MVZ-Aus in der Aatalklinik in Bad Wünnenberg: Was hinter der Kündigung steckt

Bad Wünnenberg. Erst im April übernahm der Haarener Arzt Thomas Bandorski das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) &bdquo;Umfassende Medizin“ in Bad Wünnenberg in den Räumlichkeiten der Aatalklinik. Nur zweieinhalb Monate später kommt die Kündigung der Aatalklinik Wünnenberg GmbH. Die Stadt Bad Wünnenberg spricht in einer Mitteilung &bdquo;von einer unerwarteten Veränderung“ und einer &bdquo;überraschenden“ Kündigung. Diese Entscheidung sei trotz vorheriger Absprachen und jahrelanger guter Zusammenarbeit der Stadt Bad Wünnenberg mit der Klinik gekommen, so die Mitteilung aus dem Rathaus. Kai Westphal, Geschäftsführer der Aatalklinik sieht das etwas anders. &bdquo;Die Stadt hat das MVZ von uns am 1. Januar interimsweise übernommen, es aber dann zum 1. April wieder verkauft an Herrn Bandorski. Da haben wir schon darauf hingewiesen, dass es Probleme mit dem Datenschutz geben könnte, wenn ein Auswärtiger das Versorgungszentrum hier betreibt“, sagt Westphal auf Anfrage. &bdquo;Denn das MVZ ist in der Klinik verteilt, wir nutzen vieles gemeinsam. Der Platz, um ein MVZ in der Klinik richtig zu betreiben, reicht nicht aus“, fügt der Geschäftsführer an. In der Gesellschafterversammlung, in der Bürgermeister Christian Carl Vorsitzender ist, sei zudem schon vor Jahren ein Neubau für ein MVZ und ein Altenpflegeheim diskutiert worden. Diese Pläne seien, so Westphal, vor allem an der Grundstücksfrage gescheitert. Lesen Sie auch: Neues Versorgungszentrum in Salzkotten: Widerspruch eines Arztes verzögert Eröffnung Der neue Inhaber hat erheblich zur Erhaltung der Urologie in Bad Wünnenberg investiert &bdquo;Dass perspektivisch ein neues MVZ-Gebäude in Bad Wünnenberg errichtet werden muss, war bereits bei der Übernahme im April klar. Allerdings kam diese Kündigung unerwartet, da uns zuvor ein anderer zeitlicher Rahmen kommuniziert wurde. Das ist besonders bedauerlich, da zuvor erhebliche Investitionen zur Erhaltung der Urologie durch den neuen Inhaber am Praxisstandort in der Aatalklinik getätigt wurden “, so Bürgermeister Christian Carl und Thomas Bandorski. &bdquo;Da es einen Gesellschafterwechsel gab, haben wir von unserem Kündigungsrecht Gebrauch gemacht und zum 30. Juni gekündigt. Das wurde so bei der Gesellschafterversammlung mit 70 Prozent der Stimmen beschlossen - ich folge nur dem Auftrag“, erklärt Westphal. Die Aatalklinik wolle die bald frei werdenden Räume vom MVZ dann für die Ausweitung der Reha nutzen. Allerdings habe man sich darauf geeinigt, dass das MVZ noch bis zum 30. September in der Aatalklinik bleiben kann. Neue Praxisräume sind bereits gefunden worden - allerdings nicht in der Kernstadt. Ab dem 1. Oktober wird das MVZ in der ehemaligen Praxis von Bandorski in der Adam-Opel-Straße in Haaren weitergeführt. Die Praxis bleibe mit den Fachrichtungen Urologie und Allgemeinmedizin bestehen und auch Manfred Mardus bleibe als ärztlicher Leiter tätig. Zudem werde das gesamte Personal übernommen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Zum Hintergrund: So soll die Ärzteversorgung in kleinen Orten gesichert werden Bürgermeister sucht weiter nach einem Grundstück in der Kernstadt Wie der Bürgermeister betont, bleibe es das Ziel, das MVZ langfristig vor Ort zu erhalten, um die Gesundheitsversorgung für die Bürgerschaft zu gewährleisten. &bdquo;Ich möchte mich weiterhin für ein MVZ in der Kernstadt einsetzen“, so Carl. Nach einem entsprechenden Grundstück werde bereits seit April gesucht.

Meistgelesen