Private Waldbesitzer sehen sich in Bad Wünnenberg benachteiligt

Bad Wünnenberg-Fürstenberg. "Gemeinsamkeit", so das Motto, soll helfen, die vielfältigen Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes im Interesse der Allgemeinheit zu erhalten und das Überleben vieler Forstbetriebe zu sichern. Denn die Forstbetriebe sind durch die Bewältigung der bisher eingetreten Waldschäden an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit geraten. Auf Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums und mit der Unterstützung des Deutschen Forstbeirates fanden am Wochenende die 3. Deutschen Waldtage statt. Daran nahmen Waldbesitzer, Mitarbeiter von Forstbetrieben, Forstverwaltungen und politische Vertreter teil. In Fürstenberg waren die heimischen CDU-Abgeordneten Carsten Linnemann (MdB) und Bernhard Hoppe-Biermeyer (MdL), Bad Wünnenbergs Bürgermeister Christoph Rüther sowie Philipp Freiherr Heeremann, Präsident der Vereinigung der Waldbauern in NRW, zu Gast im Forstbetrieb Graf von Westphalen. Die Auswirkungen des Klimawandels seien in den Wäldern angekommen und zu einer existenziellen Bedrohung geworden. &bdquo;Betroffen sind inzwischen nicht nur die Fichte sondern auch andere Baumarten", sagte Johannes Gerst , Leiter des gräflichen Forstbetriebs. Dass die Schäden für viele Waldbesitzer inzwischen zu einer ernsten Bedrohung ihrer Existenz geworden sind, bestätigte von Heeremann. Die Kosten der Schadensbeseitigung seien immens und die eingebrochenen Erlöse reichten zur Deckung der Kosten nicht mehr aus, stimmte Franz-Josef Freiherr von Brenken zu. Holzerlöse fehlen &bdquo;In den nächsten Jahren werden die Holzerlöse aus dem Einschlag der Bäume fehlen, die Sturm und Borkenkäfer vernichtet haben. Gleichzeitig sind aber die Kosten der Wiederbewaldung enorm hoch", Johannes Gerst. Um die Schäden etwas auffangen zu können, brauchten die Betriebe kurzfristige Unterstützung von Seiten der Politik. Doch bisher bleibe diese Unterstützung oftmals aus. Rund 1,5 Milliarden Euro von Bund und Ländeern könnten zwar reichen, die bundesweiten Schadflächen von rund 285.000 Hektar wieder zu bewalden. Aber nicht wenige private und kommunale Betriebe in NRW würden aus dem Wirkungsbereich der Förderprogramme herausfallen. Die Gründe dafür seien vielseitig. So sei ein Großteil der Programme bisher nicht von den sogenannten DE-minimis-Bestimmungen der EU befreit worden und zudem habe das Land NRW als einziges Bundesland die von der EU freigegebenen Mittel mit einer Förderobergrenze pauschal gedeckelt, dieses unabhängig vom tatsächlichen Schadensumfang eines Betriebes. Rund 25 Prozent der Privatwaldflächen in NRW seien selbstverwaltete Familienbetriebe, von denen direkt oder indirekt mehr als 10.000 Menschen leben", unterstrich von Heeremann seine Forderung nach Unterstützung. Wälder des Grafen von Westphalen Zu den mit am schwersten betroffenen Forstbetrieben gehören auch die Wälder des Grafen von Westphalen. Von den rund 3.500 Hektar Wald im Forstbereich Fürstenberg müssten mehr als 500 Hektar neu aufgeforstet werden. &bdquo;Die Förderung im letzten Jahr reicht gerade für die Pflanzungen von einem Hektar Eichenwald", so Gerst. Fördermittel sollten nicht auf Einzelpersonen, sondern auf die Fläche abgestellt werde. Linnemann wie auch Hoppe-Biermeyer zeigten sich in den Gesprächen gut vorbereitet. Bei den offenen Themen sicherten beide zu, diese in weiteren Gesprächen mit den zuständigen politischen Vertretern zu verfolgen. Keine Zustimmung gab es sowohl von Linnemann, Hoppe-Biermeier wie auch von Bürgermeister Rüther für die Bemühungen mancher Waldbesitzer, ihren Einnahmeverlust durch das Aufstellen von Windrädern in den heimischen Wäldern auszugleichen. Das nächste Treffen in diesem Rahmen soll im kommenden Frühjahr stattfinden.

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