Künstlerin zeigt in Bad Lippspringe Gesichter der Klimakrise

Bad Lippspringe. Zwischen Kiribati und Bad Lippspringe liegen 14.000 Kilometer Luftlinie. Im nächsten Sommer rückt die Südsee aber näher an die Badestadt. Zumindest die Sorgen des Inselstaats und anderer weit entfernter Regionen. Mit einem groß angelegten Kunstprojekt zur Klimakrise will der Kulturfonds Bad Lippspringe 2025 ein Ausrufezeichen setzen – und präsentiert über den Sommer großformatige Fotos, die zum Nachdenken anregen sollen. Die Hamburger Künstlerin Barbara Dombrowski war in Kiribati, aber auch in anderen entlegenen Ecken des Planeten, an sogenannten Kipppunkten des Klimawandels. Unter dem Titel &bdquo;Tropic Ice“ (engl. tropisches Eis) zeigt sie Porträts von Menschen aus indigenen Kulturen. Über ausdrucksstarke Gesichter will sie den Bezug zur weltweiten Klimakrise herstellen. &bdquo;Wir Menschen sind alle miteinander verbunden. Unser Handeln im globalen Norden hat Einfluss auf die Menschen ganz woanders“, sagt Dombrowski bei der Vorstellung des Bad Lippspringer Projekts im Kongresshaus. Die Sache ist ihr Herzensthema. Vom 27. Juni bis 24. August präsentiert der Kulturfonds, ein privat organisierter Verein, das zweite große Kunst-Projekt in der Stadt. Premiere war 2023 die &bdquo;Blaue Burg“ des Kölners HA Schult. Idee des nun kommenden Klima-Foto-Vorhabens ist laut den Initiatoren, mit dem Blick auf naturnah lebende Völker mehr über die Welt zu erfahren. Zwei Parks stehen im Mittelpunkt Zentrales Element von &bdquo;Tropic Ice“ soll im Arminiuspark eine Kreis-Installation von 35 großformatigen Bildern auf Textilbannern sein, die Besucher anziehen sollen. Zu sehen sind Menschen aus Ecuador, die am Amazonas leben, aber auch Bilder aus Ost-Grönland, von Massai sowie mongolische Nomaden aus der Wüste Gobi. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen von den Reisen zu indigenen Gemeinschaften hat Dombrowski mittlerweile auch zu einem Buch verarbeitet. Ziel der Lippspringer-Projektwochen soll 2025 sein, Menschen anzustupsen und in Bewegung zu bringen, denn das zweite Zentrum mit Dombrowskis Bildern ist der Ehrenhain am Eingang zur Gartenschau. Beide Bereiche – Arminiuspark und Ehrenhain – sollen unter dem Titel &bdquo;Von Park zu Park“ durch eine Reihe von Bildmotiven in der Fußgängerzone verknüpft werden. &bdquo;Auf diese Weise wird das Thema in der ganzen Innenstadt präsent. Gemeinsam mit der Künstlerin wollen wir die Bevölkerung zu Dialogen einladen und auf empathische Art veranschaulichen, dass der Klimawandel uns alle betrifft und dass alles zusammenhängt“, erläutert der Vorstand des Kulturfonds mit Ulrich Lange, Achim Schäfer, Iris Hölscher und Matthias Hack. Auch Wertschöpfung für den Innenstadt-Handel soll auf diese Weise erreicht werden. .responsive23-uCJ1V5rJojNxLlnT-map-kunstinstallation-bad { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-uCJ1V5rJojNxLlnT-map-kunstinstallation-bad { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-uCJ1V5rJojNxLlnT-map-kunstinstallation-bad { padding-top: 142.86%; } } Barbara Dombrowski hat einst in der Werbung und als Fotografin für journalistische Magazine gearbeitet. Mittlerweile lebe sie aber nahezu ausschließlich von der Kunst. Ihre Bilder hat sie schon mehrfach publikumswirksam präsentiert. Bekannteste Installation waren nach eigener Einschätzung die an Eisbergen in Grönland angebrachten Bilder des Achuar-Volks aus Ecuador. Zuletzt gab es mehrere ihrer Arbeiten auch im Botanischen Garten der US-Metropole Miami zu sehen. Auffällig: Dombrowski zeigt keine Katastrophenbilder, sondern konzentriert sich auf die Begegnung mit Menschen. Schulen sollen einbezogen werden Die Kreis-Installation war auch schon in Deutschland zu sehen. Im September 2019 wehten die großen Motive am Hambacher Forst in der Nähe der Abbruchkante zum Braunkohlerevier. Von sich selbst sagt die Kultur-Natur-Aktivistin, dass sie nicht mit erhobenem Zeigefinger den Klimaschutz voranbringen will, sondern auf Wandel durch Einsicht hofft: &bdquo;Wir haben in der industrialisierten Welt eine Mensch-Natur-Beziehungskrise und müssen diese Beziehung wieder herstellen.“ Damit das in Bad Lippspringe gelingt, sollen die Schulen einbezogen werden. Roswitha Hillebrand, Schulleiterin der Gesamtschule Bad Lippspringe, wirbt für eine Kooperation. Die Gespräche mit dem Kulturfonds laufen bereits an: &bdquo;Damit können wir von den Jüngsten bis zur Oberstufe viele Schüler in verschiedensten Fächern ansprechen. Wir freuen uns drauf.“ Sponsor der pädagogischen Arbeit ist das MZG in Bad Lippspringe, als Hauptsponsor begleitet der örtliche Windkraftprojektierer LSF die Installation.

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