister. Als Entlastung der Dorfbewohner in Sudhagen, Schöning und Ostenland (dort ist die Halle zwar ausgestattet aber noch leer) soll ein Containerbereich für 50 Personen bis Ende Februar neben der alten Nordhagener Schule am Brinkweg errichtet werden. Einwohner &bdquo;Delbrück wächst“, erklärt die neue Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste, Brigitte Wecker-Brökelmann. Sie vermeldet 317 Geburten und 292 Sterbefälle für 2022. Insgesamt sei die Einwohnerzahl um 537 auf 32.585 gestiegen. Das Durchschnittsalter sei erneut angestiegen, auf 43,28 Jahre. Schule und Hallenbad Obwohl das Anmeldeverfahren bei den weiterführenden Schulen noch läuft, erklärt Schulamtsleiter Manuel Tegethoff: &bdquo;Wir erleben einen Run auf unser Gymnasium trotz der Baustellensituation.“ Erfreuliches kann er auch vom Hallenbad berichten. Die Besucherzahlen bewegten sich mit 69.163 im Jahr 2022 wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Mehr als 250 Kinder hätten an Schwimmkursen teilgenommen. &bdquo;Es gibt weiterhin Wartelisten, auf denen auch Kinder aus Hövelhof, Salzkotten und Paderborn stehen.“ Die vom Stadtrat beschlossene Absenkung der Wasser- und Raumtemperaturen des Bades will die Stadt noch beibehalten. Sie habe zu einer Absenkung des Energieverbrauchs im Hallenbad um zwölf Prozent geführt. 1-Euro-Ticket Am 1. Januar startete in Delbrück und Salzkotten in innerstädtischen Bussen das 1- Euro-Ticket. Laut Tegethoff sind in Delbrück inklusive Onlinetickets etwa 3.000 Fahrscheine verkauft worden. Die Stadt spricht von einem &bdquo;tollen Erfolg“.

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