Vom Fahrlehrer zum Camping- und Wohnmobil-Experten

Büren-Weiberg. Peter Fonda lebte den Traum von Freiheit im Kultfilm &bdquo;Easy Rider" auf zwei Rädern. Dass es dieses besondere Gefühl auch auf vier Rädern gibt und dazu noch komfortabel, das ist für Wigbert und Robert Meschede klar. Denn sie bieten in Weiberg den passenden Untersatz dazu an. Das Vater-und-Sohn-Gespann vermietet Reisemobile – sie haben sich ausschließlich auf Kastenwagen spezialisiert. Das habe mehrere Vorteile, wie der 64-jährige Wigbert Meschede erklärt. 40 Jahre als Fahrlehrer gearbeitet Die voll ausgestatteten Camper gehören zur Sechs-Meter-Klasse und dürfen mit dem PKW-Führerschein gefahren werden. Laut eigener Angabe sei man der einzige Anbieter dieser Kastenwagen im Kreis Paderborn. &bdquo;Unsere Mobile sind nicht zu groß und nicht zu klein, da kommt man auch in engen Gassen gut klar. Zudem gibt es mittlerweile in jeder Stadt Stellplätze dafür, so dass man sehr flexibel reisen kann", sagt Meschede, der bis vor einem Jahr noch eine Fahrschule hatte. &bdquo;Ich hatte das klare Ziel, dass ich mit 63 damit aufhören will. Es hat mir immer wahnsinnig viel Spaß gemacht, aber 40 Jahre als Fahrlehrer reichen", sagt der Weiberger. Statt Griechenland Kurzurlaub im Münsterland Doch der Einstieg in die Reisemobilvermietung sei nicht geplant gewesen. &bdquo;Wir sind dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kind", meint er. Die Corona-Pandemie sei daran nicht unschuldig gewesen. Die fünfköpfige Familie Meschede ist schon lange vom Camping-Virus befallen und seit 30 Jahren mit eigenem Wohnwagen auf den Campingplätzen in Europa unterwegs. Im März 2020 sollte die Reise nach Griechenland gehen – der erste Lockdown machte den Meschedes einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen ging es nur zum Kurzurlaub ins Münsterland. Da kam die Idee zur eigenen Camper-Vermietung auf. &bdquo;Wegen der Corona-Krise wurde gerade Camping immer beliebter und der Boom war zu diesem Zeitpunkt schon absehbar", berichtet Robert Meschede (31) von den Anfängen. Heiß umkämpfter Wohnmobilmarkt Wigbert Meschede hat als gelernter Auto-Mechaniker das nötige technische Know-how, sein Sohn bringt sein betriebswirtschaftliches Wissen ein und beide haben jahrelange Erfahrung als Camper. Doch so einfach war der Einstieg in diesen wachsenden Markt nicht. &bdquo;Der war heiß umkämpft", erinnert sich Meschede. Die Lösung: Sie stiegen als Partner mit eigenem Standort beim bereits etablierten Anbieter &bdquo;Hannes Camper" aus Braunschweig mit ein. &bdquo;Wir sind aber ein eigenständiges Unternehmen, die Fahrzeuge gehören uns", erklärt der frühere Fahrlehrer. Zwölf Fahrzeuge stehen in Weiberg auf dem Hof Seit November 2020 sind sie am Start. &bdquo;Es lief sehr schleppend an, aber jetzt steigt die Nachfrage", so Wigbert Meschede. Zwölf Fahrzeuge haben sie gekauft, alle sind voll ausgestattete Reisemobile mit vier Sitzplätzen, Heizung, Kühlschrank, Küche, Nasszelle, Fahrradträger und Markise. Die Kunden können diese vor Ort begutachten, bekommen obendrein noch eine individuelle Einweisung und von den Camping-Experten auch viele Tipps. Das Einzugsgebiet ist groß: Die Kunden kommen aus dem gesamten Raum Paderborn, aus dem Sauerland und Hessen. &bdquo;Die meisten sind im mittleren Alter, junge Leute haben wir nur wenige. Aber ich denke, auch durch Corona wird sich das noch ändern. Mobilität ist einfach herrlich und wir bieten die sicherste Urlaubsform an", zählt der 64-Jährige auf. &bdquo;Und frische Luft gibt es inklusive", fügt er lachend an. In der Hauptsaison (Mai bis August) kostet ein Campingmobil 109 Euro pro Tag, in der Nebensaison ist es schon für 89 Euro (das größere Modell kostet jeweils 10 Euro mehr) zu haben.

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