Die Entscheidung über Dörenhagens Todeskreuzung rückt näher

Borchen-Dörenhagen. Die Daten sind erfasst, jetzt folgt die Auswertung und danach eine Vorstellung von Resultaten, die rund um Dörenhagen mit Spannung erwartet wird. Beim Landesbetrieb Straßen NRW werden derzeit zwei Modelle geprüft, wie die Unfallkreuzung der Bundesstraße 68 zwischen Dörenhagen und Dahl entschärft werden kann. Fest steht schon jetzt: Bis es eine endgültige Lösung gibt, soll demnächst endlich die versprochene provisorische Ampel aufgebaut werden. Sie hatte nach ursprünglichen Planungen bereits zum Jahresende stehen sollen. Den anstehenden Aufbau bestätigt jetzt Sven Körner, Leiter der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift von Straßen NRW in Meschede, gegenüber der Neuen Westfälischen: "Diese Zwischenlösung wird kommen. Sogar mit fest im Boden verankerten Ampelmasten. Einzig die Verkabelung wird oberirdisch verlaufen." Körner sagt, dass der Auftrag bereits an eine Firma vergeben worden sei. Der genaue Umsetzungstermin werde aber noch geprüft. Diese Infos gab Körner vor Weihnachten in einem Telefongespräch auch an den Dörenhagener Ortsvorsteher Heinrich Rebbe (CDU) weiter. Rebbe wies dabei auf die gestiegene Verkehrsbelastung auf der Strecke und den kontinuierlichen Einwohnerzuwachs rund um Dörenhagen hin. Simulation mit Verkehrsdaten Seit Monaten arbeitet die Behörde bereits an Simulationen für Dörenhagen, die mit Verkehrsdaten gefüttert werden. Der Landesbetrieb hatte dazu seine eigenen Rechner mit der Simulation eines Kreisverkehrs beschäftigt. Ein externes Ingenieurbüro wurde zusätzlich beauftragt (Körner: "Für diesen speziellen Fall haben wir die notwendige Software nicht"), eine Ampelanlage zu simulieren. Als Datengrundlage dienten Zahlen aus Verkehrszählungen, die auf Basis der Bundesverkehrsprognose für die nächsten 15 Jahre hochgerechnet werden können. Da es sich um eine außerörtliche Bundesstraße handelt, sei besonders die "Leistungsfähigkeit" der künftigen Lenkungsmaßnahme zu beachten, betont Körner. Damit meint er, dass die Straße auch mit immer mehr Autos und Lastwagen den Verkehr nicht behindern dürfe. Das Ziel ist "eine breit getragene Entscheidung" "Wir müssen alle gewonnenen Werte nun im Januar noch einmal überprüfen und wollen dann eine Präsentation anfertigen", blickt Körner voraus. Nach Abstimmung mit der Unfallkommission sowie mit Landrat Manfred Müller (CDU) und Borchens Bürgermeister Reiner Allerdissen (SPD) will der Landesbetrieb dann die Resultate den Vorsitzenden der Borchener Ratsfraktionen vorstellen. Mit dem Ziel, so formuliert es Körner, "eine breit getragene Entscheidung" zu finden. Die letzte Entscheidung fällt dennoch Baulastträger Straßen NRW, der auch Sicherheitsaspekte und Kosten in den Blick nimmt. Die Wünsche aus der Borchener Politik kennen die Landesvertreter: Der Gemeinderat hat sich im Juni geschlossen für einen Kreisel ausgesprochen, die dauerhafte Installation einer Ampel halten Ratsleute für "rausgeschmissenes Geld". Seine persönliche Vorliebe für einen Kreisverkehr an der unfallträchtigen Stelle machte auch Landrat Müller deutlich. Er bot dem Landesbetrieb sogar an, die Planung und den Bau gegen Kostenerstattung zu übernehmen, um die Angelegenheit zu beschleunigen. Tödlicher Unfall im April Den in Borchen gerne herangezogenen Vergleich mit dem bestehenden B-68-Kreisverkehr am Ortsausgang in Lichtenau lässt Sven Körner indes nicht gelten. Erstens sei die Verkehrsbelastung dort "deutlich geringer" und der Standort befinde sich innerhalb der geschlossenen Ortslage. Der jüngste tödliche Unfall an der Dörenhagener Kreuzung passierte im April, als ein Wagen auf der Bundesstraße hielt, um links auf ein ehemaliges Tankstellengelände zu fahren. In der Folge prallte ein weiterer Pkw ungebremst auf den Kleinwagen, schleuderte ihn in den Gegenverkehr, um dort nochmals von einem entgegenkommenden Pkw mit hoher Geschwindigkeit gerammt zu werden. Im Kleinwagen starb eine zweifache Mutter. Es war die dritte tödliche Kollision seit 2009.

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