Büren Junge von Steinkreuz erschlagen: Ein Ort steht unter Schock

Büren-Brenken. Blumen, viele Kerzen und polizeiliches Absperrband markieren den Ort, an dem das Unfassbare geschehen ist: Ein siebenjähriger Junge ist in Brenken beim Spielen tödlich verunglückt. Er wurde von einem abbrechenden Gedenkkreuz am Ortsausgang erschlagen; sein sechsjähriger Spielkamerad musste alles mit ansehen. Der kleine Ort steht unter Schock, Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln. Das tragische Unglück ereignete sich Polizeiangaben zufolge am Donnerstagnachmittag. Die beiden Jungen spielten demnach an dem Gedenkkreuz aus Sandstein, das unmittelbar neben der Straße Loretoberg in Hanglage auf einem Betonpodest aufgestellt war. Doch plötzlich brach das knapp 90 Zentimeter hohe Kreuz aus bislang ungeklärter Ursache ab und stürzte von dem ebenfalls aus Sandstein bestehenden Sockel. Das wohl mehrere Zentner wiegende Kreuz fiel auf den Siebenjährigen, der dabei schwerste Verletzungen erlitt. Sein Freund meldete sich sofort bei seinen Eltern, die sich in unmittelbarer Nähe zum Unglücksort aufhielten. Sie eilten dem verunglückten Jungen zur Hilfe und alarmierten den Rettungsdienst. Zwei Notärzte und mehrere Rettungssanitäter versuchten jedoch vergeblich, das Kind wiederzubeleben. Der Junge starb noch am Unglücksort. Notfallseelsorger betreuten die Angehörigen, Zeugen und Rettungskräfte. In Brenken herrscht angesichts des tödlichen Unfalls große Trauer, die sich auch an den niedergelegten Blumen und entzündeten Kerzen an der Unglücksstelle ausdrückt, die sich dort bald einfanden. Auch die Stadt Büren drückte ihr tiefstes Bedauern aus. Der Bürgermeister und alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung fühlen mit der Familie, den Angehörigen und Betroffenen, hieß es auf Anfrage von nw.de. Untersuchungen zur Unfallursache laufen Denn der genaue Unfallhergang und seine Ursache sind noch unklar. Die Polizei sicherte noch am Abend die Spuren am Unglücksort und beschlagnahmte das Sandsteinkreuz, das jetzt ebenso wieder Unglücksort von einem Sachverständigen untersucht werden soll. Auch die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Eine Obduktion des verstorbenen Jungen soll weitere Erkenntnisse liefern. Bei den Ermittlungen dürfte es auch darum gehen, wer für die Instandhaltung des Kreuzes verantwortlich ist. Der Paderborner Polizei zufolge stand es nicht auf einer Privatfläche, sondern auf einem öffentlichen Grundstück. Wie im Ort Brenken zu erfahren war, soll das Kreuz 1941 allerdings privat aufgestellt worden sein. Der Inschrift auf dem Sockel zufolge erinnert das Kreuz an einen Bauern, der genau an dieser Stelle fast auf den Tag genau vor 80 Jahren tödlich verunglückte. Aufgrund der laufenden Ermittlungen gab die Stadt Büren hierzu keine weitere Stellungnahmen ab. Vorfall beschäftigt Paderborner Kommunen Der Vorfall beschäftigt derweil schon weitere Kommunen im Kreis Paderborn. Unter anderem wird das Thema in Delbrück am Montag im Fachbereich besprochen. Schließlich stehen Kreuze, Marienstatuen oder andere Denkmäler in allen Gemeinden. Stehen diese auf privatem Grundstück liegt die Verkehrssicherungspflicht grundsätzlich bei den Eigentümern, der auch für die Instandhaltung selbst verantwortlich ist. In Hövelhof sei zum Beispiel die überwiegende Anzahl der Kreuze, Gedenksteine und Denkmäler in Privatbesitz, wie die Gemeinde auf Anfrage mitteilte. Alle Bauten auf öffentlichem Grund werden im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht durch die Sennegemeinde kontrolliert. Das traurige Geschehen weckt Erinnerungen an den Jahresanfang, denn der verstorbene Junge ist das zweite Kind im Kreis Paderborn, das 2021 bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Im Januar starb ein ebenfalls siebenjähriger Junge in Bad Wünnenberg, nachdem er auf einem Hof von einem Traktor eingequetscht worden war. Besonders tragisch: Sein eigener Vater hatte die Landmaschine gesteuert. Ein Gutachten ergab später, dass er das Kind nicht hatte sehen können; das Strafverfahren wurde eingestellt.

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