Ulla Berhorst-Schäfers sorgt für SPD-Paukenschlag in Bad Wünnenberg
Bäckermeisterin besiegt CDU-Amtsinhaber Christian Carl und wird Bürgermeisterin von Bad Wünnenberg. Salzkotten und Hövelhof behalten ihre Rathauschefs.
Bad Wünnenberg/Salzkotten/Hövelhof. Jubelgesänge, ausgelassene Freude und auch immer wieder ungläubiges Staunen: Ulla Berhorst-Schäfers aus Helmern hat die Sensation geschafft und wird erste SPD-Bürgermeisterin in ihrer Heimatstadt Bad Wünnenberg. Christian Carl muss geknickt nach nur einer Wahlperiode schon wieder ausziehen aus der Stadtverwaltung.
Die Stimmung in der eigentlich geschlossenen Gaststätte „Zur Post“ in Haaren war bei den SPD-Mitgliedern und Unterstützern am Wahlabend naturgemäß riesig. Gehofft vielleicht, aber kalkuliert hatten die allermeisten nicht mit diesem Triumph der volksnahen Bäckermeisterin. Als es soweit war, lagen sich in der Kneipe die Genossinnen und Genossen in den Armen, es wurde gejubelt, gelacht und zugeprostet.
„Ich habe gehofft, aber nicht damit gerechnet, es war eher ein vorsichtiger Optimismus vorhanden“, gestand die geplättete aber überglückliche Berhorst-Schäfer nach dem Paukenschlag ein. Sie wird neben der parteilosen Ute Dülfer in Lichtenau damit die zweite weibliche Rathauschefin im Kreis Paderborn und nach den vor fünf Jahren ausgeschiedenen Hans Jürgen Wessel in Altenbeken und Reiner Allerdissen in Borchen nun wieder eine SPD-Vertreterin in der CDU-geprägten Bürgermeisterriege des Paderborner Landes.
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CDU behält trotz SPD-Zuwachs die Mehrheit im Bad Wünnenberger Rat
Im Wahlkampf, so die Siegerin des Abends, habe sie „Zuversicht“ gespürt: „Das war ein positiver Wahlkampf, ich hab ganz viel positives Feedback erhalten – in den Gesprächen mit dem Menschen aber auch in den Sozialen Medien.“
Überglücklich war Fraktionschef Stefan Stachowiak: „Dass ich das noch erleben darf, erstmals stellt die SPD in Bad Wünnenberg die Bürgermeisterin – und wir haben auch noch drei Mandate hinzugewonnen. Das ist auch ein Lohn für unsere gute Arbeit“. Im Stadtrat behält die CDU trotzdem die absolute Mehrheit.
In Salzkotten und Hövelhof haben sich die CDU-Amtsinhaber Ulrich Berger und Michael Berens souverän durchgesetzt.
Salzkotten und Hövelhof erleben bockstarke CDU-Resultate
Berger ließ mit gut 75 Prozent der SPD/Grünen-Kandidatin Johanna Lindenblatt keine Chance und Berens holte trotz dreier Gegenkandidaten gut 73 Prozent. Oliver Kaluza (Grüne), Sarah Louise Bernard (Linke), Benjamin Sandbothe (FDP) bleiben alle unter zehn Prozent.
INFORMATION
Neue Bürgermeisterin mit viel Erfahrung
„Ich möchte etwas bewegen und traue mir den Job als Bürgermeisterin zu 100 Prozent zu“, sagte die 53-jährige Ulla Berhorst-Schäfers, als sie ihre Kandidatur Anfang Mai exklusiv in der Neuen Westfälischen bekannt gab. Die dreifache Mutter ist ruhig im Ton, aber bestimmt in ihren Absichten. Sie könne in ihrem Erfahrungsschatz nicht nur auf elf Jahre Arbeit im Stadtrat zurückgreifen, sondern sei auch durchs Elternhaus in Oesdorf bei Marsberg früh fürs Ehrenamt geprägt worden. Neben ihrer Arbeit als Bäckerin, startete sie vor 15 Jahren parallel in der OGS. Vier Jahre sammelte sie zudem Erfahrungen als Vorsitzende beim Sportverein VfJ Helmern und pflegte über Jahre auch die schwer erkrankten Schwiegereltern.