Tunnel unter der B 64 in Delbrück geplant

Delbrück. Die komplette Innenstadtsanierung hält Delbrück seit Jahren in Atem. Jetzt steht ein weiteres großes Projekt auf der Agenda. Wenn der Rat am 7. November den Beschluss gefasst hat, soll umgehend eine Firma mit dem Bau einer Unterquerung der B 64 zwischen dem zukünftigen Siedlungsgebiet Lerchenweg und der Rietberger Straße beauftragt werden. Mehrheitlich stimmten die Mitglieder des Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses am Mittwochabend den Planungen von Dirk Schneider von der Delbrücker Ingenieur-Gesellschaft DS Verkehrsinfrastruktur zu. Die Baukosten beziffert der Experte auf 2,4 Millionen Euro. Aus dem Förderprogramm Nahmobilität für den Fußgänger-und Radfahrerraum sind für das kommende Frühjahr 1,4 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Gegen vier Nein-Stimmen und eine Enthaltung wurde gleichzeitig ein vierarmiger Kreisverkehr als Anbindung an die Rietberger Straße auf Höhe der Hubertusstraße beschlossen. Die Kosten betragen 400.000 Euro. Obwohl der Kreisel mit barrierefreien Fußgängerüberwegen ausgestattet wird, ist er als Neubau nicht förderfähig. Auf der Südseite der B 64 verhindert die vorgesehene Umfahrung eine Sperrung der Bundesstraße. Im Februar plant Bauamtsleiter Markus Hückelheim eine Bürgerversammlung, um den organisatorischen Ablauf zu erläutern. Kritik von der Opposition Aus den Reihen der Opposition regte sich Kritik wegen der Kosten. &bdquo;Wir planen nur für das Blech", meinte Gustav Robrecht (FDP) und fragte, ob bei einem Weglassen der Doppel-Fahrspur für Autos (Schwerlastverkehr ist von der Nutzung ausgeschlossen), eine 100-prozentige Förderung möglich sei. Er beantragte eine Kostengegenüberstellung. Lediglich vier Kommunalpolitiker folgten ihm. Ein weiterer Antrag von Willibald Haase (SGD), Veränderungen bei den Ausmaßen von Straße und Gehweg vorzunehmen, wurde ebenfalls abgelehnt. Jürgen Wrona (Grüne) erinnerte an den Ansatz von 1,8 Millionen Euro vor drei Jahren. Ein Planungsunternehmen hätte bestätigt, dass der Auto-Verkehr über das bestehende Verkehrsnetz (über den Artega-Kreisel) zu bewältigen sei. &bdquo;Wofür werden überhaupt solche Gutachten erstellt?" bemängelte er. Der Eigenanteil der Stadt würde sich bei einem Tunnel ohne Autospur oder bei einspuriger Ausrichtung minimieren, so sein Vorschlag. Reinhold Hansmeier (CDU) erklärte: &bdquo;Wir haben alle Varianten schon durchdiskutiert. Nur eine PKW-Anbindung würde bei mindestens 2.000 Bewohnern der Weststadt zu Chaos führen. Außerdem beurteilen wir einen 14 Meter langen schmalen Rad- und Fußgänger-Tunnel als Angstraum." Der Ausschussvorsitzende Stefan Knapp (CDU) sah zudem eine starke Belastung der Anwohner im bereits ausgebauten Gebiet am Artega-Kreisel. Brückenbauarbeiten bis Ende 2020 Ingenieur Dirk Schneider ordnet die Maßnahme in Absprache mit Straßen NRW in drei Zeitschienen: Vom Frühjahr bis Ende 2020 erfolgen die Brückenbauarbeiten, ab Frühjahr 2021 stehen die Unterführung und der Straßenbau an. Nach dem Rückbau der Umfahrung kann der Lärmschutz, in diesem Fall aber nicht mit einem schweren Betonsockel, installiert werden. &bdquo;Die Gespräche mit den Fördergebern waren ein langer Entwicklungsprozess", leitete er seine Vorstellung ein. Die Unterführung soll mit einer zweibahnigen Fahrbahn, einem einseitigen Gehweg sowie einem beidseitigen Radweg ausgestattet werden. Mehrkosten ergeben sich durch Preissteigerungen und die Gesamtbreite. Vorgesehen waren 8,50 Meter, davon die Fahrbahn mit 5,50, der Schutzstreifen mit 0,50 sowie ein kombinierter Geh-und Radweg mit 2,50 Metern. Im Hinblick auf das Förderprogramm erfolgten neue Abstimmungen. Die Fahrbahnbreite verringert sich auf 4,75 Meter. Der eigenständige Gehweg misst 2 Meter. Dazu kommen die beidseitigen Radwege mit 1,60 und 2 sowie zwei Schutzstreifen von jeweils 0,55 Metern. Damit vergrößert sich die Gesamtbreite auf 11,45 Meter, wobei sich der Raum für Fußgänger und Radfahrer von 3 auf 6,70 Meter Breite vergrößert. Schneider spricht von einer längeren und einer kürzeren, steileren Rampe, die in die Unterquerung führen.

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