Eggebad ist Energiefresser

Dank Fördermittel: Hallenbad in Altenbeken wird nun komplett energetisch saniert

Das Land NRW und die EU unterstützen das Projekt mit insgesamt knapp 2,4 Millionen Euro. Was nun alles gemacht werden soll.

Das Hallenbad in Altenbeken stammt von 1972 und ist aus energetischer Sicht dringend zu erneuern. | © Uwe Müller

Uwe Müller
14.05.2024 | 14.05.2024, 19:05

Altenbeken. Noch im Dezember 2022 wurde im Rat der Eggegemeinde diskutiert, wie das 1972 erbaute Hallenbad auf den neuesten energetischen Stand gebracht werden kann. Denn das Eggebad ist ein großer Energiefresser. Der durchschnittliche jährliche Energiebedarf lag bei etwa 326.000 Kilowattstunden. Zwei Möglichkeiten wurden damals vorgestellt – nur die veraltete Lüftungstechnik ersetzen oder eine ganzheitliche Sanierung, die mehr als 50 Prozent der Energiekosten einsparen könnte.

Obwohl noch keine Fördermittelzusagen da waren, gingen die Ratsmitglieder ins Risiko und stimmten für die damals rund 1,4 Millionen Euro teure Rundum-Sanierung. Ihre Risikobereitschaft wird nun belohnt. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie am Dienstag mitteilte, bekommt die Gemeinde Altenbeken knapp 2,4 Millionen für die Sanierung. Damit kann das Eggebad nun komplett energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden.

„Das Bad ist technisch absolut überaltert und eine Sanierung ist längst überfällig. Ohne die notwendigen Sanierungsmaßnahmen hätte das Eggebad keine zehn Jahre mehr überlebt. Und ohne die 80–Prozentförderung hätten wir uns die Sanierung nicht leisten können, das kann man ganz deutlich so sagen. Insofern können wir uns wirklich sehr glücklich schätzen, dass unser Förderantrag erfolgreich war“, so Bürgermeister Matthias Möllers.

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Gesamtkosten für Sanierung belaufen sich auf 3 Millionen Euro

Aktuell belaufen sich die Gesamtkosten für die Sanierung auf etwa 3 Millionen Euro, wie die Gemeinde mitteilte. Unter anderem sollen die Keller- und Außenwände gedämmt, Fenster und Türen erneuert und die Lüftungsanlage ausgetauscht werden. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorge in Verbindung mit einer Solarthermie-Anlage künftig für die Beheizung des Bades. Außerdem soll Strom aus einer Fotovoltaikanlage des angrenzenden Schulgebäudes genutzt werden.

EU und Land unterstützen das Projekt mit Geld aus dem Förderangebot „Energieeffiziente Öffentliche Gebäude“ im Rahmen des EFRE/JTF-Programms. Es sei das erste Projekt der im Jahr 2023 gestarteten Förderung.

„Wir brauchen öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder für eine lebendige Gemeinschaft in unseren Städten und Gemeinden. Wir sollten daher alles dafür tun, diese Einrichtungen für die Bürgerinnen und Bürger auf den aktuellen energetischen Stand zu bringen und klimagerecht umzubauen“, sagte NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, die anfügte: „Ich freue mich daher sehr, dass in Altenbeken nun das erste Projekt unseres Förderangebots startet – und im Altenbekener Hallenbad auch in Zukunft Kinder Schwimmen lernen können.“

Das Eggebad wurde 1972 erbaut

Das Eggebad mit drei 25-Meter-Bahnen wurde 1972 erbaut und seitdem kaum erneuert. Es befindet sich direkt am Schulzentrum und wird von den Schülern, verschiedenen Vereinen sowie von Bürgern genutzt.

Der Förderantrag wurde federführend von Ralf Niemann erarbeitet. „Alleine die Vorarbeiten für die Antragsstellung waren sehr umfangreich. Wir haben bereits im Herbst 2022 begonnen, die erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen und konnten so unmittelbar zur Öffnung des Förderfensters im September 2023 den Antrag stellen.

Die Sanierung des Hallenbades ist landesweit das erste Projekt, das eine Förderzusage bekommen hat. Das macht uns besonders stolz und zeigt, dass sich die Vorbereitungen gelohnt haben“, berichtet Niemann. Weiter ergänzt er, man sei sich von Anfang an bewusst gewesen, dass nur die schnellsten Kommunen eine Chance auf die begehrten Fördermittel haben, denn diese würden nach dem Windhundprinzip vergeben.

Klimaschutzmanagerin lernte imEggebad das Schwimmen

Über die nun mögliche Sanierung freut sich auch Klimaschutzmanagerin Verena Wildenhues. Die Umstellung auf regenerative Energien und die umfassenden Sanierungsmaßnahmen seien ein wichtiger Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes. „Ich selbst habe als Kind im Eggebad Schwimmen gelernt. Durch die Sanierung können wird das Hallenbad klimafreundlich und effizient gestalten und fit für die Zukunft machen, damit auch künftigviele Kinder hier in Altenbeken ihr Seepferdchen machen können.“

Wie die Gemeinde mitteilte, wird sie in den nächsten Wochen mit den Planungen und Ausschreibungen für die Umbaumaßnahmen beginnen. Der Start der Sanierungsarbeiten ist für Frühjahr/Sommer 2025 vorgesehen. Während dieser Arbeiten wird das Eggebad für mehrere Monate geschlossen sein.