Bad Wünnenbergs Straßen und Parkplätze reichen nicht mehr aus

Bad Wünnenberg. Die lang ersehnte Ortsumgehung mit dem Bau der Aftetalbrücke hat schon viel Entlastung für die Stadt Bad Wünnenberg gebracht. Besonders der Schwerlast- und Durchgangsverkehr Richtung Sauerland muss sich nicht mehr durch die Badestadt schlängeln. Aber Bad Wünnenberg ist deshalb nicht tot. Ganz im Gegenteil, die Stadt wird immer attraktiver. Bis zur Talsperre gibt es im Aatal zahlreiche Freizeit-, Sport- und Erholungsangebote – Tendenz steigend. Hinzu kommen noch das Klinikum, das KuGa oder der Kurpark sowie einige Hotels und Gastronomie. Und somit auch viel Verkehr innerorts. Schon seit Jahren brennt die Verkehrssituation Bürgermeister Christian Carl unter den Nägeln und er gab ein Verkehrskonzept in Auftrag. Das stellte nun Verkehrsplaner Lothar Zacharias aus Hannover im Verkehrs-, Friedhofs- und Umweltausschuss vor. Ziel ist es, den privaten Kfz-Verkehr möglichst aus dem Quartier des Aatals abseits des Hauptstraßennetzes herauszuhalten. &bdquo;Das gesamte Verkehrsaufkommen an den Wochenenden oder Feiertagen Richtung Aatal ist so hoch, dass wir etwas machen müssen. Es ist auch wichtig für die Anwohner, dass wir versuchen, den Verkehr zu entzerren“, betont Christian Carl noch einmal, wie dringend nötig ein neues Verkehrskonzept aus seiner Sicht ist. Dabei müsse es auch Lösungen für die Parkplatzsituation geben. Mittelstraße ist das Zentrum von Bad Wünnenberg Stark befahren ist die Mittelstraße. Sie sei mit verschiedenen Einzelhandels- und Dienstleistungen das Zentrum der Stadt, wie der Verkehrsplaner vorstellte. Entlang der Mittelstraße befinden sich Pkw-Stellplätze. Größere zusammenhängende öffentliche Parkplätze vermisst Lothar Zacharias aber. Da die derzeitigen Stellplatzkapazitäten an starken Besuchstagen nicht ausreichend seien, schlägt er vor, die Kapazitäten am derzeitigen Großparkplatz des Klinikums aufzustocken. Hier wäre voraussichtlich die Anlage eines Parkdecks möglich. Der Großparkplatz hätte aus Sicht des Planers mehrere Vorteile: Er sei vom Hauptstraßennetz auf kurzem Weg erreichbar, auch Besucher des Sportplatzes, Kurparks oder Waldbades könnten ihn nutzen und ebenso Besucher der zentralen Einkaufsstraße. Damit der Parkplatz auch wie gewünscht angenommen wird, sollte er möglichst kostenlos nutzbar sein. Für die Kunden der Geschäfte in der Mittelstraße empfiehlt er, Kurzzeitparkplätze einzurichten. &bdquo;Zu den Geschäftszeiten stehen die Stellplätze dann tatsächlich Kunden und nicht Dauerparkern zur Verfügung“, so Zacharias. Außerhalb der Geschäftszeiten dürften dort Anwohner parken. Parkpalette in der Nähe des Paddelteiches? Auch für den Bereich am Paddelteich und den dortigen Attraktionen schlägt er vor, mehr Stellplätze anzubieten. Aufgrund des Höhenunterschiedes Im Aatal/In den Erlen könnte sich hier eine Parkpalette anbieten. Neben der technischen Machbarkeit sei aber auch die landschaftliche Einpassung besonderes zu beachten. &bdquo;Es ist natürlich auch eine Kostenfrage. Eine Parkpalette ist deutlich teurer. Aber soweit sind wir noch gar nicht. Bislang ist es nur ein Entwurf, der in den Fraktionen nun diskutiert wird, zudem soll es auch eine Bürgerbeteiligung geben“, will der Bürgermeister alle mitnehmen. Das Verkehrskonzept beinhaltet aber auch bessere und sichere Wege und Wegführungen für Radfahrer und Fußgänger. Manche sind unzureichend beleuchtet, schlecht ausgeschildert oder gar nicht vorhanden. Auch da hat der Verkehrsplaner detaillierte Vorschläge unterbreitet. Ebenso über die Einrichtung eines Einbahnstraßensystems im Zuge der Mittelstraße und der Rosenstraße. Das war von der Verwaltung gerne gewünscht. Allerdings sieht Zacharias dabei nur wenige Vorteile, aber umfassende Nachteile. Unter anderem erklärte er, dass sich Verkürzungen von Fahrstrecken nie durch Einbahnstraßen ergeben. Es seien sogar spürbare Mehrverkehre zu erwarten. Insbesondere die ruhigen Querstraßen würden deutlich stärker belastet werden. &bdquo;Von der Einbahnstraßenregelung können wir uns wohl verabschieden“, lässt sich auch Christian Carl von den Gegenargumenten des Verkehrsexperten überzeugen. Planer: Umbau der Mittel- und Rosenstraße ist sinnvoll Sinnvoll sei vielmehr ein Umbau der Mittelstraße und der Rosenstraße ohne den Verkehrsfluss hemmende Engstellen. In den Hauptverkehrszeiten wäre dann wieder ein besserer Verkehrsfluss ohne ständiges Anhalten und Anfahren möglich, heißt es in dem vorgestellten Konzept. &bdquo;Bis wir etwas umsetzen können, wird es noch dauern. Das passiert nicht in einem Jahr“, so der Bürgermeister, &bdquo;wir müssen erst einmal ein tragfähiges Handlungskonzept erarbeiten“, fügt er hinzu. Und dabei sollen alle Beteiligten – Anwohner, Gewerbetreibende, Politik, Straßenbauverwaltung, Straßenverkehrsbehörde und Betreiber des ÖPNV – gehört werden.

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