Bad Lippspringe

Bad Lippspringes Stadtfest soll wieder Spaß machen

In der Badestadt laufen trotz Pandemie schon die Planungen für einen Neustart der Kirmes und ihres Rahmenprogramms. Bürger sollen sich einbringen.

Die Fahrgeschäfte gibts noch, doch das Flair ließ zuletzt beim Bad Lisppringer Stadtfest zu wünschen übrig. | © Martin Davies

14.12.2020 | 14.12.2020, 11:30

Bad Lippspringe. Das Stadtfest ist schon lange kein Glanzlicht mehr im Veranstaltungskalender von Bad Lippspringe. Bürgermeister Ulrich Lange (CDU) wie auch der Kultur- und Wirtschaftsförderungsausschuss möchten das ändern und setzen dabei auf die aktive Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger.

Die Ausschussvorsitzende Barbara Mikus (CDU) erinnert sich noch gerne an die Zeit zurück, als regelmäßig im Oktober Stadtfest und Herbstkirmes viele tausend Besucher in die Kur- und Badestadt lockten: "Der historische Umzug am Stadtfest-Sonntag war schon etwas ganz Besonderes", sagt Mikus, um dann schnell hinzuzufügen: "Aber leider ist das schon eine ganze Weile her."

Bürgermeister Ulrich Lange sieht das ähnlich: Der 56-Jährige hatte sich bereits unmittelbar nach seiner Wahl dafür stark gemacht, die örtliche Herbstkirmes neu zu beleben. Er bezeichnete es schon damals als "Fehler, dass der ursprüngliche Standort in der Nähe des Arminiusparks ohne Not aufgegeben wurde". Bekanntlich fand die Kirmes zuletzt hauptsächlich im oberen Teil der Fußgängerzone Richtung Gartenschaugelände statt.

Auch der Frühschoppen wurde gestrichen

Nach und nach sind auch beliebte Programm-Höhepunkte aus dem Kirmeskalender verschwunden. Nicht nur der Festumzug am Stadtfest-Sonntag wird nach Ansicht des neuen Bürgermeisters bis heute schmerzlich vermisst. Gleiches gelte für die große Tombola, bei der es sogar Fahrräder, Reisen oder einen leckeren Schinken zu gewinnen gab. Zuletzt fiel auch der bayrische Frühschoppen der Streichliste zum Opfer.

Anni Hossfeld war lange Zeit FDP-Ratsmitglied und gehört dem Ausschuss heute als beratendes Mitglied an. Die vor wenigen Jahren getroffene Entscheidung, das Stadtfestkomitee aufzulösen, ist für sie bis heute nur schwer nachvollziehbar. In dem Gremium saßen Vertreter aus Stadt, Vereinen und Schaustellern zusammen und bereiteten Jahr für Jahr das Kirmesprogramm vor.

Tatsächlich wurde das Stadtfestkomitee 2016 aufgelöst. Die Organisation der Veranstaltung ging auf den Fachbereich Stadtmarketing über. Für die notwendigen Absprachen mit den Schaustellern zeichnet dagegen weiterhin das örtliche Ordnungsamt verantwortlich.

Stadt braucht Unterstützung der Bürger

Bürgermeister Lange will das ändern und setzt auf das Engagement und die Mithilfe möglichst vieler Menschen: "Wenn ein Neuanfang unserer Herbstkirmes wirklich gelingen soll, braucht die Stadt in Zukunft die Unterstützung der örtlichen Vereine sowie möglichst vieler Bürger." Er hofft, dass sich ähnlich wie beim Stadtfestkomitee eine Gruppe interessierter Menschen findet, die das Stadtfest nicht nur retten, sondern auch neu beleben will. "Es gab bereits einige vielversprechende Rückmeldungen und Vorschläge", so Lange. Weitere Interessierte können sich beim Bürgermeister per E-Mail melden unter ulrich.lange@bad-lippspringe.de.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Marius Peters erinnerte daran, dass viele Schausteller in Bad Lippspringe wohnen oder hier mit ihrem Unternehmen ansässig sind. "Auf ihr Know-how und ihr Wissen sollten wir bei den weiteren Planungen auf keinen Fall verzichten", so sein Appell.

Auf erste starke Impulse für ein neues Stadtfest hofft auch Barbara Mikus schon im kommenden Jahr. Den großen Wurf erwartet sie aber erst nach Ende der Corona-Krise: "Es wäre schön, wenn wir unsere Herbstkirmes 2022 wieder ganz groß feiern könnten. Das wäre nicht nur eine Bereicherung für die Stadt, sondern auch für die ganze Region."