Borchen. Das Timing könnte nicht passender sein. Wenige Tage nach dem Sturz des Diktators Baschar-alAssad in Syrien kommt Pianist Aeham Ahmad mit dem Theaterabend „A Mission For Sisyphos“ am Freitag, 13. Dezember, nach Borchen. Die Biografie des „Pianisten aus den Trümmern“ steht im Zentrum des Stückes, das im Interkulturellen Zentrum Hövelriege produziert wurde. Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf, trat während des Bürgerkrieges zwischen zerbombten Häusern und öffentlichen Plätzen auf und floh im September 2015 nach Deutschland. Mittlerweile lebt er in Warburg.
Die aktuelle Situation in Syrien bewegt ihn besonders: „Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich und erleichtert ich über das Ende des furchtbaren Assad-Regimes bin, unter dem wir so viele Jahre gelitten haben. Es scheint, dass er ohne die Unterstützung von Putin und dem Iran keine Macht mehr hat. Ich möchte das mit vielen Menschen feiern und gemeinsam an einer neuen Welt in Solidarität und Frieden arbeiten.“
Autor und Produzent ist Martin Bretschneider
Ahmad betont die Bedeutung des Stückes: „Unser Theaterabend ist all jenen gewidmet, die sich gegen Rassismus und Faschismus engagieren und sich für ein solidarisches Miteinander einsetzen.“
Dank einer Landesförderung wird „A Mission For Sisyphos“ mit Aeham Ahmad, Martin Bretschneider und Atdhe Ramadani derzeit erneut in OWL gezeigt. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Abend mit Hilfe des Förderprogramms einem breiten Publikum anbieten können“, sagt Schauspieler, Produzent und Autor des Stückes Martin Bretschneider. Am Freitag, 13. Dezember, um 18 Uhr wird es im Stephanus-Haus der evangelischen Kirche in Borchen gezeigt. Der Eintritt frei, es wird um Spenden für die Kirchengemeinde gebeten. Bestandteil des Abends ist auch ein Publikumsgespräch.
„A Mission For Sisyphos“ ist eine Begegnung über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg. Beim Feierabendbier im Wohnzimmer treffen der französische Philosoph Albert Camus (Martin Bretschneider) und zwei Handwerker (Aeham Ahmad und Atdhe Ramadani) aufeinander. Sie tauschen sich über die Absurditäten des Lebens, die Mühen des Alltags und ihre Liebe zum Leben aus.
Trotz ernster Themen sei das Stück ein Theaterabend voller Humor und Slapstick und auch für jüngeres Publikum ab zehn Jahren geeignet.
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