Corona-Ausbruch jetzt auch in Schloß Hamborns Reha-KlinikCorona jetzt auch in Schloß Hamborns Reha-Klinik

Borchen-Schloß Hamborn. Das Bemühen, die Corona-Lage zu beruhigen, ist zu spüren rund um Schloß Hamborn. Doch das Virus lässt die Einrichtungen nicht zur Ruhe kommen. Ein neuer Ausbruch bereitet den Verantwortlichen nun Sorgen. Nach dem anhaltenden Ausbruchsgeschehen in den Schulen der Rudolf-Steiner-Werkgemeinschaft im Borchener Ortsteil hat es am Dienstag einen Austausch mit der Gemeinde und dem Kreis gegeben, wie die Werkgemeinschaft berichtet. Derzeit seien in der Waldorfschule noch fünf Lehrkräfte und 34 Schülerinnen und Schüler positiv getestet, 17 Schüler befänden sich in Quarantäne, wie Hamborn-Sprecher Jan Havelberg auf NW-Anfrage mitteilt. In der Vorwoche lag die Zahl der Infizierten noch bei 83. Begleitet werden neue Anstrengungen zur Eindämmung der Infektionen jedoch von einem weiteren Ausbruch. Betroffen ist diesmal laut Mitteilung die Reha-Klinik Schloß Hamborn. PCR-Reihentests hätten bei sieben Mitarbeitenden und elf Patienten positive Ergebnisse geliefert. Der Kreis hat bis auf Weiteres einen Aufnahmestopp für die Klinik verhängt, so wie er ihn auch für die Bad Wünnenberger Aatalklinik erlassen hatte, als dort im Frühjahr dutzende Fälle aufgetreten waren. Zudem sollen weitere Reihentestungen folgen Von den infizierten Patienten seien fünf &bdquo;vorzeitig und konform zu den Quarantänebestimmungen abgereist", wie auch schon andere Patienten, die vorsorglich das Haus verlassen hätten. Eine zuerst positiv getestete Mitarbeiterin sei am 17. November vom Gesundheitsamt registriert worden und sei geimpft. Da die Reha-Klinik derzeit zu knapp 50 Prozent belegt sei (35 Patientinnen und Patienten bei 75 Betten), in der kommenden Woche noch etwa 15 Patienten abreisen wollen und durch den Aufnahmestopp keine neuen Menschen hinzukommen, geht die Klinikleitung davon aus, dass mögliche Infektionsketten unterbrochen werden können. "Mehr kann man derzeit nicht tun" Mit Blick auf die Ausbrüche in den Schulen und jetzt in der Reha-Klinikk hat es nun eine Videokonferenz mit den Behörden gegeben. Die Initiative sei von Hamborn-Vorstand Gerd Bögeholz ausgegangen, teilt die Werkgemeinschaft mit. Zugeschaltet waren Bürgermeister Uwe Gockel (parteilos), die Ordnungsamtsmitarbeiter Bernd Niggemeier und Petra Schmidt sowie Wiebke Jensen vom Kreisgesundheitsamt, die gemeinsam mit Vertretern verschiedener Bereiche Schloß Hamborns die Lage erörterten. &bdquo;Es ist gut, dass wir wieder alle Informationen haben", sagt Bürgermeister Gockel am Tag danach auf NW-Anfrage. Er hatte zuletzt Kritik geäußert, dass sich womöglich nicht alle im Hamborner Schulbetrieb an die geltenden Regeln halten würden. Jetzt ist er froh, dass die Werkgemeinschaft ihre Maßnahmen überprüft und zum Teil ergänzt hat: &bdquo;Wir befürworten das und gehen davon aus, dass die Zahlen sinken werden. Mehr kann man derzeit nicht tun." Hoffnung setzt Schloß Hamborn auf ein Impfangebot vor Ort. Annika Breininger, Ärztin der Reha-Klinik, wolle ab kommender Woche &bdquo;ein lokales Impfzentrum" eröffnen. Im ersten Schritt sollen durch dieses &bdquo;niederschwellige Angebot" Mitarbeitende der Reha-Klinik und danach weitere Mitarbeitende der Werkgemeinschaft geimpft werden. Zuletzt hatte Sprecher Havelberg mitgeteilt, dass die Impfquote bei knapp 70 Prozent liege und damit &bdquo;in etwa im Durchschnitt der Bevölkerung". Obwohl er davon sprach, dass es &bdquo;unzweifelhaft Mitarbeiter:innen gibt, die mit abseitigen Strömungen wie den ’Querdenkern’, ’Verschwörungserzählern’ und der Partei ’Die Basis’ sympathisieren", sei es ihm wichtig, zu betonen, dass &bdquo;die große Mehrheit der Mitarbeiter:innen aller Schloß Hamborner Einrichtungen &bdquo;diese Meinungen nicht teilt und diese entschieden ablehnt". Mehr Busse für die Schüler Der Vorstand der Werkgemeinschaft hat sich mehrfach von Querdenkern und Co. distanziert. Der Grund: Öffentlich sind immer wieder Verbindungen von der anthroposophischen Lehre des Philosophen Rudolf Steiner zu Coronaskeptikern gezogen worden. Bürgermeister Gockelt betont: &bdquo;Die ideologischen Fragen waren kein Thema der Videokonferenz. Es geht nun darum, die Fallzahlen zu reduzieren." Die weiteren Maßnahmen im Schulbereich bestehen aus 3G- und AHA-Regeln, homogenen Gruppen ohne Durchmischung, täglichen dokumentierten Testungen des Lehrerkollegiums sowie der wieder eingeführten Maskenpflicht für Lehrer und Schüler. Außerdem würden mehr Busse zum Schülertransport eingesetzt und Busbegleiter seien angewiesen, die Maskenpflicht im Bus sicherzustellen. Um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren, würden private Veranstaltungen in öffentlichen Räumen der Werkgemeinschaft bis auf Weiteres nur noch unter 2G-Bedingungen zugelassen. Damit will die Werkgemeinschaft in ihren Bemühungen zur Bekämpfung des Infektionsgeschehens bewusst über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.

Meistgelesen