Investitionen für attraktive Urlaubsregion auch an der Egge

Altenbeken. Urlaub machen im Teutoburger Wald steht sicher bei vielen Menschen nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste. Aber dennoch ist der Tourismus- und Freizeitsektor ein Milliardengeschäft und Jobmotor für OWL. Noch. Denn diese Region droht, von anderen abgehängt zu werden. Doch dagegen soll nun etwas getan werden. Gemeinsam haben viele Städte und Gemeinden ein Managementkonzept aufgestellt. Auch Altenbeken ist mit dabei, um die Neuausrichtung des Tourismus zu entwickeln. Aber das kostet. &bdquo;Andere Regionen wie zum Beispiel das Sauerland, der Harz oder die Eifel haben sich bereits zukunftsorientiert aufgestellt, haben viel Geld in die Digitalisierung gesteckt. Sie haben aber auch ein ganz anderes Budget als wir in OWL“, erklärt Marion Wessels, Tourismusverantwortliche der Gemeinde, den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Tourismus und Kultur. Während die Landestourismusstrategie ein Budget von 1,5 Millionen Euro empfiehlt und übrige Urlaubsziele in NRW über Budgets zwischen 1 bis 2,5 Millionen Euro verfügen, steht dem Teutoburgerwald Tourismus nur 590.000 Euro zur Verfügung – ohne Fördermittel. Im Teutoburger Wald sei man daher sowohl finanziell als auch mit der personellen Ausstattung nicht konkurrenzfähig. &bdquo;Wir haben aber genug Potenzial hier, wir müssen es nur ausschöpfen“, so Wessels. Bei der Neuausrichtung wird sich orientiert am Vorschlag des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (Dwif). Die Urlaubsregion Teutoburger Wald soll als starke Tourismusmarke bekannter werden, wodurch mehr Gäste auf die Region und damit auch auf das Paderborner Land aufmerksam werden. Aus dem EFRE-Projekt &bdquo;Zukunftsfit Digitalisierung“ geht hervor, dass es eine neue Aufgabenverteilung zwischen Teutoburger Wald Tourismus, den Kreisen und Kommunen geben muss und dass deutlich mehr investiert werden muss. Laut der Dwif sei eine Veränderung dringend nötig,weil die Bekanntheit dieser Region stagniere, sich die Nachfrage bei den Wettbewerbern stärker entwickle und die Gästezufriedenheit sinke.Altenbeken auf allen Kanälen erlebbar machen Aus dem EFRE-Projekt ist inzwischen ein Regionale-Projekt geworden, dessen zentrale Aufgabe es ist, alle relevanten Informationen zu Freizeitangeboten in der Region online für Reisende und Einheimische in einem Datenpool zu sammeln. &bdquo;Mit dieser Digitalisierung machen wir die Region und auch Altenbeken auf allen Kanälen erlebbar. Und das Wichtigste für uns als kleine Gemeinde: wir haben es selbst in der Hand, was im Internet, in welcher Qualität über uns sichtbar ist“, erläuterte Wessels. Zusammen mit den anderen Kommunen in OWL soll eine regionale Datenbank erstellt werden, die jeder auf seinen kommunalen Webseiten einbinden kann. So könne jeder seine Reichweite potenzieren. Die Aufgabe der Kommune ist es, die Inhalte einzupflegen und dann immer auf dem allerneuesten Stand zu halten. &bdquo;Denn Gäste und auch die Einwohner erwarten aktuelle und verlässliche digitale Informationen. Zum Beispiel müssen auch die Öffnungszeiten der Gastronomie stimmen“, so Marion Wessels. Budget steigt auf 1,46 Millionen Euro Der Teutoburger Wald Tourismus wäre die Dachmarke und wäre für die Lobbyarbeit und Koordination zuständig und das Beratungszentrum für die Partner in der Region. Die Kreise sollen eine Serviceagentur für die Kommen werden und auch das nötige Geld liefern. Denn der Ressourcenbedarf des Teutoburger Wald Tourismus steigt ab 2023 deutlich. Das Gesamtbudget soll von ursprünglich 590.000 Euro auf 1,46 Millionen pro Jahr steigen. Für Personal- und Sachkosten werden 930.000 Euro benötigt und für das Maßnahmenbudget 530.000.Das Geld soll über die Gesellschafterzuschüsse der sechs Kreise (Höxter, Gütersloh, Lippe, Herford, Minden und Paderborn) und der kreisfreien Stadt Bielefeld hereinkommen. Aktuell finanzieren die Kreise mit 158.000 Euro 27 Prozent des Budgets. Ab 2023 sollen sie aber 970.000 Euro (66 %) beisteuern. Für den Kreis Paderborn wären das etwa 141.000 Euro. Das soll nach einem Verteilerschlüssel berechnet werden, der sich aus den Zahlen der Übernachtungen, Tagestouristen und Einwohner ergibt. Das Geld werden sich die Kreise aus der Kreisumlage holen, so dass auf Altenbeken im mittleren vierstelligen Bereich liegen müsste, sagte Marion Wessels.Bürgermeister war erst skeptisch Genau wie sie war auch Bürgermeister Matthias Möllers anfangs skeptisch, als das Konzept vorgestellt wurde. &bdquo;Aber nach guten Gesprächen bin ich überzeugt, dass es einen Mehrwert für uns hat und wir unsere Reichweite mit dieser gemeinsamen Plattform deutlich erhöhen können. Ich sehe eine gute Chance, dass wir im Tourismus besser werden können“, so Möllers. Allerdings müsse die Gemeinde auch liefern.&bdquo;Wichtig ist, dass wir unsere Gastronomie erhalten und vielleicht sogar noch ausbauen können. Wir haben schon viel in den letzten Jahren verloren“, gab Marcus Heidebrecht (CDU) zu bedenken. Auch müsse man mehr Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Die Altenbekener Politiker stehen hinter diesem Konzept.

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