„Wir sind mehr“: Rund 300 Menschen protestieren in Altenbeken gegen die AfD

Altenbeken. Bereits aus einiger Entfernung konnte man am Samstag auf dem Altenbekener Marktplatz eine farbenfrohe Ansammlung Hunderter Menschen erblicken. Flaggen, Banner, Schilder und Aufkleber prägten den Platz bei der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche, nicht unweit vom Bahnhof. Die Veranstaltung des &bdquo;Aktionsbündnisses für Demokratie Altenbeken“, dem sich die &bdquo;Allianz gegen Rechts Altenbeken“ in Kooperation mit dem Paderborner &bdquo;Bündnis gegen Rechts“ angeschlossen hatte, war als Reaktion auf die Kundgebung des AfD-Kreisverbandes Paderborn ausgerichtet worden. Das Aktionsbündnis, das aus den Ratsfraktionen der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, und ABA/FDP gebildet wurde, hatte dazu aufgerufen, für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzustehen. Dem Aufruf folgten Hunderte Menschen. Nach Angaben der Veranstalter und der Polizei seien in etwa 300 Menschen vor Ort gewesen, um im Kampf gegen Extremismus ein Zeichen zu setzen. Dem gegenüber standen ungefähr 40 Personen bei der Kundgebung der AfD. In Altenbeken sei kein Platz für Extremisten &bdquo;Wir sind mehr“, sprach Altenbekens Bürgermeister Matthias Möllers zu den anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern. &bdquo;Wir treten den vermehrten antisemitistischen und rassistischen Äußerungen sichtbar entgegen.“ Ursula Kaibel vom Aktionsbündnis für Demokratie Altenbeken und Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, sagte, in Altenbeken sei kein Platz für Extremisten. Es liege in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit einzustehen. Wie ein solches Einstehen aussehen könne, schlug Nele Czaniera, Vorsitzende des Paderborner SPD-Kreisverbandes, vor: &bdquo;Die politische Teilhabe kann mit der Mitgliedschaft in einer demokratischen Partei beginnen“. Der AfD müsse der &bdquo;Nährboden“ genommen werden, so die 25-Jährige weiter. &bdquo;Wir haben die Wahl“, appellierte Czaniera und meinte damit die Europawahlen am 9. Juni. Die vermeintlich stille Mitte ist nicht mehr leise Die Rednerbeiträge wurden immer wieder durch Gerassel und Pfiffe in ihren Inhalten unterstützt. So sollte die parallel abgehaltene Kundgebung der AfD gestört werden. Dort konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Reden von Marvin Weber, Kreissprecher der AfD Paderborn, dem Europalistenkandidaten Jens Kestner sowie von Maxim Dyck, LWL-Abgeordneter, anhören. Die friedliche Gegenveranstaltung füllte trotz des wechselhaften Wetters den Marktplatz. Die dort vertretene Vielfalt sei wichtig für Deutschland, so auch Bernhard Hoppe-Biermeyer, Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages. &bdquo;Besonders Paderborner Unternehmen sind auch auf Migration angewiesen“, sagte der Politiker. Die AfD behaupte, die schweigende Mehrheit zu vertreten, doch die Veranstaltung am Samstag zeige: Die vermeintlich stille Mitte sei nicht mehr leise. Insbesondere aber stehe sie &bdquo;nicht auf Seite der AfD, sondern hinter der freiheitlich demokratischen Grundordnung“, führte Hoppe-Biermeyer weiter aus. Die Allianz gegen Rechts Altenbeken lädt darüber hinaus dazu ein, am 25. Mai das 75. Jubiläum des Grundgesetzes an der katholischen Kirche zu feiern. &bdquo;Gemeinsam stehen wir gegen Rechts, gemeinsam stehen wir für das Grundgesetz“, bekundete Manfred Lummer, Sprecher der Allianz. Bis spät in den Samstagnachmittag hinein war der Marktplatz von Altenbeken gefüllt. Ganz nach dem Motto: &bdquo;Altenbeken ist bunt – nicht braun“.

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