Polizei und Rettungsdienst planen Umzug in Delbrück

Delbrück. Seit 40 Jahren gibt es die Polizeiwache an der Delbrücker Südstraße. Doch ihre Tage und auch die der Rettungswache sind mittlerweile gezählt, wie Landrat Manfred Müller und Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz bestätigen. Der Kreis, so ist zu erfahren, ist in aussichtsreichen Gesprächen mit Grundstücksinhabern, um die kreiseigene Rettungswache an anderer Stelle in Delbrück unterzubringen. Das Land NRW kümmert sich derweil um ein neues Grundstück für die Polizei. "Sobald das alles passiert ist, können wir mit den Planungen für eine neue Feuerwache auf dem Areal an der Südstraße beginnen", erläutert Werner Peitz. Noch unklar ist, ob der Stadtverband des Roten Kreuzes dann bei der Feuerwache bleibt, oder sich örtlich dem Rettungsdienst anschließt. Die aktuelle Feuerwache befindet sich neben der Polizei und ist über die Jahre und mit den erweiterten Anforderungen zu klein geworden. Zur Freiwilligen Feuerwehr Delbrück gehören rund 360 Feuerwehrleute, etwa 100 davon sind Delbrück-Mitte zugeordnet. Standorte außerhalb des Stadtkerns problematisch Schon seit einem Jahr laufen laut Bürgermeister Peitz Gespräche bezüglich der neuen Unterbringung der verschiedenen Rettungsdienste. Die Stadt habe für die Feuerwehr neben der Südstraße auch andere Areale unter die Lupe genommen. Doch alle Optionen hätten sich aufgrund einer zentralen Anforderung zerschlagen. "Die Wehr muss innerhalb von acht Minuten am Einsatzort sein", sagt Peitz über die Vorgaben der so genannten Hilfsfrist. Sie beginnt ab Eingang des Notrufes. Damit seien Standorte außerhalb des Stadtkerns oder auch jenseits der Bundesstraße 64 ausgeschieden: "Wir können eine Wache nicht so bauen, dass Freiwillige vom Innenstadtbereich aus erst noch Ampelphasen abwarten müssen, wenn sie zum Einsatz gerufen werden." Polizeiposten war in einer Wohnung untergebracht Die Polizei hat einen Platzbedarf von rund 400 Quadratmetern, hinzu kommt der Flächenbedarf Bedarf für die 24 Stunden besetzte Rettungswache. Da beide Institutionen mit hauptamtlichen Kräften bestückt sind, kommen hier jedoch auch Grundstücke südlich der B 64 in Frage. "Es war vor 40 Jahren sehr weitsichtig, im Norden des Kreises eine Polizeiwache zu errichten", dankte jetzt Landrat Müller ehemaligen und heutigen Beamten in einer Feierstunde zum runden Geburtstag der Wache für ihren Einsatz. Gleichzeitig nahm er auch Bezug darauf, dass die Polizei den Standort an der Südstraße "auf Dauer" aufgebe, damit die Feuerwehr dort mehr Platz bekomme. "Die Gespräche laufen", sagte Müller laut einer Mitteilung der Polizei. Übrigens gab es einen Polizeiposten in Delbrück schon vor mehr als 40 Jahren. Das Dienstzimmer war zunächst in einer Wohnung untergebracht. Mitte der 1970er Jahre stellte sich heraus, dass es der wachsenden Bedeutung Delbrücks und Hövelhofs nicht mehr gerecht wurde. So nahm am 20. Februar 1980 die Polizeiwache im zentralen Gebäudekomplex an der Südstraße ihren Dienst auf. Die Beamten dieser ersten Stunde trafen sich nun zu einer Jubiläumsfeier in ihren früheren Diensträumen. Der erste Polizist auf einem Fahrrad im Kreis Paderborn Erster Wachleiter war der damalige Hauptkommissar Wilhelm Austenfeld. Nach der kommunalen Neugliederung 1975 war zunächst die Polizei in Paderborn für Delbrück und Hövelhof zuständig. Das brachte Probleme mit sich, denn die Anfahrt der Streifenwagen war lang und Ortskenntnisse in der Region kaum vorhanden. Das habe zu Frust bei den Bürgern geführt, sagt Austenfeld heute. Die Konsequenz war der Bau der 600.000 D-Mark teuren Zentralwache. Zentralwache deshalb, weil die Stadt neben der Polizei auch die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und den Sanitätsdienst an der Südstraße konzentrierte. Besetzt war die Polizeiwache mit 20 Beamten, eingeteilt in vier Dienstgruppen sowie einem Wachleiter. Im Dienst war in Delbrück auch der erste Polizist auf einem Fahrrad im gesamten Kreisgebiet. Rund um die Uhr ist die heutige Polizeiwache Delbrück nicht mehr besetzt. Die Tageswache ist von 6 bis 22 Uhr geöffnet und unter Tel. (0 52 50) 9 85 80 erreichbar. Im Notfall gilt die Notrufnummer 110.

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