Winter-Spaß im Kreis Paderborn ganz ohne Wahnsinn

Kreis Paderborn. Vom Winter-Wahnsinn in den Skigebieten des Sauerlands ist in den Schneeregionen im Kreis Paderborn nichts zu spüren. Dabei gibt es auch hier ausreichend Gelegenheit, den Lockdown-Blues in einer Winteridylle abzuschütteln. &bdquo;Das nutzen derzeit viele Menschen, egal bei welchem Wetter", hat Marion Wessels registriert, die in Altenbeken für den Tourismus zuständig ist. &bdquo;Die Gäste verhalten sich aber verantwortungsbewusst. Es sind fast nur Familien unterwegs", berichtet sie von ihren täglichen Ausflügen in die Egge. Und wenn kleine Gruppen zu sehen seien, &bdquo;dann mit Abstand und im Gänsemarsch". Im Gegensatz zu den Touristen-Hotspots Willingen oder Winterberg sind im Kreis Paderborn auch während der Feiertage die Parkplätze problemlos erreichbar gewesen, so ist zu hören. Und das bei einer seit dem Wochenende südlich von Borchen immer dichter werdenden Schneedecke. Ebenfalls entspannt und am winterlichsten geht es ganz im Süden des Kreisgebiets zu. &bdquo;Wir sehen, dass die Menschen gerne unsere Wanderwege nutzen", sagt Bad Wünnenbergs Bürgermeister Christian Carl (CDU). Beliebt sei unter anderem das Aatal mit dem Wildgehege, Spielgeräten und liebevoll gestalteten Wichtelhäusern. Besucher aus ganz OWL Eine weiß gezuckerte Winterlandschaft mit einem Zehn-Kilometer-Rundweg bietet die benachbarte Aabachtalsperre. Hier sind Wanderer mit fester Outdoorkleidung zu sehen, aber auch Familien, die mit Schlitten ankommen und am Wegesrand den ersten Schneemann des Jahres bauen. Zwar war die Schneedecke an der Talsperre am Montagmittag erst etwa drei Zentimeter dick, doch im Vergleich zu Paderborn lag auch die Temperatur um etwa zwei Grad Celsius tiefer und damit schon unterhalb des Gefrierpunkts. Der Schnee bleibt also liegen. Diese malerische Szenerie wird weitere Wanderer und Lockdown-müde Individuen anlocken, so viel ist klar. Doch die Touristiker im Kreis Paderborn haben keine Angst vor Sauerländer Verhältnissen. &bdquo;Bei uns verteilen sich die Besucher, weil es keine zentralen Anlaufpunkte gibt", sagt Marion Wessels aus Altenbeken. &bdquo;Egal, welchen Parkplatz man nutzt, fast überall fällt man hier sofort in den Wald und kann herrlich wandern." Und das spricht sich offenbar herum. Autos kämen nicht nur aus dem Kreisgebiet, sondern auch aus Bielefeld, Herford oder Gütersloh, sagt Wessels. Ein steigendes Interesse an den Schönheiten der Region stellt auch die Touristikzentrale Paderborner Land fest. Die neue Geschäftsführerin Anja Veith – sie löste zum 1. Januar Herbert Hoffmann ab, der in den Ruhestand wechselte – sieht sich nach den Feiertagen einer Flut von Prospektanfragen gegenüber. &bdquo;Dabei geht es für viele um den Sommerurlaub, aber auch im Winter ist das Interesse an unseren Wanderwegen groß", sagt Veith. Sie empfiehlt für Kurzentschlossene Etappen auf dem Paderborner Höhenweg – eine Panoramatour beidseits des Beketals zwischen Neuenbeken und Altenbeken – oder den Alten Pilgerweg als idyllische Winter-Tageswanderung durch den Paderborner Haxtergrund. Und wer es so schneesicher wie möglich haben möchte, startet einen Abstecher in die Wälder rund um Bleiwäsche. Das zu Bad Wünnenberg gehörende Dorf ist mit 447 Metern der höchstgelegenste Ort in ganz Ostwestfalen-Lippe. &bdquo;Hier kann man einfach mal die Seele baumeln lassen", sagt Bürgermeister Christian Carl. Hoch über dem örtlichen Steinbruch ist an einem Aussichtspunkt ein &bdquo;Tor zum Sauerland" aufgestellt – in sicherer Entfernung zum dortigen Winter-Wahnsinn.

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