Mobilstation soll Stadtkern in Bad Lippspringe entlasten

Bad Lippspringe. Der von Bürgermeister Ulrich Lange geplante Mobilitätshafen mit den dazugehörigen Brücken bekam im vergangenen Jahr zweimal keine Mehrheit im Rat. Mit dem intelligenten Verkehrskonzept wollte Lange - vor allem im Hinblick aufs geplante City-Outlet - die Verkehrsströme in der Kur- und Badestadt besser lenken und die Parkprobleme lösen. Das sahen aber die Fraktionen der FWG, SPD, Linke und der Grünen anders und stimmten gegen das Mobilitätskonzept. Nun hat die Stadt ein neues Konzept in Auftrag gegeben. Aus dem Hafen ist nun eine Mobilstation geworden. Sie soll am Vorderflöß mit einem Parkdeck über drei Ebenen entstehen. 300 Autos sollen dort Platz finden und bei der Realisierung des City-Outlets wird auch der Bau eines weiteren Parkdecks für gut 150 Stellplätze pro Ebene empfohlen. Diese Konzeptstudie stellte Markus Grundmann, Projektleiter des Dortmunder Planungsbüros Planer-Societät, im Ausschuss für Bauen, Planen und Mobilität vor. Sein Planungsbüro hat vorab Ortsbegehungen gemacht und die Situationen für den Fuß- und Radverkehr, den Busverkehr und den motorisierten Individualverkehr, also das Fahren mit dem Auto, analysiert. Zudem wurden die Einpendlerströme, wichtige Ziele und Wegeverbindungen und auch die Geschwindigkeiten im gesamten Stadtgebiet analysiert. Shuttle-Zubringer für Gartenschau und Kliniken Ziel der Mobilstation sei es, den Stadtkern zu entlasten, Verkehre zu bündeln und umweltverträglich umzuverteilen. Die Mobilstation soll ein zentraler Knotenpunkt auf dem Eckgrundstück Zum Strothebach/Am Vorderflöß sein und sowohl Autos und den öffentlichen Nahverkehr als auch Carsharing, Fahrräder und E-Ladesäulen integrieren. Das wurde auch bei einem Workshop im Sommer diskutiert. Die Teilnehmer sehen eine hohe Relevanz eines Shuttle-Zubringers für Gartenschau und Kliniken. Auch gebe es Vorteile für die Einwohner durch ruhenden Verkehr im Industriegebiet und Entlastung des Ortskerns. Auch die Parkraumbewirtschaftung, Durchfahrtsverbote und die Radinfrastruktur seien insbesondere vor dem Hintergrund der Planung des City-Outlets Themen beim Workshop gewesen, wie Grundmann berichtete. Lesen Sie auch: Erneute Ablehnung – Mobilitätsbrücken spalten den Rat in Bad Lippspringe Die Stadt Bad Lippspringe ist wie auch Büren, Leopoldshöhe und Schlangen am Rahmenprojekt &bdquo;Stadträume für neue Mobilität im Urbanland OWL“ beteiligt. &bdquo;Jedes der vier Projekte steht für sich. Wir wollen aber Synergieeffekte nutzen“, sagte Grundmann. Das Projekt umfasse auch ein attraktives und ökologisch nachhaltiges Mobilitätsangebot von Tür zur Tür - unabhängig von der Art des Verkehrsmittels, erklärte er. Fördermittel für alle Maßnahmen stehen in Aussicht Mit der Mobilstation soll das gewährleistet werden. &bdquo;Man soll sich dort auch wohlfühlen, auch der soziale Sicherheitsaspekt ist uns sehr wichtig, zum Beispiel jetzt in der dunklen Jahreszeit muss alles erleuchtet sein“, so Grundmann. Zudem soll die Station nicht nur für Pendler oder Tagesbesucher sein, sondern auch von den Bad Lippspringern genutzt werden. Dort sollen auch attraktive und sichere Infrastrukturen für den Rad- und Fußverkehr angeboten werden. Da das geplante Parkdeck ein wuchtiger Kasten werden könnte, sei es auch wichtig, auf die städtebauliche Integration zu achten. So sollen die Fassaden und die Dächer begrünt werden. Die Parkdecks sollen in Holz-Hybrid-Bauweise mit Holzfassade errichtet und mit PV-Anlagen ausgerüstet werden. An der Mobilstation wird es Barrierefreiheit, einen überdachten Aufenthaltsbereich, Sitzgelegenheiten, öffentliches WC und einen WLAN-Hotspot geben. Auch ein Fahrkartenautomat, Gepäckschließfächer, eine Packstation, Notrufsäule, Videoüberwachung und Lademöglichkeiten für Mobilgeräte gehören zur Ausstattung. Auch Fahrräder können dort gesichert abgestellt und E-Bikes geladen werden. Ebenso könnte dort ein Fahrradverleih mit Anhänger- und Lastenradverleih entstehen. .responsive23-3A4n9AvZc3O574Kw-map-map { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3A4n9AvZc3O574Kw-map-map { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3A4n9AvZc3O574Kw-map-map { padding-top: 142.86%; } } Die Kosten für eine Mobilstation hängen laut Grundmann auch immer von der Ausstattung ab und wie groß das Parkdeck - bis zu fünf Ebenen können entstehen - wird. Fördermittel ständen aber für diese Projekte zur Verfügung. Bei der Mindestausstattung der Mobilstation ist die Förderobergrenze 300.000 Euro, bei den gesicherten Radabstellanlagen stehen 150.000 Euro in Aussicht und für die modulare Parkpalette werden maximal 12.000 Euro pro Stellplatz (maximal 300 Stellplätze) gefördert. Und bis zu 10 Millionen Euro Förderung als Obergrenze seien für alle Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung im Ortskern möglich. Sehr wichtig für das Konzept seien natürlich die Busse, wie Markus Grundmann betonte. Seit August gibt es aber am Vorderflöß keine Bus-Anbindung mehr. Die Neuausschreibung erfolgt erst 2026, ein Neuvertrag würde sogar bis 2028 dauern. &bdquo;Wir sind aber mit dem NPH im Austausch. Wenn das City-Outlet realisiert wird, wäre eine Fahrplanänderung auch eher möglich“, sagte der Projektleiter. Die Eröffnung des City-Outlets ist für Herbst 2026 geplant, wie die Projektgesellschaft noch im August mitteilte. Lesen Sie hier: Erhalten Sie die aktuellen News der NW Paderborn jetzt per WhatsApp!

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