3,5 Millionen für das erste Bürgerwindrad bei Marienloh

Bad Lippspringe/Marienloh. Der Bau der regional ersten Bürger-Windkraftanlage in Marienloh rückt näher: Private Investoren haben sich nach aktuellem Stand um Anleihen im Gesamtwert von 3,5 Millionen Euro beworben. Federführend bei dem ehrgeizigen Projekt ist die Bürger-Energie-Genossenschaft Bad Lippspringe-Schlangen. Deren Vorstand und Aufsichtsrat hatten bereits Ende 2023 per Satzungsbeschluss die notwendigen rechtlichen Weichen gestellt. Erst vor wenigen Wochen ist an der Gemarkungsgrenze Marienlohs zur Nachbarstadt Bad Lippspringe mit dem Bau von fünf neuen Windkraftanlagen begonnen worden. &bdquo;Aktuell sind die ersten notwendigen Erdarbeiten und Infrastruktur-Maßnahmen an der Reihe“, macht Sascha Gödecke, Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft, deutlich. Das Windrad soll 166 Meter hoch sein Eines der Windräder soll eine Bürger-Windkraftanlage (Typ Enercon E 160) sein. Der geplante Standort befindet sich – grob skizziert – in einem Bereich zwischen dem Marienloher Sportlerheim und dem Kleehof. Die Nabenhöhe soll 166 Meter betragen. Die Leistung der Anlage liegt laut Beschreibung bei 5,56 Megawatt. Für den Bau der fünf Marienloher Windräder zeichnet eine Investorengruppe verantwortlich. Von ihr stammt auch die Idee für eine Bürger-Windanlage. Robert Füller ist einer der Investoren und erklärt das gemeinsame Anliegen: &bdquo;Uns ist es wichtig, die Akzeptanz der Bevölkerung für den weiteren Ausbau der Windenergie zu erhöhen.“ Eine Bürger-Windkraftanlage, an der möglichst viele Menschen aus der Region partizipieren, &bdquo;könnte dazu ein wichtiger Beitrag sein“. Die Bürger-Energie-Genossenschaft Bad Lippspringe-Schlangen hat in den vergangenen zwei Monaten kräftig die Werbetrommel für das Projekt gerührt und ist dabei offensichtlich sehr erfolgreich gewesen: Speziell die drei öffentlichen Info-Veranstaltungen seien auf ein großes Interesse gestoßen. Ab 1.000 Euro kann jeder Teil der Genossenschaft sein Die erste fand Ende Mai im Marienloher Sportlerheim statt, Anfang Juni folgte eine zweite in der Volksbank Schlangen. Nur wenige Tage später gab es dann noch eine Online-Veranstaltung. &bdquo;Zusammengerechnet dürften es mehrere Hundert interessierte Besucher gewesen sein, die unserer Einladung gefolgt sind“, bilanziert Gödecke zufrieden. Auch Informationsbroschüren und Flyer hätten die erhoffte Wirkung erzielt. Letztendlich entscheidend war aber die Frage: Würden sich genügend Menschen aus Marienloh und den direkten Anrainerkommunen um einen Anteil an der Bürger-Windkraft-Anlage bewerben. &bdquo;Schon mit einer Einlage von 1.000 Euro konnte man Teil der Genossenschaft werden“, so Gödecke. Das Ergebnis überraschte selbst Optimisten: &bdquo;Bis zum Fristende am 15. Juli gingen 450 Aufnahmeanträge bei uns ein“, zeigte sich der Vorstand der Energie-Genossenschaft betont zufrieden. Die Mitgliederzahl der Bürger-Energie-Genossenschaft erhöhte sich demzufolge zwischen Mai und Juni von bisher 101 auf insgesamt 550.Noch wichtiger: Alte und neue Mitglieder hätten zugesagt, sich mit einer Gesamtsumme von 3,5 Millionen Euro am Bau des neuen Marienloher Bürger-Windrads zu beteiligen. Neben vielen Mindest-Anteilen von 1.000 Euro gab es Gödecke zufolge auch größere Anteil-Summen von bis zu 50.000 Euro. Gödecke hat sich auch Gedanken zur möglichen Motivation der Anteilseigner gemacht: &bdquo;Hier kommen mehrere Überlegungen zusammen. Neben der Aussicht auf eine gute Rendite spielt dabei natürlich auch der Gedanke eine Rolle, einen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.“ www.unsere-beg.de

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