Bürener Aktenskandal: Kritik von Bürgermeister-Kandidat

Büren. Durch den Aktenskandal im ehemaligen Bürener Krankenhaus ist auch Meinolf Krawczyk, der in Büren als Einzelbewerber zur Bürgermeister-Wahl antreten will, persönlich betroffen. In einem offenen Brief kritisiert er unter anderem die CDU-Fraktion und Bürgermeister Burkhard Schwuchow. Der hat darauf passend geantwortet. &bdquo;Ich kann nicht verstehen, warum Sie keine Vorsorge betrieben haben und mit dem Thema und all den Hinweisen nicht sensibler umgegangen sind", schreibt Krawczyk. Schließlich habe der Youtuber &bdquo;ItsMarvin" nur das aufgedeckt und bestätigt, was man sich in der Stadt schon lange erzähle. 2017 bereits nach Akten erkundigt Krawczyk habe sich im Mai 2017 bei der Stadt nach einem Ansprechpartner bezüglich der Patientenakten seiner Familie erkundigt. Er sei von einem &bdquo;sehr bemühten Mitarbeiter" an die Marseille-Kliniken verwiesen worden. Ebenso von der Kirche, die er auch kontaktiert habe. Von den Marseille-Kliniken habe er aber keine Antwort erhalten. Krawczyk wirft dem Bürgermeister vor, dass er das Thema durchaus seit mindestens 2017 kannte und trotzdem nicht gehandelt habe. &bdquo;Bei der ganzen Vorgeschichte um das Krankenhaus, mit all den Protesten und unbeantworteten Nachfragen von so vielen Bürgern, hätte Ihnen eigentlich ein Licht aufgehen müssen", greift er den Bürgermeister an. Stadt Büren hat immer auf den Träger verwiesen Dem entgegnet Schwuchow, dass die Stadt Büren zu keinem Zeitpunkt in der Trägerschaft des St. Nikolaus-Hospitals und somit weder verantwortlich, zuständig noch berechtigt, über den Umgang und Verbleib der Patientenakten zu entscheiden, gewesen sei. Zudem sei der Stadt nicht bekannt gewesen, dass im Gebäude sensible Akten ohne jegliche Schutzvorrichtungen aufbewahrt wurden, so der Bürgermeister. Es habe vereinzelt Anfragen von ehemaligen Patienten bei der Stadt Büren nach den Akten gegeben. &bdquo;In sämtlichen Fällen haben wir – so wie auch in Ihrem Fall – auf die Verantwortlichkeit der privaten Trägerin hingewiesen. Als Ansprechpartner wurde auf die Konzernleitung beziehungsweise seinerzeit verantwortlichen Mitarbeiter der Marseille Kliniken AG verwiesen", schreibt Schwuchow. Meinolf Krawczyk hinterfragt zudem, wie es bei den Politikern in Büren mit der Bürger- oder Ortsnähe bestellt sei? Schließlich wohne der Ortsvorsteher seit Jahren in der Nähe vom Krankenhaus und ein weiteres wichtiges Mitglied der CDU-Fraktion ebenso. &bdquo;Wie konnten die Vorkommnisse unentdeckt bleiben? Peinlich", kritisiert Krawczyk scharf. Bürgermeister weist Kritik entschieden zurück Diese Kritik weist der Bürgermeister entschieden zurück. Der Hinweis, dass Mitglieder der CDU-Fraktion in direkter Nähe des ehemaligen Krankenhauses wohnen und somit auch eine Verpflichtung für das Gebäude haben, sei nicht akzeptabel. Sie seien wie alle weiteren Anlieger und Nachbarn weder für das Gebäude noch für das Inventar des ehemaligen Krankenhauses verantwortlich, betont Schwuchow. Bürens Bürgermeister versichert, dass sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit den zuständigen Behörden nachdrücklich dafür engagiere, dass alle Patientenakten bis zur weiteren Klärung vor Ort gesichert im Gebäude verbleiben. Zudem sei die Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit eingeschaltet worden. Diese habe ihre Verantwortlichkeit angezeigt, da sich der Hauptsitz der Marseille-Kliniken AG in Hamburg befinde, so Schwuchow. Was der Bürgermeister nun unternehme, halte Krawczyk für &bdquo;absolut richtig im Sinne des betroffenen Bürgers". Aber er hätte sich eine bessere Vorsorge, nachhaltigere Nachsorge und größtmögliche Sensibilität gewünscht. &bdquo;Dann hätten wir den heutigen Zustand nicht", meint Krawczyk.

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