Ehrenamt

DLRG Büren baut mit viel Eigenleistung das ehemalige Umspannwerk um

Entstanden ist ein funktionales, modernes Vereinsheim für die Ortsgruppe. Über eine halbe Millionen Euro kostet das Projekt. Was beim Einweihungsfest alles geplant ist.

Niklas Vahle, Finn Kleeschulte und Sarah Unterhalt halten das Banner für die Einweihungsfeier. Auch der Vorsitzende Dirk Kleeschulte und Sophie Antonek laden dazu ein. | © Johannes Büttner

23.05.2024 | 23.05.2024, 20:46

Büren. Mit einer feierlichen Eröffnung und Einweihung am Samstag, 8. Juni, und einem Familientag, am Sonntag, 9. Juni, eröffnet die DLRG Ortsgruppe Büren ihr neues Vereinsheim am Bühl 37 in Büren. Beide Veranstaltungstage sind gefüllt mit zahlreichen Aktionen, Vorführungen, Präsentationen, Showeinlagen und einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm.

Los geht es am Samstag um 16.30 Uhr. Dann stellen die DLRG-ler ihr neues Vereinsheim erstmals öffentlich vor. Dabei wird den Besuchern gezeigt, mit welcher Energieleistung der Verein das einstige Umspannwerk des Energieversorgers VEW (zuletzt EON/Energie) zu einem funktionalen und attraktiven Vereinsheim umgebaut hat.

Zudem stehen Vorführungen der Einsatzkräfte, ein Vortrag von Landrat Christoph Rüther und Showeinlagen aus dem Musical „Vaiana“ auf dem Programm. Musikalisch begleitet wird der Nachmittag durch den Bürener Chor „man singt mixed“. Ab 19 Uhr steigt die große Party mit DJ T-MO, der Eintritt ist frei. Es gibt eine Cocktailbar und eine Weinlounge. Gegen 23 Uhr wird ganz Büren durch ein glitzerndes Himmelfeuerwerk von der DLRG erfreut.

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Diensthundestaffel der Polizei zeigt ihr Können

Am Sonntag, 9. Juni, findet der Familientag am neuen Vereinsheim statt - mit einem Mix aus Darbietungen, Aktionen und Führungen. Zu den Höhepunkten gehören die Ehrung von Bürens Beste durch die Bürgerstiftung Büren (ab 14 Uhr) sowie die Einsegnung des neuen Vereinsheims. Begleitet wird die Ehrung und Segnung durch musikalische Beiträge des Chores ehemaliger Mauritaner.

Das neue Vereinsheim wurde beim Umbau von außen nicht wesentlich verändert. Allerdings mussten vier Garagenzugänge geschaffen werden. - © Johannes Büttner
Das neue Vereinsheim wurde beim Umbau von außen nicht wesentlich verändert. Allerdings mussten vier Garagenzugänge geschaffen werden. | © Johannes Büttner

Etwas Besonderes ist die Vorführung der Diensthundestaffel der Polizei NRW (ab 15.30 Uhr) sowie Vorführungen der Jugendfeuerwehr und der DLRG-Strömungsretter. Für Kinder gibt es ebenfalls ein tolles Programm. Von der Flughafen-Hüpfburg über Kinderschminken bis hin zum Pony-Reiten (bis 14 Uhr) ist alles dabei. Ein weiteres Highlight wird die Retter-Rallye sein, bei der jeder mitmachen kann.

An verschiedenen Stationen stellen die Bürener Hilfsorganisationen, das THW, Feuerwehr und die Jugendarbeit Büren jeweils eine Station mit kleinen Herausforderungen. Der Wewelsburger Unternehmer Matthias Schäfer (MBS Caravan) hat im DLRG-Gebäude seine Faltcaravan-Ausstellung. Natürlich ist auch für die Versorgung mit Speisen und Getränken bestens gesorgt.

Dirk Kleeschulte hatte die Idee, das Umspannwerk umzubauen

Mit der Erstellung des neuen Vereinsheims sei der DLRG-Ortsgruppe Büren etwas gelungen, dass als zukunftsweisendes Vorzeigeobjekt für die DLRG-Ortsgruppen im gesamten Hochstift sowie für die Stadt Büren bewertet werden könne. Besonders der finanzielle Kraftakt sei eine hohe Herausforderung gewesen. „Ohne die großzügige Unterstützung von vielen Spendern und Unternehmen, wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagte Dirk Kleeschulte. Der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Büren war es auch, der das gesamte Projekt ins Rollen gebracht hat und es bis heute federführend leitet.

