Inventar unter dem Hammer: Vorerst letzte Saison im Bad Lippspringer Freibad beendet

Bad Lippspringe. Es war die letzte Schwimmsaison vor dem großen Neubau. Und sie endete mit einer neuen Rekordzahl: Insgesamt 49.054 Schwimmfreunde haben 2024 das Bad Lippspringer Freibad besucht. Die &bdquo;Abschwimm-Party“ weckte bei vielen Gästen nostalgische Erinnerungen. Mit dem geplanten Neubau der Freizeitanlage am Bad Lippspringer Kurwald endet offiziell auch der Betriebsführungsvertrag zwischen der Stadt Bad Lippspringe und der benachbarten Westfalen-Therme. Zur symbolischen Schlüssel-Rückübergabe an Bürgermeister Ulrich Lange war mit den Geschäftsführern Norbert Leibold und Robin Stork sowie Center-Manager Kai Meyer die Führungsspitze der Therme erschienen. Trotz kurzer Regenschauer und Temperaturen von nur 13 Grad lockte das warme Thermalwasser noch einmal etwa 300 Gäste in die 1936 erbaute Bad Lippspringer Batze - darunter viele Dauerkarten-Inhaber. Der Abschied ist bei vielen mit Wehmut verbunden: &bdquo;Das große 50-Meter-Schwimmbecken wird mir schon fehlen“, sagte Sabine Rüngener. &bdquo;Gleichzeitig sehe ich dem neuen Freibad mit Vorfreude entgegen.“ Geplantes Mehrzweckbecken ist nicht unumstritten Im Mittelpunkt der neuen Planung steht ein Mehrzweckbecken, das - anders als bis jetzt - auch Nicht-Schwimmern zur Verfügung steht. Die Folge: Die Zahl der bisher sechs Schwimmbahnen wird mit dem Neubau auf vier reduziert. Dieses Planungsdetail ist speziell unter sportlich aktiven Freibadbesuchern nicht unumstritten. Bauamtsleiterin Tanja Berghahn-Macken verweist in diesem Zusammenhang aber auf den Förderbescheid des Landes Nordrhein-Westfalen hin, der den Bau des Mehrzweckbeckens zwingend zur Bedingung macht. Das 9,6 Millionen Euro teure Projekt wird staatlicherseits immerhin mit einem finanziellen Zuschuss von 5,4 Millionen Euro unterstützt. Lesen Sie auch: Letzte Badesaison im Bad Lippspringer Freibad vor der Abrissparty Das 875 Quadratmeter große Mehrzweckbecken besteht aus vier 50-Meter-Bahnen, einem Sprungturm, einer Breitrutsche im Nichtschwimmerbereich sowie einem Wellness-Angebot mit Wasserfall und Massagedüsen. Zusätzlich sollen ein Holz- sowie ein Sonnendeck am Becken installiert werden. Auch an die kleinen Besucher haben die Planer gedacht. Ihnen steht künftig ein eigener 85 Quadratmeter großer Badebereich plus Spielfläche zur Verfügung. Als Höhepunkt kommt das Schwimmbad-Inventar unter den Hammer Höhepunkt der Abschwimm-Party war eine unterhaltsame Versteigerung, bei der neben 15 Sonnenliegen auch mehrere Sitzgarnituren, Rettungsringe sowie der eine oder andere Mülleimer unter den Hammer kamen. Der Erlös sollte dem Bad Lippspringer Schwimmverein zugutekommen, der an diesem Tag eigens auch einen Waffelstand aufgebaut hatte. Lesen Sie auch: Neues Thermal-Freibad in Bad Lippspringe wird deutlich teurer Mit Auktionator Stefan Bunse hatten die Veranstalter eine sehr gute Wahl getroffen. Er bescherte dem Schwimmverein eine Gesamteinnahme von 782 Euro. Schlagfertig und immer amüsant schaffte es Bunse immer wieder, die Bieter-Angebote in ungeahnte Höhen zu treiben. Zwei Sonnenliegen wechselten zum Beispiel für 75 Euro (Spitzengebot) den Besitzer. Ulrich Lange - dieses Mal als Privatmann unterwegs - ergatterte für die Landjugend einen Mülleimer, der dem Gesicht nach an einen Braunbären erinnerte. Zum echten Ladenhüter entwickelte sich dagegen eine Vierer-Sitzgruppe mit Kleiderhaken. Es blieb am Ende beim Startgebot von gerade einmal fünf Euro. Schwimmbad-Abriss startet gegen Ende des Jahres Und wie geht es jetzt weiter? Vor dem Abbruch der einzelnen Gebäude gibt es noch das große Ausräumen. Inventar, das auch in Zukunft noch gebraucht und verwendet werden kann, wird für eine Übergangszeit eingelagert. Zum Ende des Jahres 2024 sollen dann die eigentlichen Abrissarbeiten starten, anschließend folgt der Neubau. Läuft alles nach Plan, wird das Bad Lippspringer Thermalbad in der Badesaison 2026 wieder öffnen. Einige Badegäste machen sich bereits Gedanken, wo sie in der kommenden Saison ihre Schwimmbahnen ziehen können. Das Freibad im benachbarten Schlangen wäre da sicherlich eine Alternative. Aber offensichtlich nicht die Einzige. Aktuell überlegt die Stadt, eine erfolgreiche Aktion aus der Corona-Zeit neu zu starten. Damals, 2021, hatte sich der Stadtrat gegen eine &bdquo;provisorische Inbetriebnahme des Themal-Freibads“ ausgesprochen. Stattdessen wurde mit der Westfalen-Therme ein Vertrag geschlossen, der städtischerseits den Kauf von bis zu 50.000 Eintrittskarten zum Vorzugspreis vorsah. Erste Überlegungen für die Zeit ohne Freibad in Bad Lippspringe Der Kauf einer Eintrittskarte berechtigte zum dreistündigen Schwimmvergnügen in der Therme. Der Besuch der Sauna war dagegen von dem Angebot ausgeschlossen. Auch für die Frühschwimmer gab es eine besondere Offerte: Sie konnten morgens das Sportbecken der Therme an fünf Tagen die Woche nutzen. &bdquo;Das sind nur erste Überlegungen“, machte Bauamtsleiterin Tanja Berghahn-Macken gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“ deutlich. Ob sie tatsächlich realisiert werden, sei aktuell völlig offen. Letztlich müsste der Rat dem auch zustimmen. Das Thema soll in den nächsten Sitzungen eingebracht werden.

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