„Die Höhle der Löwen“: Paderborner Gründertrio begeistert mit Opa Heinz in TV-Show

Paderborn. Das Paderborner Start-up Steets hat in der TV-Sendung &bdquo;Die Höhle der Löwen“ für einen neuen Rekord gesorgt. 98 Jahre alt ist der Großvater von Phil Janßen, als er mit seinen Mitgründern Philipp Battisti und Thorben Engel eine Innovation vorstellt. So viel Lebenserfahrung habe es hier noch nie gegeben, sagen die Löwen und sind von Opa Heinz begeistert. Aber hat das Paderborner Trio auch mit seiner Entwicklung überzeugt? Und hat es für einen Deal gereicht? Bei Vox war es am Montagabend zu sehen. Heinz Schlechtingen ist zwar 98, möchte technisch aber auf dem Laufenden bleiben. Zum Gehen nimmt er einen Stock. Als dieser bei seinem Auftritt - gewollt - umfällt und er sich nicht bücken kann, um ihn aufzuheben, geht die Geschichte los. Die Entwicklung entstand aus der familiären Notwendigkeit heraus, da sowohl Heinz’ Gehstock ständig umfiel als auch der seiner Frau. Dann hatte sein Enkel eine Idee, die das Umfallen unmöglich macht: Stützfüße, die an jeder handelsüblichen Gehhilfe einfach zu befestigen und auszuklappen sind, sodass sie sicher stehen bleibt. Bereits 700.000 Euro sind in die Firma geflossen Danach kommt das Trio auf die Bühne, das seinen Firmensitz in der Garage33 auf dem Paderborner Start-up-Campus hat. Janßen (der kreative Kopf), Battisti (Mann für die Zahlen) und Engel (Medizintechniker) erzählen, dass es bereits einen ersten Investor gibt. Dabei handelt es sich, wie Battisti im Gespräch mit der NW sagt, um die Firma Rollax aus Bad Salzuflen, die knapp unter 25 Prozent am Unternehmen hält. Zusammen mit Eigenkapital und einer Förderung seien so bereits 700.000 Euro in das junge Unternehmen geflossen. 200.000-Euro-Deal bei &bdquo;Höhle der Löwen“: Am Tag danach klingelt das Telefon Jetzt möchten die Paderborner 300.000 Euro für 15 Prozent. Ihr Ziel ist es, die Stütze nicht nur in Deutschland bekannt zu machen, sondern überall in Europa. Der Markt sei groß. Die Paderborner verkaufen sich gut. &bdquo;Es war unglaublich aufregend – etwas völlig Neues für uns, da wir sonst nie vor der Kamera stehen. Aber tatsächlich ist es genau so, wie man es im Fernsehen sieht“, blickt Battisti zurück. Aufgezeichnet worden war die Sendung bereits zu Jahresbeginn. Ein Löwe lobt die Paderborner Entwicklung besonders Durch die Bank gibt es Lob für den 98-Jährigen und die Jungunternehmer. Er habe den Löwenrekord gebrochen, sagt Judith Williams. &bdquo;Das ist eine der elegantesten Lösungen, die ich jemals gesehen habe“, meint Frank Thelen. Ein Hinweis auf Interesse? Doch die Löwen wollen weitere Zahlen und bekommen sie: Für 48,95 gibt es die Stützfüße für Endkunden, der Fachhandel oder Reha-Kliniken erhalten sie für 27,70 Euro. Die Herstellungskosten liegen bei 18 Euro, könnten aber - je nach Stückzahl - auf 12 Euro sinken laut Produzenten, der zugleich der bestehende Mitinvestor ist. Doch etwas fehlt: der bisherige Umsatz. 60.000 Euro sind es im ersten halben Jahr - bei einer Unternehmensbewertung von zwei Millionen Euro. Da für sie der Bedarf &bdquo;nicht greifbar“ sei, steigt Williams als Erste aus. Kurz darauf folgen auch Carsten Maschmeyer und Janna Ensthaler. Bleiben nur noch Ralf Dümmel und Frank Thelen. Der letzte Interessent sieht ein Problem mit den Paderborner Stützfüßen Noch einmal geht es um die Bewertung. Diese habe, so die Paderborner, im Vorfeld sogar bei 2,9 Millionen Euro gelegen. Deshalb habe der bereits vorhandene Partner bereits 550.000 Euro in die Firma gesteckt. Nach längerem Überlegungen ist auch Dümmel draußen und Thelen die letzte Chance. &bdquo;Die Marge ist das Problem, aber ich finde das Produkt gut“, sagt Thelen. Er sieht einen &bdquo;bombastischen Markt“. Für sein Geld stellt er Bedingungen: So müssten alle Investoren die gleichen Rechte haben, die entwickelten Patente seien als &bdquo;Gut anzusehen“ und er benötige die völlige Transparenz in die Produktion. Vor allem aber möchte er 25 Prozent. Opa Heinz bei Vox: 98-Jähriger zeigt in TV-Show &bdquo;Die Höhle der Löwen“ seine Gehhilfe aus Paderborn Da müssen die Paderborner zuerst mit ihrem vorhandenen Investor sprechen. Wieder in der Pitch-Arena machen sie ein Gegenangebot: 20 Prozent für 300.000 Euro. Das kommt bei Thelen nicht gut an und er sagt schon Nein. Dann kriegt er doch seine 25 Prozent. &bdquo;Wir sind mehr als zufrieden“, sagen die Paderborner. Es schmerzt die Paderborner, dass sie mit ihrer Bewertung herunter gehen müssen Aber waren sie nicht vielleicht doch etwas enttäuscht? &bdquo;Natürlich ist die Anpassung unserer Bewertung auf den ersten Blick etwas, das ein wenig schmerzt“, sagt Battisti. Allerdings überwiege klar die positive Seite. &bdquo;Mit Frank haben wir einen Partner gewonnen, der sehr viele Mehrwerte einbringt.“ Bereits zwei Tage nach der Aufzeichnung saßen Battisti und die anderen Paderborner mit Thelen in Bonn zusammen und haben viele Themen besprochen – unter anderem die Optimierung der Verpackung: &bdquo;Jetzt liegt unser Fokus darauf, unser Produkt möglichst bekannt zu machen und damit vielen Menschen den Alltag etwas zu erleichtern.“ Aktuelle Umsatzzahlen nennt Battisti nicht. Den Start des Streams bei RTL+ vor einer Woche habe man aber schon gemerkt. Die Frage sei nun die Resonanz auf die TV-Ausstrahlung und &bdquo;wenn zwei oder zweieinhalb Millionen Menschen das gucken“, so Battisti. Auch Opa Heinz war auf die Ausstrahlung im Fernsehen gespannt. Ihm gehe es bestens, sagt Battisti. Und er hat gerade seinen mittlerweile 99. Geburtstag gefeiert.

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