Neue Heimat für die Ostenländer Feuerwehr

Delbrück. Die Vorplanung zum Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Ostenland haben die Mitglieder des Delbrücker Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses einstimmig befürwortet. In der Beschlussfassung der Verwaltung für das 6,4 Millionen teure Projekt gab es den Passus, dass für die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach zunächst lediglich die statischen Voraussetzungen zu schaffen seien. Jürgen Wrona (Delbrücker Unabhängige) stellte den Antrag, den Bau dieser Anlage sofort in die Entwurfsplanung einzubeziehen und Reinhold Hansmeier (CDU) legte dafür ebenfalls Argumente vor. Als Grund nennen beide den festen Willen zum Ausbau erneuerbarer Energien und die neue Einspeiseverordnung, die eine Wirtschaftlichkeit über den Eigenverbrauch hinaus garantiert. Der Ausschussvorsitzende Meinolf Sandbothe (CDU) und alle weiteren Kommunalpolitiker folgten ihnen. Vorbild aus Wadersloh Für Architekt Raimund Heitmann aus Gütersloh ist es das erste Bauprojekt in Delbrück, das er mit seinem zwölfköpfigen Team betreut. Seit 31 Jahren habe er viele Projekte für Unternehmen und Kommunen realisiert. Aktuell betreut sein Büro den Bau eines Gerätehauses in Wadersloh (Kreis Warendorf), das dem in Ostenland in der Größenordnung ähnelt. Detailliert legt er die Planungen im Bereich Mühlensenner Straße/Hövelhofer Straße vor. Sie sehen sechs Einstellplätze für die großen Einsatzfahrzeuge und eine große Waschhalle vor. Auf der Agenda stehen zudem ein Schulungsraum für 72 Menschen, ein Jugendraum sowie Umkleide- und Sanitärbereiche für mehr als 100 Einsatzkräfte. Zudem sind in dem Gebäude neben Lager- und Nebenräumen, eine Werkstatt, eine Einsatzzentrale, ein Besprechungsraum, ein Büro und ein Bereitschaftsraum vorgesehen. Der Komplex biete in südlicher Richtung das Potenzial für eine Erweiterung. Heitmann lobt die Möglichkeit der Energieversorgung durch Nahwärme. Er ist zuversichtlich, dass ein Passivhausstandard erreicht werden kann. Die Wehr ist eingebunden Auf die Frage von Brigitte Michaelis (PiD), ob alles mit der Feuerwehr abgesprochen sei, reagieren 30 anwesende Kameraden in der Stadthalle mit einem Nicken. Bauamtsleiter Markus Hückelheim bestätigt: &bdquo;Den Bedarf und das Raumprogramm haben die Verantwortlichen um Löschzugführer Peter Bathe geliefert.“ Sven Büdeker (SPD) möchte wissen, ob die Planungen als Blaupause für weitere erforderliche Neubauten genutzt werden könnten. Der Fachplaner entgegnet, es seien immer die Gegebenheiten des Grundstücks zu berücksichtigen. &bdquo;Einer muss es ja ansprechen. Die Summe schockt mich“, sagt CDU-Fraktionschef Reinhold Hansmeier. Heitmann erläutert die Zahlen. Er gehe eigentlich von 5,8 Millionen Euro aus, habe aber zehn Prozent Sicherheitspuffer mitberechnet und die Kosten wegen der aktuellen unsicheren Situation außergewöhnlich detailliert ermittelt. Bei einer Ausschreibung im Herbst kommenden Jahres rechne er mit jeweils mehreren schärfer kalkulierten Angeboten, weil der Wohnungsmarkt wegen stark gestiegener Zinsen teilweise wegbrechen werde. Heiner Lübbers (CDU) erinnert an die Gründung eines Fördervereins beim Geräteneubau in Westenholz in den Jahren 2014/2015: &bdquo;Es konnten lokale Angebote eingeholt und Spenden akquiriert werden. Im Vergleich haben sich die Kosten für das Projekt in Ostenland innerhalb von acht Jahren verdreifacht.“ Leiterin Brigitte Wecker-Brökelmann aus dem zuständigen Fachbereich Bürgerdienste macht deutlich: &bdquo;Dieses Konstrukt liegt hier nicht vor und der Bau von Gerätehäusern für die Freiwillige Feuerwehr ist Aufgabe der Kommune.“ Debatte über ein Pultdach Gustav Robrecht (FDP) fragt mit Bezug auf das Gelände, ob in einem besonderen Fall die Parkflächen für die Privatwagen der Feuerwehrleute unter Wasser stehen könnten. Hückelheim erklärt, das nahe liegende vom Tiefbauamt geplante Regenrückhaltebecken und eine eventuelle Modellierung der Geländehöhe würden für die nötige Veränderung sorgen. Jürgen Wrona erkundigt sich, ob mit der Straßenbaubehörde über eine Linksabbiegespur gesprochen werden müsse, was nach Auffassung von Hückelheim jedoch nicht erforderlich ist. Auf die Frage von Wrona, ob ein Pultdach nicht besser sei als ein Flachdach, erläutert Heitmann, dies sei eine Frage der kompetenten Entwässerung, und eine Begrünung würde das Thema noch unproblematischer machen. Der Bauamtsleiter ergänzt: &bdquo;Im Bebauungsplan ist ein Pultdach nicht ausgeschlossen.“ Meinolf Wolke (CDU) spricht einen Wall als Lärmschutz in Richtung der benachbarten, kleinen Wohnbebauung an. Der Architekt antwortet: &bdquo;Es gibt nicht so viele Einsätze, wie bei einer Berufsfeuerwehr und die Fahrzeuge starten meistens ohne Alarm. Lärm macht eher das Schlagen der Autotüren, aber die Parkfläche liegt ja aus Sicht der Häuser hinter dem Gerätehaus.“

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