Bürener Familienunternehmen im Wandel: Autohaus Henke gibt es seit 75 Jahren

Büren. In kleinen Garagen sind schon viele große Unternehmen gegründet worden. Auch Johannes Henke startete mit einer überschaubaren Auto-Werkstatt an der Nikolausstraße in Büren. Als Kfz-Meister meldete er am 3. Februar 1950 ein Gewerbe an und schon 1951 bekam er einen VW-Vertrag. Die kleine Firma wuchs über die Jahre bis zu einem großen Autohaus, bei dem heute 30 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die werden auch alle dabei sein, wenn das 75-jährige Jubiläum am Samstag, 23. August, groß gefeiert wird. An dem Tag wäre auch der Firmengründer Johannes Henke 105 Jahre alt geworden. Mit Stolz blicken die beiden Geschäftsführer Andreas und Martin Henke auf die Geschichte des Autohauses zurück. &bdquo;Früher gab es sechs VW-Händler im Kreis Paderborn. Heute sind wir der einzige noch Inhaber geführte VW-Betrieb im Kreis“, sagt Martin Henke. Der 62-jährige Bürener ist schon seit 1982 im Betrieb. Vorher absolvierte er eine kaufmännische Lehre bei Thiel in Paderborn. 1988 wurde aus der Firma dann eine GmbH und er stieg zusammen mit seinem Bruder Johannes als Gesellschafter ein. &bdquo;Ich kümmerte mich um den Verkauf, Hans als Kfz-Meister um den Kundendienst“, blickt Martin Henke zurück. Ihr Vater sei auch immer noch dabei gewesen, schied dann aber 1995 mit 70 Jahren aus. &bdquo;Dass wir ein VW-Autohaus sind, lag an unserem Vater. Ford war damals ganz heiß darauf, hier etwas zu machen und unterbreitete ihm auch ein Angebot - er wollte aber unbedingt VW.“ &bdquo;Vater war eher ein Bauunternehmer als Autohändler“ Schnell war aber der erste Standort zu klein geworden. 1954 zog der Betrieb an die Fürstenbergerstraße 28, dort wurde zusätzlich eine Aral-Tankstelle betrieben. Die Expansion ging weiter: Zehn Jahre später baute Johannes Henke ein Bürohaus mit kleinem Ausstellungsraum an. Zudem kam Audi hinzu. Das Geschäft lief gut und wieder stand ein Umzug an - in mehreren Abschnitten wurde das neue Autohaus bis 1981 an der Fürstenbergerstraße 40 errichtet, wo es heute noch steht. &bdquo;Vater war eher ein Bauunternehmer als Autohändler“, erklärt Martin Henke schmunzelnd. &bdquo;Unsere Mutter Toni war die Geschäftsfrau, ohne sie hätte Vater das alles nicht machen können - zusammen waren sie ein gutes Team“, lobt er seine Mutter, die auch noch vier Söhne und eine Tochter großzog. Sie starb mit 94 Jahren, ihr Mann Johannes mit 95. Auch am neuen Standort wurde nach und nach viel verändert und investiert - sei es in einen Ausstellungsraum für VW, einen für Audi, in die Erweiterung des Kundendienstbereichs und in eine Waschanlage. Dritte Generation ist schon lange in der Geschäftsführung Seit 2005 ist auch die dritte Generation im Unternehmen tätig. Andreas Henke, Sohn von Johannes jun., führt die Familientradition fort. Nach einer technischen und kaufmännischen Ausbildung in VW- und Audi-Autohäusern machte er noch seinen Betriebswirt und führt seit dem Ausstieg seines Vaters 2015 zusammen mit seinem Onkel Martin das Unternehmen, das seit 2003 nur noch VW-Partner ist. Der Audivertrag wurde damals abgegeben. Bis heute hat das Bürener Autohaus alle Krisen in der Automobilbranche überstanden und geht auch bei der E-Mobilität voll mit. &bdquo;Der Wechsel von Verbrenner- auf Elektromotor ist eine große Unsicherheit. Ohne staatliche Unterstützung ist der Markt für E-Autos schwierig“, gibt Andreas Henke (44) zu. Allerdings können bei Henke alle E-Autos auch repariert werden. &bdquo;Es war aber eine extrem hohe Investition für uns, um alles für E-Reparaturen vorzuhalten. Es ist aber auch ein Wettbewerbsvorteil für uns gegenüber freien Werkstätten. Sowieso ist die Werkstatt - ob Verbrenner oder Elektro - das stabilste Standbein“, sagt Andreas Henke. Das wichtigste Geschäft sei derzeit aber der Gebrauchtwagenverkauf - auf 700 Gebrauchtwagen kämen nur etwa 200 Neuwagen. &bdquo;Bei der Werkstatt und bei den Gebrauchtwagen können wir frei entscheiden, das sind wir freie Unternehmer. Bei den Neuwagen haben wir von VW strenge Vorgaben“, erklärt Martin Henke. Autohaus Henke hat keine Probleme, Azubis zu bekommen Wichtig sei beim Verkauf auch das Internet, dadurch sei das Autohaus beim Verkauf auch in ganz Europa präsent. &bdquo;Das läuft gut, wir setzen aber nach wie vor auch auf unseren Standort in Büren. Wir verstehen uns auch als Mobilitätsanbieter, denn die individuelle Mobilität auf dem Land ist wichtig - ohne Auto ist man hier auch in der Zukunft aufgeschmissen“, betont Martin Henke. Beim Familienunternehmen sind viele der 30 Mitarbeiter schon lange dabei, viele schon seit der Ausbildung. Und Probleme, Azubis zu bekommen, habe es noch nie gegeben. Aktuell sind fünf in der technischen Ausbildung einer in der kaufmännischen. &bdquo;Gemeinsam mit unserem Team freuen wir uns auf die spannenden Herausforderungen der Zukunft“, sagen beide Geschäftsführer und laden zum Tag der offenen Tür am Samstag, 23. August, von 11 bis 16 Uhr ein. Ab 19 Uhr werde dann mit den Mitarbeitern, Freunden und Geschäftskunden gefeiert - die Erlöse des Tages sollen gespendet werden.

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