Delbrücker KG Eintracht verleiht Karnevalsorden

Delbrück. &bdquo;Was bei vielen Narrengesellschaften eine absolute Ausnahme darstellt, ist bei der Eintracht von 1832 die Regel", verdeutlichte der Präsident des Bundes Westfälischer Karneval (BWK) Rolf Schröder den Stellenwert des Ehrenamts im ältesten und mitgliederstärksten Verein in Westfalen. Vor 1.000 ausgelassenen Jecken in der Delbrücker Stadthalle zeichnete er am Samstagabend die Elferräte Christof Bertram und Thomas Wook mit dem Silberorden des Bundes Deutscher Karneval (BDK) aus. Die beiden sind seit 25 Jahren dabei und tragen seit 2003 die rote Elferratsjacke. Christof Bertram engagiert sich bei der Künstlerbetreuung, bei der Programmgestaltung und als Wagenbauer. Ex-Prinz Thomas Wook (2002) ist für das digitale Archiv zuständig. Er unterhält die Aktiven der Eintracht als Discjockey und hilft bei der Saal-Dekoration und beim Wagenbau. Den Orden des unbekannten Spenders für Nicht-Elferräte überreichte der Eintracht-Vorsitzende Peter Josephs an den Filme-Macher Andreas Schwarze, der seit 30 Jahren die Sitzungen der Eintracht festhält. Sein Film von der Kappensitzung am Samstag gehört in die Kiste &bdquo;spitzenmäßig". 35 Wagen beim Rosenmontagsumzug Bevor Präsident Peter Hartmann und sein Vize Ralf Brüggenthies den Startschuss gaben, weckte der Eintracht-Chef die Lust auf den Straßenkarneval. Für den Rosenmontagsumzug ab 14 Uhr kündigte er 35 Wagen, 29 Fußgruppen und acht Musikkapellen an. Die Prinzenansprache von Christian I. und der Abschied des Kranzkönigspaars Benedikt und Sarah Knapp boten so viel Unterhaltung, dass die Halle brodelte. Der Fürst des Frohsinns vereinte Textpassagen historischer Delbrücker Karnevalslieder zu einer leidenschaftlichen Hommage an seine Heimatstadt. &bdquo;Ich muss auf ein Pferd", sprach er die Herausforderung beim Sturm auf das Rathaus an. Quax habe ihn zu sehr an den Bruchpiloten erinnert. Jetzt hoffe er, dass Vulcano keine Mottoparty veranstalten wolle. Kritik richtete er an Pädagogen: &bdquo;Der Karneval ist in unserer Stadt identitätsstiftend. Ihr geht in die Faschingsferien und entzieht euch der Brauchtumspflege." Bühnenstars treffen den Nerv des Publikums Eine Rede zu halten sei gar nicht sein Ding, bemerkte der Kranzkönig. Er wolle die gut gemeinten Ratschläge Reimen, Schleimen und Jahresrückblick abarbeiten. Dann fing er sogar an zu singen. Kumpels aus dem Hofstaat begleiteten ihn. In Anspielung auf das Delbrücker Karnevalslied &bdquo;Glocken der Heimat" hatten sie die Band &bdquo;Brocken der Heimat" gegründet. Prinz und Kranzkönig sind Fans des FC Köln. Die Verzückung des Narrenvolks geriet zu Ekstase, als sie gemeinsam den &bdquo;Kölschen Jung" grölten. Die auswärtigen Bühnenstars trafen den Nerv des Publikums. Entertainerin Daphne de Luxe zog als frivole Barbie im XL-Format alle Register und der Saal tobte. Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp begeisterte mit professioneller Stand-Up-Comedy. Die heimischen Kellermeister rissen die Jecken von den Stühlen. In diesem Jahr sangen die zwölf stimmgewaltigen Herren unter Leitung von Sertac Istihkamyapan, dem künstlerischen Leiter der Chorschule Wewelsburg. Stimmung pur verbreiteten auch die rockigen Eigengewächse Anna Fortmeier und Joshi Stamm. Glückselig reihten sich die Besucher in Polonaisen ein. Aushängeschilder ihrer Eintracht waren das temperamentvolle Solomariechen Esther Grothoff, das entzückende Kindersolomariechen Johanna Kampmeier, das Jugendtanzpaar Pauline Hartman und Felix Bertram sowie die Prinzen, Jugend- und Kindergarde. &bdquo;Das ist sensationell", kommentierte der Präsident den Auftritt der Showtanzgruppe &bdquo;Shiva". Über tosenden Beifall freuten sich auch die Showtänzerinnen &bdquo;Diwos", &bdquo;Starlights" und &bdquo;Sunshine Girls".

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