
Bad Wünnenberg. Auf der öffentlichen Toilette oder auf dem stillen Örtchen einer Großveranstaltung fehlt mal wieder ein Mülleimer, um Tampons und Binden hygienisch zu entsorgen. Wohin damit, ohne dass es peinlich wird? Diesem Problem nehmen sich ausgerechnet zwei Männer an. Eugen Raimkulow (33) aus Bad Wünnenberg und André Ritterswürden (32) aus Olfen haben den „Pinky Glove", einen speziellen Handschuh, entwickelt. Die Jungunternehmer wagen nun den nächsten großen Schritt und buhlen in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen" um einen Investor, unter anderem sind als „Löwen" Judith Williams und Ralf Dümmel dabei. Die Unternehmer wollen eine Finanzspritze in Höhe von 30.000 Euro und würden dafür 20 Prozent ihrer Firmenanteile abgeben.
Die Geschichte zum „Pinky Glove" beginnt schon 2010, als Raimkulow und Ritterswürden sich bei der Bundeswehr kennenlernen und gemeinsam in eine Frauen-WG ziehen. „Wir mussten uns schon nach kurzer Zeit mit den alltäglichen Problemen der Frauen beschäftigen", so Raimkulow auf Nachfrage von nw.de. In Gesprächen sei schnell klargeworden, dass viele Frauen ein Problem mit der Entsorgung dieser Hygiene-Artikel haben. „Vor allem unterwegs – auf Partys, bei Besuchen, im Flugzeug, in der Schule oder auf der Arbeit – fehlt oft eine Möglichkeit, den benutzen Tampon umweltfreundlich, diskret, sicher und einfach zu entsorgen", erklärt der Jungunternehmer. Das hätten auch weitere Gespräche im Familien- und Freundeskreis gezeigt. Eine Lösung, die den Ansprüchen der Frauen genügt, habe gefehlt. Die Idee zum „Pinky Glove" wird geboren, „um allen Frauen das Leben während ihrer Periode zu erleichtern und ein sicheres Gefühl zu geben".
Richtig los geht’s mit der Umsetzung ihrer Idee allerdings erst 2017, da sich ihre Wege 2013 vorübergehend trennen. „André ist von der Bundeswehr aus nach Holland gegangen. Ich bin aus der Bundeswehr ausgetreten und habe studiert." Nach dem Studium entschließen sich beide, an der Idee weiterzuarbeiten und gründen ihr Unternehmen „Pinky Gloves" mit Sitz in Olfen.
Und wie funktioniert nun der pinke, blickdichte Handschuh? Er wird ganz normal angezogen, wird dann mit der benutzten Binde oder dem benutzten Tampon auf links gedreht. „Das Ganze lässt sich dann einrollen und mit dem integrierten Klebestreifen am Handschuhschaft sicher verschließen", erklärt Raimkulow das Prinzip hinter dem Produkt. „Aus dem Handschuh entsteht so ein luftdichter, auslaufsicherer Beutel, den man entweder direkt entsorgen kann, wenn es eine Möglichkeit gibt, – oder eben problemlos in der Handtasche, Jackentasche oder Hosentasche mitnehmen kann und bei der nächsten Möglichkeit entsorgt."
Gründer erhoffen sich Schub durch die Sendung
Bisher gab es den Pinky Glove beim Online-Riesen Amazon zu kaufen. „Und bei einigen Geschäften im Raum Olfen. Dort sind wir bei ein paar Geschäften gelistet", sagt Raimkulow. Den großen Schub erhoffen sich die beiden nun durch „Die Höhle der Löwen". „Die Sendung ist eine einmalige Chance, um sich einem Millionenpublikum zu präsentieren und einen Investor gewinnen zu können", glaubt Raimkulow. „Wir brauchen jemanden, der uns im Marketing und Vertrieb unterstützt, so dass wir unser Produkt möglichst breitflächig im Einzelhandel platzieren können." Auch könnten die Löwen sicherlich bei der Senkung der Produktionskosten behilflich sein und „in jeglicher Hinsicht".

„Wir haben großen Respekt vor allen Löwen und finden sie alle sehr sympathisch", so Raimkulow. Einen Favoriten haben die beiden Gründer aber trotzdem: Ralf Dümmel. „Er ist der Einzelhandelsmogul und kann uns sicherlich dabei helfen, Pinky in jede Frauenhandtasche zu bringen", ist der Unternehmer überzeugt.
Ob überhaupt ein Löwe bei „Pinky Gloves" einsteigt und zu welchen Konditionen, können die Zuschauer am Montag, 12. April, um 20.15 Uhr bei Vox sehen.
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