Minister Laumann gefällt das „Ärztehaus der Zukunft“ im Kreis Paderborn

Borchen. Darauf, dass die medizinische Versorgung in Borchen zum Stillstand kommt, will der parteilose Bürgermeister Uwe Gockel nicht warten. Deshalb ist Handeln gefragt. Das ist beim Besuch von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der Gemeinde deutlich geworden. Dazu sind nun weitere Pläne für ein Ärztezentrum bekannt geworden. Die Zeit drängt. &bdquo;Fünf von sechs Ärzten“ in Borchen seien älter als 60 Jahre. Das sagte Gockel bei einer Veranstaltung der CDU Borchen in der Schützenhalle mit dem Thema &bdquo;Ärztliche Versorgung im ländlichen Bereich“. Die etwas mehr als 100 Besucher hatte zuvor Kornelia Wegener, stellvertretende Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands, begrüßt. Unter den Gästen waren auch Vertreter verschiedener Krankenhäuser im Kreis Paderborn. Darunter waren Schwester Katharina Mock aus der Geschäftsführung der St.-Vincenz-Kliniken, Martin Wolf, Geschäftsführer im Christlichen Klinikum Paderborn, und Thorsten Dahm, ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme im Christlichen Klinikum. Zu Wort meldete sich auch Katja Kesselmeier, Vorsitzende der Bezirksgruppe Paderborn im Apothekerverband Westfalen-Lippe. Das sagt Borchens Bürgermeister Borchens Bürgermeister sprach von einer &bdquo;kritischen Lage“. In drei Borchener Ortsteilen gebe es schon jetzt keine wohnortnahe hausärztliche Versorgung mehr. Auch deshalb habe die zuständige Kassenärztliche Vereinigung Borchen in das Förderverzeichnis aufgenommen. Deswegen, aber auch weil beispielsweise die &bdquo;traditionelle Einzelpraxis nicht mehr ausreichend“ sei für die Bedürfnisse von Ärzten, hat Borchen eine weitere Idee: Neben der Teilnahme des Borchener Ortsteils Etteln als einer von sechs Standorten am deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt zur digitalen hausärztlichen Versorgung plant die Gemeinde ein &bdquo;Ärztehaus der Zukunft in zentraler Lage“. Wie Gockel ausführte, arbeite die Gemeinde dazu mit dem Unternehmen hinter dem Anbieter &bdquo;Galeria Vital“ in Krefeld zusammen. Zusammen mit regionalen Investoren soll es zudem einen &bdquo;fachärztlichen Filialbereich“ und weitere medizinisch-therapeutische Angebote geben. &bdquo;Modern, digital, ganzheitlich und serviceorientiert“, sagte Gockel. Das sagt der NRW-Gesundheitsminister Diese Planung begrüßte Minister Laumann: &bdquo;Kommunen müssen attraktiv werden für junge Ärzte. Und deshalb ist es richtig, dass Borchen die Voraussetzungen für ein Ärztehaus schafft. Ich hätte das genauso gemacht.“ Sein Blick ging auch auf die neue Krankenhausplanung für NRW, die seit April 2025 gilt und beispielsweise bestimmte Leistungsgruppen bündelt – auch, um die Versorgung in der Fläche sicherzustellen. Dazu war zuvor auch in Paderborn der Austausch mit dortigen Gesprächspartnern wichtig. &bdquo;Im Kreis Paderborn hat das gut geklappt, wir sind uns in den wichtigen Fragen einig gewesen“, sagte Laumann. Digitale Lösung gegen Hausarztmangel: Im Kreis Paderborn startet deutschlandweites Pilotprojekt Klar sei aber auch, dass die Kosten weiter eine große Rolle spielen werden: ob bei der Ausstattung von Krankenhausern, bei hausärztlichen Praxen oder bei Medikamenten. Dazu verdeutlichte Laumann beispielsweise, dass die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland 2024 etwa 53 Milliarden Euro an Kosten für Medikamente erstattet hätten. Ein anderes Thema war