Politprominenz beweist bei Herbstmarktkirmes in Fürstenberg auch viel Humor

Bad Wünnenberg-Fürstenberg. Die 265. Ausgabe der Herbstmarktkirmes in Fürstenberg lockte wieder viele Besucher in den Ort. Rund um den Dorfkern hatten Händler und Schausteller ihre Stände und Fahrgeschäfte aufgebaut, es gab eine Tombola, Musik und eine Reihe von Aktionen und Attraktionen. Die Herbstmarktkirmes, die einst als Kirchweihfest ihren Anfang nahm, hatte Samstag ihren Höhepunkt. Bereits um 12 Uhr eröffneten die Aatalmusikanten das Kirmesspektakel. Sonderausstellungen des Malkreises und im Patrimonialgericht sowie Aktionen für Kinder rundeten das muntere Treiben ab. Besonders beliebt ist das Samstagabendprogramm in der Kulturscheune. Beim politischen Dämmerschoppen sprach diesmal NRW-Innenminister Herbert Reul, der auf Vermittlung von Kevin Gniosdorz, CDU-Ratsherr aus Bad Wünnenberg und Chef der Jungen Union in NRW, nach Fürstenberg gekommen war. Dass Herbert Reul ein Politiker mit Format ist, das ist hinlänglich bekannt. Dass der Innenminister auch ein guter Unterhalter ist, bewies er am Samstagabend. Er sei fasziniert von dem &bdquo;tollen Schuppen“, in dem er sprechen dürfe, lobte der Mann, der für seine klaren Worte bekannt ist. Gemeint war die Kulturscheune. Ganz der Rheinländer, konnte es sich der 72-Jährige dann auch nicht verkneifen, den 250 Zuhörern zu verkünden, dass er sich zwischen den zwei mächtigen Vorhängen wie in einem Kasperle-Theater vorkomme. Reul kommt sich vor, wie in einem Kasperle-Theater Das war es dann aber auch, was der ehemalige Lehrer als Spaß in seinem gut einstündigen Vortrag an Humor zum Besten gab. Denn er verfolgt weiter seinen seit 2017 eingeschlagenen Weg: Die Verbesserung der Sicherheit und die Stärkung des Rechtsstaates in Deutschland. Dass dieses einer Mammutaufgabe gleichkomme, daraus machte Reul keinen Hehl. In Deutschland sei in puncto Sicherheit viel aufzuholen, sagte der Innenminister. Manches sei bereits gelungen, aber der Weg sei noch lang. Gesetze, fehlendes Personal und vor allem fehlende Gelder lassen seinen Traum von einem gut funktionieren Rechtsstaat länger anhalten. &bdquo;Unser Rechtssystem ist Weltklasse und 70 Prozent der Deutschen haben das Gefühl, dass es auch funktioniert, aber es ist unsere Pflicht zu verhindern, dass es Leuten wie der AfD und anderen Konsorten nicht gelingt, das System zu zerstören“, sagte Reul. Ganz wichtig sei ihm, dass der Rechtsstaat mehr Handhabe bekomme, um besser bei Verbrechen wie Kindesmissbrauch oder Cyberkriminalität handeln zu können. &bdquo;Dass dabei die Regeln eingehalten werden müssen, ist klar, aber wir brauchen hier mehr Spezialisten, gute Ausrüstung und mehr gesetzliche Möglichkeiten“, betonte Reul. Lesen Sie auch: Herbert Reul in Paderborn: &bdquo;Der 3. Oktober ist ein Geschenk des Himmels“ In der anschließenden Fragestunde nahm Reul auch die Sorgen der Bad Wünnenberger Feuerwehr auf, die oftmals auf der A33 und A44 bis zum Eintreffen der Beamten aus der nächsten Autobahnpolizeistation, die Aufgaben der Polizei übernehmen müsse. Bad Wünnenberg bekommt eine neue öffentliche Sauna Im Anschluss des mit starkem Applaus belohnten Vortrags informierten Bürgermeister Christian Carl und Fürstenbergs Ortsvorsteher Reimund Günter über aktuelle Themen im Stadtgebiet. Carl teilte mit, dass die Bauarbeiten an der neuen OGS voll im Kosten- und Zeitplan liegen, Leiberg sein neues Feuerwehrgerätehaus bekommt, das Aatalstadion saniert wird und die Straßenbau- und Sanierungsmaßnahmen weiter durchgeführt werden. Auch auf eine neue, öffentliche Sauna können sich die Bad Wünnenberger freuen. Diese soll bis zum Jahresende im Kurgasthaus in Betrieb genommen werden. Ortsvorsteher Reimund Günter berichtete vom anstehenden Abriss der Tennisplätze samt Vereinsheim in Fürstenberg, er sprach von einer anstehenden Schließung des letzten Geldautomaten in Fürstenberg und er richtete einen Appell zur Wiederbelegung einer Gaststätte in Fürstenberg. Zum Herbstmarkt werden auch immer Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich besondere Verdienste in und um Fürstenberg erworben haben. Diese werden mit einem 200 Euro dotierten Ehrenamtspreis ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde die Würde Antonius Monkos zuteil. Die Vereinsgemeinschaft Pro Fürstenberg belobigte mit der Auszeichnung die Leistungen von Monkos bei der Aufarbeitung und Dokumentation der Geschichte Fürstenbergs, die für ihn eine Herzensangelegenheit sei, so Ortsvorsteher Günter in seiner Laudatio. Seit Bestehen des Förderkreises für Kultur, Geschichte und Natur im Sintfeld ist Monkos aktiv dabei und seit vielen Jahren auch im Vorstand. Seit 2009 ist Antonius Monkos Geschäftsführer der GmbH Altes Gericht. Zudem erinnerte Günter an das Engagement von Monkos in Projekten wie die Rekonstruktion der &bdquo;Historischen Wasserleitung“ und der &bdquo;Sprechenden Denkmäler“. Seit acht Jahren ist Antonius Monkos im Kirchenvorstand und habe dort maßgeblich als treibende Kraft den Umbau des Pfarrheims begleitet.

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