Bei dem Luftangriff auf die Weserhütte am 30. März 1945 wurden 192 Menschen getötet. NW-Redakteurin Nicole Sielermann hat zwei Zeitzeugen besucht, die während des Bombenangriffes dort gearbeitet haben. Sie haben überlebt. Im Gegensatz zu 74 deutschen Männer, 19 deutschen Frauen und 99 Ausländern, also Zwangsarbeiter – Zahlen, die in der Chronik der Weserhütte vermerkt sind. „Eine große Zahl von Schwerverletzten wird mit noch intakten Kettenfahrzeugen ins städtische Krankenhaus, das sich gegenüber dem Südbahnhofsgebäude befindet, gebracht“, heißt es in der Chronik. Zweck des amerikanischen Luftangriffes war es, den Rüstungsbetriebs zu zerstören. Bereits 1934 begannen die Lohnarbeiten für die Rüstungsindustrie. Produziert wurden gepanzerte Fahrzeuge, Mündungsbremsen und Flakgeschütze. Die Produktion wird mit Kriegsbeginn konsequent ausgeweitet. Im Januar 1945 betrug der Anteil der Rüstungsproduktion 88,5 Prozent an der gesamten Fertigung der Weserhütte.