Oberstufencampus der Bad Lippspringer Gesamtschule zieht in die Auguste-Viktoria-Klinik

Bad Lippspringe. Noch vor vier Jahren drohte der 1901 erbauten gut 270 Meter langen Auguste-Viktoria-Klinik der Abriss. Nun ist die ehemalige Lungenheilanstalt wieder mit Leben gefüllt. Die Kolping-Kita ist bereits im Februar eingezogen und nun folgte auch der Oberstufencampus der Gesamtschule. Dieser – wie Schülersprecher Noah Kostas und Bürgermeister Ulrich Lange beide betonten – Meilenstein der Bad Lippspringer Bildungsgeschichte ist am Freitagmorgen feierlich eingeweiht worden. Auf über 2.000 Quadratmetern und über vier Etagen ist nun Platz für die Oberstufenschüler – alles ist barrierefrei über einem Aufzug zu erreichen. Unter anderem neun Kurs- und Fachräume stehen den Schülern zur Verfügung, im Dachgeschoss ist noch ein offener Lernbereich und das Lehrerzimmer auch mit einer gemütlichen Couchsitzecke ausgestattet. &bdquo;Wir erweitern mit dem Oberstufencampus nicht nur unsere Kapazitäten, alles ist auch auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Wir haben die modernste Ausstattung – darauf sind wir stolz“, sagte der Schülersprecher. Auch Landrat Christoph Rüther war fasziniert, was in nur einem Jahr Bauzeit alles geschaffen wurde und lobte Ralf Eckel, stellvertretend für das fünfköpfige Investorenteam. Die Investoren hatten im Herbst 2021 die baufällige, historische Immobilie samt des 37.000 Quadratmeter großen Grundstücks von der Stadt erworben – und viele Ideen. Sehr viele davon wurden bereits umgesetzt. &bdquo;Wir sind fünf Freunde, sonst funktioniert so ein Projekt nicht“, sagte Eckel, der zusammen mit Wilhelm Peters, Martin Henkel, Christian Hafer und Guido Hentze die AVK Immobilien GmbH gegründet hat. Gesamtschule hatte es anfangs sehr schwer Schulleiterin Roswitha Hillebrand blickte in der ehemaligen evangelischen Kapelle, die nun als schmucke Aula dient, auch auf die schwere Anfangsjahre der Gesamtschule zurück. Vor elf Jahren wurde mit 120 Schülern die damals umstrittene Gesamtschule im ehemaligen Hauptschulgebäude gestartet. &bdquo;Vielen Unkenrufen zum Trotz, hat es funktioniert. Unsere Schule ist mehrfach ausgezeichnet worden und wächst immer weiter – die Räumlichkeiten reichen schon länger nicht mehr aus. Wir sind auch eine Ganztagsschule und daher auch ein Lebensraum“, freut sie sich, dass der Schule nun noch mehr Raum gegeben wird. Noch vor einem Jahr war offen, wie und wo man mehr Platz für die Gesamtschule schaffen könnte, so Bürgermeister Ulrich Lange. Im Mai 2023 sei spontan die Idee aufgeploppt, den Oberstufencampus in der August zu verorten. Dann sei alles ganz schnell gegangen. &bdquo;Sicher gab es auch Kritik, denn eine Schule mit zwei Standorten ist nie ganz einfach. Aber auch dank der Investorengruppe können wir nun einen einmaligen ersten Schultag feiern“, sagte Lage und blickte auch noch in die Zukunft: &bdquo;Der Oberstufencampus soll die sprudelnde Quelle sein, aus der ein ganz neues Stadtquartier entstehen kann.“ Viel Lob gab es auch von Petra Hakenberg, Dezernentin der Bezirksregierung. &bdquo;Ich habe schon viele Oberstufen gesehen, aber diese hat einen ganz besonderen Charakter. Es wird eine richtig tolle Arbeitsstätte mit vielen verschiedenen Räumen. Und es wird sich herumsprechen, dass man hier vor Ort das Abitur machen kann – es ist gleichwertig wie das Abitur an einem Gymnasium“, hob Hakenberg hervor. Kleines E-Auto zum Überbrücken der Schulstandorte Immer nah dran an den Entwicklungen der Gesamtschule war und ist auch der Schulausschussvorsitzende Hans-Jürgen Schaefer. &bdquo;Noch vor vier Jahren war die Auguste dem Verfall übergeben, der Weg bis hierhin war nicht einfach. Aber dank der Investorengruppe ging es Bauabschnitt für Bauabschnitt nach vorne. Es herrscht nun frischer Wind in alten Mauern“, so Schaefer. Am Ende des Festaktes unterzeichneten noch drei Kooperationspartner Verträge mit der Schule. Die DLRG-Ortsgruppe Bad Lippspringe, der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes und die Klinik Martinusquelle arbeiten künftig eng mit der Gesamtschule zusammen. Und Bürgermeister Ulrich Lange hatte noch etwas Besonders zu verschenken. Anstatt des sonst üblichen Flachgeschenkes, übergab er einen Autoschlüssel an die Schulleiterin für ein kleines E-Auto, um die Wege der nun zwei Schulstandorte immer flott und vor allem fast klimaneutral zu überbrücken.

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