Besonderes Fahrzeug: Spezialboot ist im Kreis Paderborn gegen die Pest im Einsatz

Bad Wünnenberg. Ein Mann bekämpft in Bad Wünnenberg die Pest. Godfried van Eijden ist mit seinem Amphibienfahrzeug in die Kneipp-Stadt gekommen und will der Wasserpest - zumindest für einige Zeit - den Garaus machen. Die Wasserpflanze bewuchert ungezähmt den Paddelteich im Aatal und wird nun professionell mit van Eijdens Spezialmaschine samt Wurzeln herausgerupft. Vier Tage lang will der Lohnunternehmer aus Großmeer beim niedersächsischen Ovelgönne den Paddelteich befahren. Die Stadt berappt für einen sauberen Teich 15.000 Euro. Wirtschaftsförderer Martin Finger hofft, dass die Gewässer-Befahrung mit dem seltenen Schwimmbagger der Stadt drei bis vier Jahre Ruhe verschafft vor den Wucherungen der invasiven Pflanzenart. Sie ist für ihr teilweise explosionsartiges Wachstum gefürchtet. Van Eijden verdient mit ihr sein Geld, der Gewässerschutz ist sein Spezialgebiet als Lohnunternehmer. &bdquo;In Jahren mit wenig Niederschlag und viel Hitze wächst sie wahnsinnig schnell, bei idealen Bedingungen sogar 20 Zentimeter pro Woche“, verrät der gebürtige Niederländer. In Bad Wünnenberg kennen sie das Problem seit Jahren. Zuletzt waren die Pflanzen durch ein anderes Unternehmen im Jahr 2019 unter der Wasseroberfläche lediglich abgeschnitten worden und kamen schnell wieder zum Vorschein. Durch van Eijdens steuerbare &bdquo;Mistgabel“ am Bug des kleinen Bootes sollen großflächig Wurzeln mit erreicht werden, um die Ausbreitung nachhaltiger zu reduzieren. Er reicht bis in eine Tiefe von etwa drei Metern. Von einer kompletten Ausrottung der Pflanze im Teich gehen jedoch weder Fachmann van Eijden noch die Stadtverwaltung aus. Angler in Bad Wünnenberg spüren die Folgen Dennoch sei der Schritt nun nötig geworden, sagt Finger: &bdquo;Die Pflanze hat sich seit einiger Zeit so massiv ausgebreitet und beeinträchtigt die Lebewesen im Teich, den Angelsport und auch die Nutzung der Tretboote.“ Laut Angelverein, der den städtischen Paddelteich befischen darf, sei spürbar, dass die Wasserpest zu einem Rückgang des Fischbestands führe. So setze sich lediglich der Hecht durch und verdränge andere Arten. Schließlich biete der Paddelteich eigentlich eine große Vielfalt an Fischen, wie Karpfen, Forellen, Barsche, Schleien und weitere. Um deren Lebensraum kümmert sich nun vier Tage lang der eigens angereiste Godfried van Eijden. Sein drei Jahre altes Amphibienfahrzeug, die Vibi2, ist eine Spezialanfertigung, die ihn 240.000 Euro gekostet hat. Während zwei Schrauben am Heck für Vortrieb im Wasser sorgen, fährt die Wasserharke an Land auf Gummiketten. &bdquo;Das hilft mir, um das Kraut mit der Gabel bis direkt ans Ufer zu fahren. Lediglich den Arm auszufahren, reicht nicht“, erklärt der Pestkiller. So wird es dann auch gemacht. Fuhre für Fuhre bringt das Bötchen jeweils etwa eine Badewanne voll des grünen Gestrüpps an Land. Dann kommt Dietmar Hegers vom Bad Wünnenberger Bauhof mit einem Mini-Radlader und fährt den Biomüll zum Trocknen 50 Meter weiter auf einen Ablageplatz. Obwohl der Paddelteich eine überschaubare Größe hat, geht van Eijden davon aus, dass er an allen vier Tagen rund acht Stunden im Einsatz sein wird: &bdquo;Ich nehme am Anfang erstmal die gröbsten Vorkommen aus dem Gewässer und fange dann an, die Fläche systematisch zu befahren.“ Ein GPS-System zeige genau an, welche Stellen bereits erledigt sind und wo noch Wasserpest wuchert. .responsive23-MXi48dkVUnGE261I-map-0902-wuennenberg-paddelteich { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-MXi48dkVUnGE261I-map-0902-wuennenberg-paddelteich { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-MXi48dkVUnGE261I-map-0902-wuennenberg-paddelteich { padding-top: 142.86%; } } Hoffnung in Bad Wünnenberg aufs Wetter 2026 Das Ergebnis ist für Passanten in den kommenden Tagen dann am Ufer zu besichtigen. Und wenn es im kommenden Sommer nicht zu heiß und zu trocken wird, soll die Pest auch erstmal eingedämmt sein, hoffen sie in Bad Wünnenberg. Van Eijden würde im Fall der Fälle aber wohl auch wiederkommen, er liebt seinen Job. Aktuell sind die Auftragsbücher aber, so sagt er, &bdquo;komplett gefüllt“. Lesen Sie auch: Aatalstadion in Bad Wünnenberg ist jetzt ein Sportpark für alle

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