die sogenannte Entbudgetierung: Ab 1. Oktober 2025 sollen hausärztliche Leistungen ohne Budgetierung abgerechnet werden. Für &bdquo;diesen Landstrich“ nannte Laumann dies &bdquo;eine gute Entscheidung“. .responsive23-mrxTBFoUYGc4a5WX-choro-aerztedichte-in-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-mrxTBFoUYGc4a5WX-choro-aerztedichte-in-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-mrxTBFoUYGc4a5WX-choro-aerztedichte-in-owl { padding-top: 142.86%; } } Zudem hob Laumann die Bedeutung der Dorfapotheke als &bdquo;niederschwelligsten Einstieg ins Gesundheitssystem“ hervor, forderte, pflegende Familienmitglieder mehr zu unterstützen. Der Minister geißelte die Bürokratisierung und fragte sich, ob Deutschland &bdquo;100 Krankenkassen“ – jeweils mit &bdquo;eigenen Formularen“ – brauche. Und er kritisierte, dass Rettungsdienste zunehmend &bdquo;überflüssige“ Fahrten zu Notaufnahmen übernehmen würden. Und sein Blick ging gen Bielefeld. Im Modellstudiengang lernen derzeit pro Semester 60 angehende Mediziner, ab dem Wintersemester 2025/2026 dann 120 sowie ab dem Wintersemester 2026/2027 schließlich 300. Der Studienort scheint aus Sicht Laumanns gut gewählt. &bdquo;Der Ärztemangel ist in OWL schlimmer als in allen anderen Teilen des Landes.“ Ein Lob gibt es vom Paderborner Klinikgeschäftsführer Lob für die Zusammenarbeit zur neuen Krankenhausplanung gab es von Martin Wolf, Geschäftsführer im Christlichen Klinikum Paderborn: &bdquo;Wir haben in Paderborn eine gute Lösung.“ Zudem verwies Wolf auf die &bdquo;Digitale Gesundheitsplattform OWL“ mit der Vernetzung von vier Akutkrankenhäusern sowie niedergelassenen Ärzten aus dem Praxisnetz im Stadtgebiet Paderborns. 20.000 Teilnehmer gebe es bereits. Eine Herausforderung sei aber bei der Weiterentwicklung, die Schnittstellen zu den Krankenkassen digital herzustellen. Das regt die Generaloberin der Vinzentinerinnen an Einen Vorschlag unterbreitete Schwester Katharina Mock aus der Geschäftsführung der St.-Vincenz-Kliniken sowie Generaloberin der Vinzentinerinnen. Sie ist selbst ausgebildete Krankenschwester und regte an, erfahrene Kollegen als zusätzliche Kräfte beispielsweise für das Landarztprogramm zu gewinnen. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn. Der Leiter der Paderborner Notaufnahme hat eine Forderung Thorsten Dahm, ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme im Christlichen Klinikum, verdeutlichte, wie sehr die Fallzahlen steigen und wie dringend eine Leistungserstattung gebraucht werde. &bdquo;Wir schleusen jedes Jahr bis zu 15 Prozent mehr Fälle durch die Notaufnahme.“ Hier setze seine &bdquo;Kritik an der Krankenhausreform“ an: Es brauche mehr Leistungen für die Notfallmedizin, auch die Pflege im Notfallbereich müsse entsprechend refinanziert werden. Und es brauche mehr Personal. Dafür gab es Applaus im Publikum. Die Apothekenvertreterin warnt vor Arbeitsplatzverlusten Als Vorsitzende der Bezirksgruppe Paderborn im Apothekerverband Westfalen-Lippe setzte sich Katja Kesselmeier für die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen ein. Diese stünden unter immer größerem Druck aufgrund der steigenden Auflagen und der Konkurrenz aus dem Versandhandel. Letztlich gehe es beim &bdquo;Apothekensterben“ auch um viele Arbeitsplätze. Davon seien vor allem Frauen betroffen, denn 90 Prozent der Angestellten seien weiblich, 15 Prozent davon arbeiteten in Teilzeit.

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