Dirk Kleeschulte hatte gleich eine Vision, als es die Möglichkeit gab das ehemalige inzwischen leer stehende Umspannwerk für die DLRG zu erwerben und entsprechend umzubauen. „Der ehemalige Schafstall der Firma Kleeschulte, den wir vor 20 Jahren zum DLRG-Materiallager ausgebaut haben, war inzwischen viel zu klein geworden. Zudem genügte er nicht mehr dem stets gewachsenen Aufgabenspektrum und ein eigener angemessener Ausbildungsraum war überfällig“, erklärt der Vorsitzende.

Man einigte sich preislich mit dem Energieunternehmen und die 350 Mitglieder zählende DLRG-Ortsgruppe startete 2020 voller Optimismus das Projekt. Neben den finanziellen Hilfen kamen viele Sachspenden oder auch Arbeitsleistungen von Unternehmen. „Wir haben unglaublich viel Hilfe erfahren, dass war einfach phantastisch“, so Kleeschulte. Aber auch die Mitglieder packten nicht nur mit an, es sei richtig geschuftet worden. Sagenhafte 25.000 Stunden an Eigenleistungen wurden hauptsächlich von rund 15 Helfern geleistet. Zudem flossen Einnahmen aus zusätzlichen DLRG-Aktivitäten und Veranstaltungen in die Baukasse.

Corona hat die Kosten noch einmal gesprengt

400.000 Euro hatte der eigenständige Verein zu Beginn als Kosten für die gesamte Maßnahme kalkuliert. „Das hätte auch gepasst, aber dann kam Corona und mit ihr die Verteuerung“, erinnert sich der Vorsitzende ungern. Die Kosten erhöhten sich auf 550.000 Euro. „Wir hatten 100.000 Euro aus dem Leader-Programm erhalten, 50.000 Euro von der Stadt Büren - alles an Kosten war durch Eigenmittel, Eigenleistungen und Spenden abgedeckt, plötzlich fehlten 150.000 Euro.“

Also musste weiter Geld gesammelt werden. Zudem wurden nicht ganz so wichtige Maßnahmen zurückgestellt. „Heute kann ich mit Stolz sagen, wir haben es geschafft, wir sind schuldenfrei“, so Kleeschulte.

Im neuen DLRG-Vereinsheim gibt es auch einen Raum, in dem sich die Jugend-DLRG zurückziehen kann. Das TV-Gerät haben sie aus eigenen Mitteln gekauft. - © Johannes Büttner
Im neuen DLRG-Vereinsheim gibt es auch einen Raum, in dem sich die Jugend-DLRG zurückziehen kann. Das TV-Gerät haben sie aus eigenen Mitteln gekauft. | © Johannes Büttner

Was die DLRG Ortsgruppe, die Ende der 1930er Jahre zeitgleich mit der Eröffnung des Freibads in Büren gegründet wurde, geschaffen hat, davon können sich die Besucher beim Tag der offenen Tür überzeugen. Das zweigeschossige Gebäude, das 1950 gebaut wurde, wurde zunächst komplett ausgeräumt und entkernt. Alle Fenster wurden erneuert, eine Pelletheizung eingebaut, Wände eingezogen, Büros, Sanitär-, Versorgungs- und Lagerräume geschaffen und auch der Jugend steht nun ein eigener Raum zur Verfügung.

Ausbildungs- und Seminarraum ist das Herzstück

Das Herzstück aber ist der über 100 Quadratmeter große Ausbildungs- und Seminarraum im Obergeschoss. „Dieser Raum kann auch von Unternehmen für deren Seminare oder Lehrgänge angemietet werden“, sagte Kleeschulte.

Eine besondere Herausforderung war es, den ehemaligen Transformatorenraum zu Garagen umzubauen. „Bevor wir die Wand aufschneiden konnten, um vier große Tore einzubauen, haben wir 10 Tonnen Stahl und 30 Tonnen Gips per Hand abgebaut und aus dem Gebäude geschafft“, zählt der Vorsitzende auf.

Dass kurz vor der Eröffnung das in die Jahre gekommene Jugend- und Einsatzfahrzeug nach einem kapitalen Motorschaden verschrottet werden musste, war ein schwerer Schlag für den Verein. „Wir sind dankbar über finanzielle Unterstützung, damit wir dieses Fahrzeug zeitnah ersetzen können, das für unsere Arbeit sehr wichtig ist“, sagt Dirk Kleeschulte.