100 Jahre Mensch und Maschine: Autohaus bei Beverungen feiert Jubiläum

Lauenförde/Beverungen. 1925 nahm sich Albert Rickmeier ein Herz und gründete in Lauenförde einen Reparaturbetrieb für Maschinen. Ein Jahrhundert später ist aus der kleinen Werkstatt ein weit über die Ortsgrenzen bekanntes Autohaus geworden, das noch immer am selben Standort seine Adresse hat und weiterhin in Familienbesitz ist. Das Autohaus Rickmeier feiert in diesen Tagen sein 100-jähriges Bestehen. Vor seiner Selbstständigkeit hatte Albert Rickmeier eine Maschinenschlosser-Ausbildung bei der Bahn in Ottbergen absolviert. 1925 entschied er sich dann zu Selbstständigkeit und gründete seine Bau- und Maschinenschlosserei. Repariert wurden hauptsächlich Landmaschinen, Motorräder, Fahrräder und Nähmaschinen. 1931 der nächste Schritt: Albert Rickmeier erlangte den Meisterbrief im Schlosserhandwerk und konnte fortan auch ausbilden. &bdquo;Albert war ein Tüftler, hat enorm viel ausprobiert, hatte viele innovative Ideen“, sagt Markus Rickmeier, Geschäftsführer des Unternehmens in dritter Generation und Enkel des Firmengründers. Autohaus eröffnet 1960 eine Tankstelle Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit der Werkstatt erfolgreich weiter, auch wenn Deutschland nach 1945 zunächst ein demotorisiertes Land war. Es wurde repariert, was repariert werden musste. Aufgrund der Benzin- und Dieselknappheit wurde zum Beispiel der firmeneigene Bus mit einem Holzvergaser betrieben. Mit der einsetzenden Automobilität in Deutschland entwickelte sich auch die Werkstatt von Albert Rickmeier zu einer reinen Autowerkstatt. Waren es zunächst Nutzfahrzeuge, so kamen schnell auch Personenkraftwagen als zweite Säule dazu. In den 1950er Jahren sind bei Rickmeier auch die ersten Pkw verkauft worden. Im Oktober 1960 wurde zusätzlich die Tankstelle eröffnet und auch eine Waschanlage gehörte fortan zum Servicebereich. Parallel dazu wurde auch personell die Zukunft des Unternehmens gesichert, denn Alberts Söhne Alfred und Rolf schlugen in die gleiche Kerbe und arbeiteten im Betrieb mit. Alfred Rickmeier durchlief nach dem Zweiten Weltkrieg seine Ausbildung und schloss 1963 seinen Meisterbrief als Kraftfahrzeugmechaniker ab. Später übernahm er den Betrieb. &bdquo;Damals war es so üblich, dass der Ältere automatisch die Geschäftsführung übernahm“, erklärt Markus Rickmeier die Nachfolgeregelung. Weltkriege und Ölkrisen: Autohaus entwickelt sich trotzdem weiter Nicht nur den Zweiten Weltkrieg, auch die Ölpreiskrisen in den 1970er Jahren, die Diskussionen um den Verbrennungsmotor, die Coronapandemie oder aktuell die allgemeine Krise der deutschen Automobilhersteller und die unterbrochenen Lieferketten – das Autohaus Rickmeier überstand in der langen Geschichte des Betriebes so manche Weltkrise, während andere Autohäuser und -werkstätten von der Bildfläche verschwanden. Um ein ganzes Jahrhundert erfolgreich zu bestehen und den Fortbestand des Unternehmens nachhaltig zu sichern, musste sich der Betrieb laufend, und vor allem zur richtigen Zeit, den neuen Entwicklungen anpassen. Markante Werkstattvergrößerungen fanden 1985 und 1996 statt. Auch eine Lackiererei kam dazu. Seit 1988 gibt es zudem die Ausstellungshalle für Pkw. Lesen Sie auch: Mängel-Liste der Autos im Kreis Höxter zeigt starkes Nord-Süd-Gefälle Auch in jüngster Zeit hat das Autohaus Rickmeier wieder technisch aufgerüstet, um weiterhin den Ansprüchen der modernen Kunden gerecht werden zu können. Die Werkstatt steht für alle Pkw und Wohnmobile offen. Auch für Inhaber von E-Autos ist die Werkstatt in Lauenförde eine kompetente Ansprechpartnerin. Werktäglich sind zudem die Haupt- und Abgasuntersuchen an der Meinbrexer Straße möglich. Autohaus wird in dritter Generation geführt Ab 2002 wird das Autohaus Rickmeier in dritter Generation geführt. Die Brüder Axel, Achim und Markus Rickmeier gründeten die GmbH und führten den Betrieb erfolgreich in das neue Jahrtausend. Das Autohaus Rickmeier gilt als freier Händler und freie Werkstatt. Doch der Name Rickmeier ist trotzdem eng verknüpft mit dem Unternehmen VW. &bdquo;Die VW-Gruppe bildet unseren Schwerpunkt“, sagt Markus Rickmeier. &bdquo;VW, Audi, &Scaron;koda, Seat und Cupra werden bei uns hauptsächlich verkauft“, so der Geschäftsführer. Beim Verkauf von Autos bietet Rickmeier sowohl Neuwagen als auch Gebrauchte an, bietet Leasing und berät bei der Finanzierung. Zudem hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahrzehnten gute Geschäftsbeziehungen ins europäische Ausland aufgebaut und kann so den Kunden attraktive EU-Neuwagen und Reimporte anbieten. &bdquo;Auch Wunschbestellungen sind dabei möglich“, betont Markus Rickmeier. Auch interessant: Lieblingsauto: Käfer, Herbie, Kugelporsche Das freundliche und kompetente Team des Autohauses zählt aktuell 16 Beschäftigte, darunter auch zwei Meisterbeschäftigte, die im Haus ihre Ausbildung absolvierten. &bdquo;Natürlich werden wir auch in den kommenden Jahren qualifiziert weiter ausbilden“, schaut Markus Rickmeier nach vorn. Kleinere Aktionen für Autohaus-Kunden zum Jubiläum Das Autohaus Rickmeier blickt deshalb zuversichtlich in die Zukunft und freut sich über das Jubiläum. Die Feierlichkeiten fallen allerdings etwas gedämpfter aus. Denn die Familie und die Angestellten mussten zuletzt auch zwei Schicksalsschläge hinnehmen. Innerhalb von acht Monaten waren Axel und Achim Rickmeier, zwei prägende Säulen der jüngeren Firmengeschichte, gestorben. &bdquo;Sie fehlen einfach und es würde sich komisch anfühlen, wenn wir dieses Jubiläum ohne sie feiern. Deswegen gibt es keine größere Party“, sagen Markus Rickmeier und seine Frau Angelika, die als Buchhalterin im Betrieb tätig ist. Über ein Preisausschreiben, ein Glücksrad und kleine Geschenktaschen dürfen sich die Kunden aber in diesen Tagen trotzdem freuen. Lesen Sie auch: Schwere oder gefährliche Mängel: TÜV stoppt jedes vierte Auto in Warburg

Meistgelesen